Nachberichterstattung Samstag und Sonntag
Hallo ihr Lieben :)
Über die letzten Tage sind wir nicht dazu gekommen regelmäßig unseren Blog zu füttern – domo sumimasen!
Deshalb holen wir hier jetzt die letzten zwei Tage nach. Beginnen wollen wir mit dem vergangenen Samstag und der lässt sich am besten so zusammenfassen: Puh, ist das spannend und anstrengend zugleich! :D
Ich bin übrigens Nicolo und löse Flo jetzt mal ab, damit er ein bisschen mehr Schlaf bekommt. ;-)
Also Samstag war wieder voll mit Filmen, Filmemachergesprächen und natürlich dem ein oder anderen Meeting.
Der Tag fing schon gut an mit "When Spring Comes" - ein Film über den Wechsel zum Frühjahr. Denn Frühjahr, vor allem März und April, bedeutet in Japan Veränderung. Anders als bei uns, beginnt das Schul-, Uni-, und Arbeitsjahr in Japan zum 01. April. Das bedeutet vor allem für viele junge Leute eine neue Schule, Prüfungen, den Wechsel von Oberstufe zur Uni oder der Beginn des ersten Jobs.
In dem Film "When Spring Comes" ging es darum, wie ein alleinerziehender Vater mit seiner Tochter von Hiroshima nach Tokyo fährt, um für sie eine Wohnung zu suchen. Viele Erinnerungen an die vergangenen Jahre kommen auf und die beiden genießen ihre vorerst letzten gemeinsamen Stunden zusammen.
Als nächstes ging es nach Shinjuku ins Kino zu "Galaxy Turnpike". Eine verrückte Komödie über den Besitzer eines Burgerrestaurants am Galaxy Expressway in der Milchstraße und die Gäste die dort einkehren, samt ihrer persönlichen Geschichten. Sehr interessant und mal was anderes.
Zum Filmabschluss an diesem Tag habe ich mich in die Fortsetzung von "Library Wars" mit dem Titel "Library Wars - The Last Mission" gesetzt. Ein Actionfilm mit einer Priese Romanze, in der die Library Defense Force mit ihrer Spezialeinheit für die Freiheit des Wortes und gegen den Staat und seine Zensur kämpft. Hochqualitativ produziert und mit einer wichtigen Botschaft die leider wieder sehr aktuell ist.
Das Ganze ließen wir dann im TIFF-Café mit einer Party ausklingen ("Tokyo Cinema Night"). Wobei Party eigentlich das falsche Wort ist. Vielmehr handelte es sich um eine 2-stündige Networking-Veranstaltung, die extra darauf ausgelegt ist, dass junge Filmemacher und Filmemacherinnen mit Leuten zum Beispiel von Festivals ins Gespräch kommen können. Es gab viele interessante Gespräche mit Regisseuren, Schauspielern und noch vielen anderen. Schauen wir mal, was für Schätze sich da für nächstes Jahr finden lassen. ;)
Am Sonntag waren wir wieder unterwegs mit einigen Filmemachern, und den ein oder anderen Film gab es natürlich auch zu sehen. Dass Sonntag ist, merkt man überhaupt nicht in Japan, und schon gar nicht beim TIFF. Nur das wirklich sehr viele Familien mit Kindern unterwegs waren, war doch auffällig – und recht schnell findet man auch den Grund dafür: In Tokyo wird nämlich schon fleißig Halloween gefeiert! Uns wurde versichert, dass es sich dabei um eine recht neue Tradition in Japan handelt, die auch von den älteren Japanern recht kritisch beäugt wird (wie in Deutschland ja auch). Aber die Kinder scheinen ihren Spaß zu haben :)
Heute gab es auch eine Begegnung mit dem Nippon Connection Traum-Paar Irene und Tetsuaki Matsue. Sie hatten sich 2010 bei Nippon Connection kennengelernt (Tetsuaki war mit einem Film zu Gast, Irene hat als Übersetzerin gearbeitet) und nach der Hochzeit ist jetzt tatsächlich das erste Kind da (siehe Bild unten - man beachte den Dinosaurier-Strampler mit den passenden Füßen)! Omedeto!
Am Abend waren haben wir noch Yuka Kimbara und ihren Sohn getroffen. Frau Kimbara ist in Japan eine angesehene Journalistin und war in diesem Jahr das erste Mal auf unserem Festival. In Japan hat sie dann mehrere Artikel über Nippon Connection veröffentlicht, u.a. in Kinema Junpo, einem der ältesten Filmmagazine Japans, und im Brutus Magazin. Aber warum war ihr Sohn dabei? Mit Sicherheit nicht, weil er sich für unser langweiliges Geschäftsessen interessiert hat. Wir hatten mitbekommen, dass er großer Fußballfan ist. Besonders von der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, daher hatten wir ihm ein Geschenk mitgebracht – hier der Bildbeweis: