Pressemitteilungen Universität Witten/Herdecke vom 2.Juli.2020
UW/H-Studierende gründen interkulturelles Modelabel
Aus einem Projekt der Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Witten“ entsteht das Sozialunternehmen „nouranour“: Wer das Projekt fördern möchte, kann jetzt das Crowdfunding für ein eigenes Ladenlokal unterstützen.
Wie lässt sich ehrenamtliches Engagement nachhaltig gestalten? Die Antwort, die das Projekt der Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Witten“ auf diese Frage gefunden hat, lautet: durch Sozialunternehmertum. Deshalb wird jetzt aus dem Projekt „nouranour“.„nouranour“ möchten zeigen, dass ein Unternehmen eine plurale, chancengleiche und nachhaltige Gesellschaft auf allen Ebenen vorleben und voranbringen kann. Hierzu strebt „nouranour“ an, ein interkulturelles, nachhaltiges Modelabel zu etablieren, das konkrete wirtschaftliche Perspektiven für Frauen verschiedenster Kulturen schafft und durch seine innovative Kultur ein wahrlich inklusiver Lebensraum wird, der eine Plattform bietet, sowie eine Sensibilisierung und aktiv zur Nachhaltigkeit beitragen kann.
Das Unternehmen ist aus der Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Witten“, die von Studierenden der Uni Witten/Herdecke gegründet wurde, entstanden. Die Beteiligten nähen bereits seit vier Jahren, hauptsächlich für sich selbst, da es in Deutschland keine passende Kleidung für arabische Frauen gibt, zumindest nicht aus Naturfasern. Denn darauf möchte sich „nouranour“ spezialisieren: reine Naturfasern und interkulturelle, nachhaltige Mode. Das bedeutet, dass „nouranour“ Schnittstellen zwischen den Kulturen in Form von Kleidung herausarbeiten möchte. Doch das ist nicht alles, für das angehende Startup ist klar, dass Deutschkurse, Kinderbetreuung und Allgemeinbildung nicht fehlen dürfen: “Auch wenn die Medien schon lange nicht mehr so viel über Geflüchtete in Deutschland berichten, so ist Integration noch lange nicht abgeschlossen“, sagt Julia Ebner („Philosophie, Politik und Ökonomik“-Studierende), die 2014 die Flüchtlingsinitiative in Kooperation mit der UW/H und der Stadt Witten gründete. „Wir müssen uns langfristig überlegen, wie eine plurale und nachhaltige Gesellschaft aussehen kann – und das versucht nouranour heute schon vorzuleben.“
„nouranour“ verfügt schon heute über eine eigene Näh-und Lernwerkstatt, die schon bald zu einem eigenen Modelabel heranwachsen wird. „Doch bis dahin ist noch viel zu tun, es sind vor allem noch viele kleine Schritte zu gehen“, schildert Mitinitiatorin Lilia Galarza, die an der UW/H Ethik und Organisation studiert. „Wir müssen organisch wachsen, das bedeutet, wir wollen alle mitnehmen und nicht überstülpend agieren.“
Bis zum 31. Juli läuft die Crowdfunding-Kampagne auf Startnext. „nouranour“ hat die Möglichkeit, in der Wittener Innenstadt ein Ladenlokal anzumieten. „Es ist nicht nur für die Beteiligten gut, sondern trägt auch zur Wiederbelebung der Wittener Innenstadt und zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität bei.“
Julia Ebner: „Nun hoffen wir, dass „nouranour“ den Traum von einer pluralen, chancengleichen und nachhaltigen Gesellschaft in die Tat umsetzen kann. Wir hoffen, dass „nouranour“ eine Erfolgsgeschichte wird.“