2222 km - die Hälfte ist geschafft!
Oder sollte ich besser sagen, dass das Abenteuer noch vor mir liegt? Denn ehrlich gesagt befand ich mich bisher in der Komfortzone. Also fast ausschließlich in der Zivilisation mit einer hohen Dichte an öffentlichen Toiletten und Supermärkten. Es fehlte mir also an nichts und ich hatte so kaum viel Vorräte zu horten, da ich fast jeden Tag einkaufen ging - und wenn es nur mal ein Mineralwasser oder ein Eis war. Mein Konzept, ohne Gepäckträger leicht zu reisen, ging bisher problemlos auf.
Dennoch ist mir schon seit längerem bewusst, dass ich es nicht immer so komfortabel haben werde und habe so hin und wieder Essen für 3 Tage geschleppt und meinen Wassersack gefüllt, der zusammen mit den Flaschen am Rad mich gut 2 Tage versorgt. Aber auch wenn Norwegen nun ab Trondheim immer dünner besiedelt ist, brauche ich mir um Vorräte unterwegs keine Sorgen zu machen.
Die letzte Woche - also die vierte meiner Tour nun - machte ich einen Abstecher in die Wildnis gewissermaßen. Ab Lillehammer fuhr ich in die Berge. Die anstrengende Steigung und fehlende Komfortzone wurden aber von einer herrlichen Landschaft wett gemacht, sodass ich mich aufs kommende Abenteuer freue, das mir nun den zweiten Monat bevorsteht.
Je länger ich unterwegs bin, umso schneller vergeht die Zeit. Eingewöhnt habe ich mich längst und ich merke, dass Steigungen, die mir in der Fränkischen Schweiz noch arg zusetzten, nun zwar noch immer anstrengend aber machbar sind. Ebenso gewöhnungsbedürftig ist die kurze Nacht. Vor einigen Tagen war Mittsommer und mit meiner Reise gen Norden werden die Tage noch immer kürzer. Ich muss auf die Uhr schauen, um schlafen zu gehen. Ansonsten werde ich nicht müde, da es nun um halb 12 Uhr abends in Trondheim noch immer strahlend hell ist.
Stichwort Komfortzone: Ich verweile zwei Nächte bei einem Couchsurfer in Trondheim. Den Tag dazwischen lege ich als Touri-Tag ein, da mein netter Gastgeber mir anbot, die Stadt zu zeigen. Meine vielleicht letzten Tage in der Zivilisation werde ich ausgiebig genießen, bis ich mich am Sonntag auf zum Fjord-Hopping mache.
Raus aus der Komfortzone, rein ins Abenteuer!
Im Radreise-Forum werde ich weiterhin berichten:
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