Angekommen
Noch nie fuhr ich die Steigungen so motiviert und realisierte dennoch nicht, dass meine Tour gen Norden in wenigen Kilometer quasi vorbei sein sollte und der Zielort erreicht wurde, den ich nun seit über 8 Wochen anfuhr. Als natürlich ultraharter, langhaariger, gestandener Kerl fällt es mir schwer zuzugeben, dass mir vor Ergreifung einige Tränen kamen, als ich die Weltkugel zum ersten mal hinter den Nordkaphallen erblickte. Ich kannte sie bislang nur von unzähligen Fotos. Wenn man wohl so lange auf das Ziel hinarbeitet und dazwischen so viel Anstrengungen und Erlebnisse hatte, ist so eine Reaktion hoffentlich verständlich. Diese Momente sind es, die große Radreisen ausmachen. Die ganzen Auto- und Motorradfahrer, die wir oben trafen, waren zwar etwas erfreut, schossen ein Selfie und dampften wieder ab. Klar schossen auch wir Zielfotos, niemand aber schien so begeistert wie diejenigen, die mit dem Rad oder gar zu Fuß anreisten.
Es ist nicht nur der Zielort selbst, der wirkt, sondern vielmehr die Art, wie man ihn bereist. Klar, jeder der schon einmal oben war und mir davon berichtete, bestätigte mir eine reine Touri-Halle mit einer unspektakulären Steilklippe mit Weltkugel drauf. Was anderes erlebt man aber auch nicht, wenn man konventionell anreist. Mit dem Fahrrad erlebt man die Welt einfach intensiver, sodass die Begeisterung meiner Reise unterwegs niemals abbrach.
Ich bin so froh, diese Reise gemacht zu haben und muss sagen, dass sie alle Erwartungen übertroffen hat! Umso mehr freut es mich auch, dass meine Kampagne hier ebenso erfolgreich endete und ich mich ans Schreiben mache, sobald ich nächste Woche wieder daheim bin.
Gruß vom Nordkap
Manuel