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Ein Historiker reist ins Herz des europäischen Ökolandbaus und ergründet dessen Ursprünge, Entwicklungen und Verflechtungen.

„Öko? Logisch!“ - Was für immer mehr Menschen beim Essen gilt, soll nun auch in der historischen Forschung ankommen! Deshalb absolviere ich ab März einen fünfmonatigen Forschungsaufenthalt in Südspanien, um den Ursprung und die Entwicklung des Ökolandbaus in Andalusien zu erforschen. Archivarbeit steht ebenso auf dem Programm wie der Austausch mit Wissenschaftlern und die Durchführung von Interviews.
Finanzierungszeitraum
11.01.17 - 09.02.17
Realisierungszeitraum
02. März bis 01. August 2017
Mindestbetrag (Startlevel): €
1.500 €
Stadt
Sevilla
Kategorie
Wissenschaft
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24.05.2017

El tiempo pasa volando - Die Zeit vergeht wie im Flug

Andreas Jünger
Andreas Jünger3 min Lesezeit

Zunächst einmal möchte ich mich für die lange Wartezeit auf diesen Blogeintrag entschuldigen, ich war so beschäftigt, dass ich bislang nicht die Zeit hierfür gefunden hatte. Hinzu kam, dass ich aufgrund eines wichtigen Bewerbungsgespräches auch nochmal kurz nach Deutschland reisen musste.

Was kann ich zusammenfassend über die vergangenen rund dreieinhalb Wochen sagen!?

Zunächst einmal hatte ich drei weitere spannende Interviews mit folgenden Personen:

  • Juan María Rodríguez, Geschäftsführer von Flor de Doñana Biorganic (www.flordedonana.com). Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Anbau von "berries" (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren) und exportiert auch nach Deutschland
  • Margarita Seco, Präsidentin der Vereinigung "La Ortiga" (www.laortiga.com), einem 1993 gegründeten Zusammenschluss von Produzenten und Konsumenten, ähnlich wie "Almocafre" in Córdoba
  • Ulrike Marcik, die das Gestüt/die Finca "La Cañada del Robledo" (www.schieferegg.net/Canada.htm) leitet, auf der nicht nur Pferde gezüchtet werden, sondern u.a. auch ökologischer Gartenbau und die Produktion von Olivenöl betrieben werden. Bereits 1983 zog Ulrike Marcik aus Österreich in die andalusische Provinz.

Im Hinblick auf schriftliches Quellenmaterial wurde ich inzwischen auch fündig. Zum einen hatte Ulrike Marcik einen kleinen Koffer voller Dokumente und Broschüren, die sie mir zur Durchsicht überließ. Ein Großteil bezieht sich auf die Arbeit der Kooperative "Agrícola de los Pueblos Blancos" sowie auf die Vereinigung für biologisch-dynamische Landwirtschaft Spaniens, denen Ulrike Marcik angehört.

Zum anderen konnte ich mit Ecovalia/CAAE und COAG-Andalucía zwei wichtige Verbände zur Einsicht von Material gewinnen. Bei der "Asociación Valor Ecológico" (kurz: Ecovalia) handelt es sich um einen Verband in Andalusien, der seit 1991 den Ökolandbau fördert. Anfangs nannte er sich nur CAAE (Comité Andaluz de Agricultura Ecológica) und unternahm auch die Zertifizierung des Ökolandbaus in Andalusien. Inzwischen sind Zertifizierung (CAAE) und andere Tätigkeiten wie Förderkampagnen und Fortbildungen (Ecovalia) getrennt. Vor allem mit Hilfe des ehemaligen Präsidenten Paco Casero erhielt ich Zugriff auf Zeitungsartikel, interne Dokumente sowie die Verbandszeitschrift "Actualidad Ecológica".

Auch COAG-Andalucía (Coordinadora de Organizaciones de Agricultores y Ganaderos, dt. Koordinierungsverband von Landwirten und Viehzüchtern), eine der drei maßgeblichen landwirtschaftlichen Gewerkschaften in Spanien, gewährte mir Einblicke in schriftliches Material zu ihrer Arbeit im Bereich ökologische Landwirtschaft. Diese liegt allerdings nicht so weit zurück wie die Tätigkeit von CAAE. Trozdem konnte ich auch hier mithilfe der Verbandzeitschrift die Entwicklung seit 1992 nachvollziehen. Allerdings, und das ist bei Dokumenten hier leider immer wieder der Fall, ist die Sammlung nicht vollständig, da die Jahrgänge 1996 bis 2001 nicht vorhanden waren. Ich hoffe, dass sich hierfür noch eine Lösung findet.

Bei fast allen zuvor genannten Organisationen/Personen erhielt ich zudem weitere Hinweise und Ansprechpartner/innen, denen ich nun nachzugehen versuche. Leider ist dies jedoch im Rahmen der vorhandenen Zeit nicht immer möglich, da eine umfassende Recherche zu meinem Thema eigentlich ein kleines Forschungsteam benötigen würde.

Außerdem verlasse ich am kommenden Wochenende Sevilla bereits wieder und bin dann für die nächsten anderthalb Monate in Málaga untergebracht. Bereits in meiner Planung vor Reisebeginn hatte ich diese Station aufgrund ihrer günstigen Lage als Ausgangspunkt für kurze Trips in ganz Andalusien vorgesehen. Auch eine kurze Rückkehr nach Córdoba und Sevilla sind daher möglich und vermutlich notwendig. Daneben warten weitere Interviews sowie eine Recherche bei der größten andalusischen Tageszeitung (Diario Sur) auf mich.

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Forschungsaufenthalt in Andalusien zum Ökolandbau
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