Interviews: persönliche Erfahrungen und Sichtweisen
Inzwischen habe ich die ersten vier Interviews geführt - ein spannendes Unterfangen, das einiges an Vorbereitung und Konzentration erfordert. Folgende Personen wurden bislang von mir interviewt:
- Antonio Gálvez, Leiter des Familienunternehmens "Hacienda Bolonia", das Wein und Olivenöl produziert.
www.hermeneus.es/haciendabolonia
- Francisco Robles (s. Foto unten), Geschäftsführer des Unternehmens "Bodegas Robles", das von seinen Großeltern gegründet wurde und sich auf Wein spezialisiert hat
- Belén Luque (s. Foto unten), Finanzchefin des von der Familie Luque geführten Unternehmens "Luque Ecológico", das Olivenöl herstellt
- Miguel Navazo, Präsident von "Almocafre", einer Vereinigung von Konsumenten und Produzenten
Selbstredend handelt es sich bei allen vier um Akteure des ökologischen Landbaus. Während die drei Unternehmen ökologisch produzieren, setzt sich Almocafre politisch und gesellschaftlich für den Ökolandbau ein und betreibt einen eigenen Bio-Laden im Zentrum von Córdoba.
Worum geht es mir in den Interviews?
Ich versuche grundsätzlich mit ähnlichen Fragen in die verschiedenen Interviews zu gehen, ergänze meinen "Fragenkatalog" aber auch mit spezifischen Fragen zu den jeweils interviewten Personen und ihren Unternehmen/Organisationen. Neben Familienhintergrund, persönlicher Motivation und dem Ursprung ihres Wissens über den Ökolandbau, geht es mir um die Fragen, wann und wie ihr Unternehmen/ihre Organisation begonnen hat, wie sie sich vernetzt haben, welche Rolle staatliche Unterstützungen gespielt haben, ob es Konflikte mit konventionellen Landwirten gab, wie sich die Wirtschaftskrise auf ihr Unternehmen/Organisation ausgewirkt hat und nicht zuletzt, welche Bedeutung ihrer Ansicht nach ausländische Unternehmen und Landwirte für die Entwicklung des Ökolandbaus in Andalusien hatten. Auf diese Weise versuche ich persönliche Eindrücke zu erlangen, die zum einen über die Entwicklung des Ökolandbaus innerhalb Andalusiens (ausgehend von ganz unterschiedlichen Initiativen, an verschiedenen Orten), zum anderen über die Bedeutung transnationaler Verflechtungen und Einflüsse Aufschluss geben sollen.
Diese persönlichen Eindrücke sollen im Optimalfall Aspekte zugänglich machen, die ich aus Statistiken, Parteiprogrammen, Parlamentsdebatten oder anderen archivalischen Quellen nicht erschließen kann.
Dafür ist es natürlich notwendig, die Interviews (d.h. nicht zuletzt meine Fragestellungen und Vorgehensweisen) bestmöglich auf dieses Ziel auszurichten, was nach/vor jedem Interview eine Reflexion notwendig macht.
Ich würde mich über eure Anmerkungen und Hinweise speziell hierzu freuen, schreibt mir aber natürlich auch sonst, solltet ihr generell Fragen und Kritik haben!