Der Reiseblog zum Crowdfunding - Teil IV
Erst einmal: Yeah! Wir haben die 2000er-Marke geknackt! Der helle Wahnsinn! Ich bin euch unglaublich dankbar, dass wir es bereits bis hierhin geschafft haben. Danke, danke, danke!
Mit diesem Mutvorschuss kann ich am kommenden Sonntag (30.5.) mit den Aufnahmen für das Album beginnen. Ich freue mich wie ein Schneehase darauf, die Lieder für euch einzuspielen und -zusingen.
Nun zur heutigen Frage meiner Patron*innen: In GEPUTZTE FLÜGEL stehen die Zeilen
"Wir waren frei, mit geputzten Flügeln,
endlich in der Hand die eigenen Zügel
hier fing das Leben an. [...]
Noch hab' ich Flügel und ich kann noch an was glauben,
ich kann noch tanzen und mich in den Himmel schrauben
und dort vorn seh' ich noch unglaublich viel!"
WELCHE PUTZMITTEL WÜRDEST DU FÜR FLÜGEL EMPFEHLEN?
Nun. Zu allererst natürlich Liebe. Die steht an vorderster Stelle. Sowohl Liebe, die von außen kommt, aber auch - und diese Liebe ist vermutlich noch viel wichtiger - die für einen selbst. Um wachsen zu können, um sich auf das Leben einzulassen, muss man sich sicher sein, dass der Mensch, der man selber ist, einem gefällt. Dann auch können die Dinge, die man tut, einem selbst gefallen und machen einen glücklich.
Ich hatte das Glück, in einer sehr, sehr liebevollen Umgebung aufzuwachsen, aber nicht jeder hat dieses Glück. Und für diese Menschen ist es besonders herausfordernd, sich selbst jeden Tag Mut zuzusprechen und - zunächst - ohne Untersützung von außen sich selbst, die eigenen Träume, Wünsche und Ziele zu lieben, die eigenen Flügel täglich selbst zu putzen, stetig, voller Zuversicht und mit einem festen Blick nach vorn.
Wie putze ich meine Flügel?
Mit Spucke. Davon braucht man viel, wenn man etwas erreichen möchte. "Ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt [...]" singen bereits Geier Sturzflug. Und ohne Spucke geht gar nichts - ohne die und einen sehr langen Atem. (Den trainiere ich übrigens auch, mit Gesangsübungen^^)
Mit Spaziergängen hinaus in die Natur. Nichts lässt mich mehr zur Ruhe kommen, als eine lange, bis zu vierstündigen Wanderung über Wiesen, Felder und durch grüne Wälder. Fehlt mir die Zeit dafür, stelle ich mich auch einfach mal für fünf Minuten an die frische Luft, lasse mir den Wind um die Nase wehen, lausche den Vögeln beim Singen und Streiten und betrachte dabei die farbenfrohen Blumen, die bei uns im Hof wachsen.
Mit Kneipengesprächen. Ich habe irgendwann herausgefunden, wie heilsam es sein kann, sich das Leben völlig fremder Menschen erzählen zu lassen oder aber auch nur einen kurzen Blick in ihre Nöte, Ängste und Hoffnungen zu werfen. Dabei wird einem immer wieder bewusst, dass die anderen, genau wie man selbst, an fiesen Baustellen zu knaupeln haben und - weil es mich aus meiner eigenen Blase herausreißt oder durch das gegenseitige solidarische Mitgefühl - danach geht es mir immer besser.
Überhaupt liebe ich die Interaktion mit Menschen. Ich gebe mir immer Mühe, mir entgegen kommenden Menschen ein Lächeln zu schenken. Das mag anstrengend klingen. Aber egal, wie blöd mein Tag bis dahin gelaufen ist, dieses Lächeln, und das Lächeln, das zurück kommt, machen mich glücklich. Und allein dafür lohnt es sich. Und wenn das Gegenüber dabei auch noch ein paar Endorphine abbekommt, umso besser!
Vor allem habe ich in den letzten Jahren gelernt, Dinge, die mir nicht gut tun, hinter mir zu lassen. Einfach einen Cut zu setzen. Schräubchen nachziehen klappt nicht? Kämpfen klappt nicht? Einfach gehen. Die Welt ist zu schön, und ich habe zu viel vor, um mich Situationen auszusetzen, die mich unglücklich machen. Seitdem kann ich so viel besser fliegen.
In diesem Sinne: Habt wundervolle Pfingsten und lasst es euch gut gehen. Viel Freude beim Flügel putzen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns 2021 mal in Person irgendwo über den Weg fliegen!
Liebste Grüße, Paula