Der Reiseblog zum Crowdfunding - Teil V
WOHER KOMMT DAS MIT DER MUSIK?
Ich wuchs hinein in eine Welt voller Musik. Wenn meine Mama ihre Musikstunden am Klavier vorbereitete, fragte sie uns oft, ob wir zu den Liedern, die sie am nächsten Tag mit den Schüler*innen singen würde, eine zweite Stimme singen wollten. Wir wollten! Und so kam es, dass meine Schwester und ich von Anfang an alle einschlägigen Frühlings-, Herbst- und Weihnachtslieder kannten und den ein oder anderen Popsong.
Noch davor, in ihrem Referendariat, nahm mich meine Mama mit zu ihren Chorstunden. Ich erinnere mich daran, wie die "großen" Schüler*innen RAIN IN MAY, YELLOW SUBMARINE, PHANTASIA und ALLES NUR GEKLAUT sangen und ich glücklich und stolz aus meiner Ecke mitsang, weil ich alles auswendig konnte.
Zu den großen Festen der Familie wurde zudem immer gesungen. Meine Uroma auf ihrem Lehnsessel, nach ihrer Lieblingstonart, der wir uns automatisch anpassten, denn sie hatte das Hörgerät leise und hätte unsere Tonart eh ignoriert. Bis heute weiß ich von den meisten Volksliedern die ersten und oft die zweiten Strophen.
Bei meinen Großeltern lagen außerdem Schallplatten herum. Reinhard Mey, ABBA, The Beatles und Helena Vondrackova, gehörten als Kind zu den Platten, die ich zum Leidwesen meiner Großeltern immer und immer wieder auflegte. Zuhause hörte ich GESCHICHTENLIEDER und DER TRAUMZAUBERBAUM von Lakomy, besser zu meinem Alter passend.
Im Auto auf dem Weg zum nächsten Campingplatz hörten wir die Musik meines Papas: Juliette Greco, George Moustaki, Jaques Brel, George Brassens, Leonard Cohen. Eine Kassette hatte ich mir nach kurzer Zeit komplett unter den Nagel gerissen: Adriano Celentano. Ja, der Geschmack wandelt sich mit den Jahren!^^
Wenn ich heute Musik höre, dann gehört Helena zum Beispiel eher nicht mehr zu meinem alltäglichen Repertoire. Aber als ich für diesen Blogbeitrag gerade nochmal in UNTER DER ASCHE MEINER LIEBE hinein lauschte, gribbelte es ganz vertraut. Man trägt die Melodien der Kindheit eben doch weiter mit sich. Ich frage mich gerade, was ich wohl vor mich hin summen werde, wenn ich einmal alt und dement bin und dann im Bewusstsein alles wieder nach oben steigt: Wird es eher Azzurro, Liebelei oder Amsterdam?