Der Reiseblog zum Crowdfunding - Teil VII
Wenn wir einem Menschen begegnen, dem wir unser Herz öffnen, mit dem wir alles bereden, lachen und planen können, den wir so schön finden, dass wir ihn stündlich auffressen könnten, dann ist das etwas sehr, sehr schönes!
Wie leicht fällt es einem dann, all das für die Ewigkeit haltbar zu glauben und wie sehr zerschmettert es unsern Glauben an die Liebe, wenn diese sich doch als endlich herausstellt. Alles im eigenen Körper, das Herz, das bisher im Brustkorb einer Kompassnadel gleich dem geliebten Menschen überall hin folgte, muss zurück auf Mitte, auf sich selbst, geeicht werden. Plötzlich teilt man die Welt und das eigene Ich vermeintlich nur noch mit sich allein.
Dieses Gefühl kennt vermutlich jeder. Und wenn man nicht gerade derjenige war, dessen Liebe nach und nach schwand und der den selbstgewählten Schritt zu neuem ging, ist der Prozess ein noch schmerzhafterer, noch schwierigerer. Und es braucht seine Zeit, bis alles wieder auf Anfang gestellt ist, dasHerz zurück in der Mitte ruht, frei und offen für das nächste Abenteuer, den nächsten schönen Menschen.
Ich persönlich neige nach verlorener Liebe zu emotionalen, expressiven, ja geradzu ekstatischen Ausbrüchen, in denen ich einem Orkan gleich einmal alles in mir umkremple. Ein bisschen zerstörerisch, leicht gefährlich,sehr intensiv, sicherlich äußerst herausfordernd für meine Umwelt. Aber dafür hat der Schrecken auch schnell ein Ende, ich kann bald schon wieder versöhnlich auf diese Liebe blicken, ein Stück Liebe bleibt zurück für den Menschen, mit dem ich ein Stück des Weges gehen durfte und mein Herz sucht nach neuen Ufern.
SCHACHMATT beschreibt das Gegenteil dessen: Einen Menschen, der sein bestes gibt, alles versucht, aber das Herz auch nach Monaten nicht wieder zurück in die Mitte bekommt. Er schüttelt, er zieht, er knautscht und er rüttelt, aber es wird nicht besser. Seine Liebe hat längst eine neue gefunden, doch er hängt weiterhin seiner Erinnerung nach und kann das Leben ohne diese Liebe nicht begreifen. Und während er zetert und weint, wird sein einstmals so großes, weiches Herz, irgendwo in einer Ecke verschanzt, immer kleiner, immer härter und ist nur noch für Trauer und Wut empfänglich.
Wie gern würde ich den König und sein Herz retten, - all seine Freunde und sein Familie würden das! -,wie weh tut es, ihm bei seiner schmerzhaften Reise zuzusehen, ihn so zu sehen, ihn, den fröhlichsten König überhaupt. Dieser König hat die Hoffnung darauf aufgegeben, dass das Leben ohne diese eine Liebe schön sein kann. Wie traurig!
Ich wünsche mir als Ende des Liedes, dass irgendwann des Köngigs Herz seinen Platz wiederfindet, frei und offen wird und der König wieder singen - und lieben! - kann.
Achtung: Ich habe zur besseren Leserlichkeit des Textes oftmals die männliche Form verwendet, natürlich kann man das Ganze für sich umdrehen und die weibliche oder alles dazwischen wählen.