Reiseblog zum Crowdfunding - Teil II
Ihr Lieben,
wir haben die 1000,- Marke geknackt und damit 27% des Crowdfundings! Habt vielen lieben Dank! Mit jedem Konzert, das ich spiele, machen mehr Menschen mit und bestellen sich die schönsten Sachen, zuletzt durfte ich ganz herzliche Muttertagsgrüße per Musikvideo ausrichten. Ein ganz unbeschreiblich wärmender Moment.
Teilt das Projekt in euren sozialen Netzwerken, damit noch viel mehr Menschen darauf aufmerksam werden und mitmachen können.
Dann schaffen wir in der kommenden Woche die 30%, wenn nicht sogar die 40% Uh!!!
Aus dem Tourleben per Zug
Als ich in Basel in den Zug nach Freiburg steige, dröhnt darin Partymugge, Männer um die 30 tragen goldene Masken und direkt neben mir lacht ausgelassen eine Gruppe von Frauen um die 50, die Sektgläser aus Plastik in der Hand. Die Männer feiern Junggesellenabschied, die letzte Freiheit, bevor sich nichts für sie ändert, die Frauen machen sich's nach jahrelanger Hausarbeit, Kindergroßziehen, Geldverdienen, Wechseljahren, Trennung, endlich mal lustig. Kurze Zeit später steigen Fußballfans zu, ab jetzt steht man Mann an Mann bis Freiburg.
In Offenburg überlege ich kurz, ob ich es mit der Sackkarre bis in die Innenstadt schaffe für die Stunde Aufenthalt. Und dann noch die Gitarre....! Die Gitarre liegt noch im Zug, oben auf der Ablage, ich überlasse einem verdatteren Bahnhofsmenschen die Sackkarre und renne. Der Zug steht noch da, bereit für die Abfahrt zurück nach Basel, ich zerre die Gitarre raus und kehre zurück zur Sackkarre - ganz klar, ich bleibe in Bahnhofsnähe, nach der Aktion habe ich keine Lust mehr auf action. Der Bahnhofsmensch grinst und sagt: "Ja, ohne Instrument ist schlecht Musik machen." Ich nicke zerzaust.
Ich stelle mich auf das nächste Bahngleis, ich kann auch dort warten. Es strahlt die Sonne, das Sommerwetter scheint mir aus der Schweiz gefolgt zu sein. Ich ziehe den Pullover aus, als zwei ältere Herren aus dem Fahrstuhl rollen. Was ich zunächst als übergriffigen Begeisterungsruf empfinde, verlagert sich über die nächsten Stunden zu einem Zugehörigkeitsgefühl, man steigt oft um bis Darmstadt, der Rollstuhl kommt nicht überall entlang. Die zwei Männer fahren zum Fußballschauen zu Freunden Richtung Aschaffenburg, aus der Schweiz. Wir unterhalten uns über das Leben als Vollzeitmusikerin, über Westberlin, den Ausflug in die DDR und die Jeans, draußen ziehen Weinberge vorbei und wir lauschen dem Hessischen Platt. Es sind seltsame Gestalten, die zwei, irgendwie, aber fröhlich und freundlich, - sie kaufen im Zug eine CD und ich bin gespannt, ob sie es im Herbst wirklich nach Müllheim schaffen. Zuletzt, in Darmstadt, wollen sie noch einmal den Stand der Spiele wissen und dann ziehen sie ihrer Wege.
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