Interview mit Michael Kreuzinger | Entwickler der PINDUNG®
Hallo zusammen,
heute stellen wir euch den Entwickler der PINDUNG® vor. Der 34-jährige Michael Kreuzinger ist bei der Bavarian Alpine Manifest GmbH (B.A.M.) für die Entwicklung, technische Konzeption und Umsetzung unserer Freeride- und Tourenbindung verantwortlich. Eine ganz schöne Herausforderung, wenn man bedenkt, dass Michael eigentlich nicht Ski, sondern Snowboard fährt. Für die Entwicklung der PINDUNG® ist das nicht von Nachteil, was das folgende Interview deutlich macht.
Hallo Michael. Ich hab‘ gehört, du bist leidenschaftlicher Skater und Snowboarder. Wie kommt es, dass du nun eine der innovativsten Skitouren- und Freeridebindungen in die Realität umsetzt?
Neben dem Skaten und Snowboarden bin ich Maschinenbau-Ingenieur durch und durch. Hätte der Bambam die Idee gehabt eine innovative Laubsäge auf den Markt zu bringen, würde ich mich auch darüber hermachen! In meinem Job kann ich, wie auch bei meinen Hobbies, einfach kreativ sein. Und wenn die Umsetzung wie bei unserer PINDUNG® funktioniert – umso besser! Ganz ehrlich, da steh’ ich ja sogar ein bisschen drauf!
Auch wenn du eigentlich Snowboard fährst, weißt du trotzdem genau, was die Zielgruppe von der PINDUNG® erwartet?
Vielleicht sogar gerade weil ich Snowboarder bin, weiß ich das genau. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie wir damals mit Schneeschuhen und den schweren Boards am Rücken auf Tour unterwegs waren. Klar nimmt man dies gern in Kauf, aber seitdem es beispielsweise die Splitboards gibt, ist natürlich vieles einfacher geworden. Meine Erwartungen an die PINDUNG® lauten daher: Entspannt nach oben und mit dem maximalen Fahrkomfort und der nötigen Performance wieder nach unten. Der Sicherheitsaspekt spielt dabei natürlich auch eine große Rolle! Ich habe mir selbst mit 23 das Kreuzband beim Skaten zerschossen. Daher ist es meine Mission, die PINDUNG® so sicher wie möglich zu entwickeln, um jegliches Verletzungsrisiko durch eine potentielle Bindungsauslösung im Ernstfall zu minimieren. Ich vermute, dass der ein oder andere aus unserer Zielgruppe dies auch so sieht.
Kannst du die PINDUNG® selbst auch im Schnee testen oder bist du auf das Feedback von anderen angewiesen?
Klar kann ich mein Baby testen. Die 30 Meter Cliffs überlasse ich eventuell erst einmal den harten Ridern. Aber wer mich kennt, der weiß Bescheid: Jedes Sport- oder Freizeitgerät, das nicht bei drei auf den Bäumen sitzt, wird von mir in die Mangel genommen. Aber natürlich bin ich auch auf das wertvolle Feedback und die Meinung der B.A.M.-Teamfahrer angewiesen. Wer, wenn nicht die Jungs und Mädels mit 150 Tagen und mehr am Berg sind besser geeignet, um unsere PINDUNG® mit zu entwickeln?!
Was war das für ein Gefühl, den ersten richtigen Prototypen der PINDUNG® in den Händen zu halten?
Och, das war schon ganz ok! Als das gute Stück dann aber auf dem Ski montiert war, stieg die Anspannung doch gewaltig. Die ersten Gehversuche im Büro inklusive vorsichtiger Sprünge haben sich anschließend gar nicht so schlecht angefühlt. Richtig los ging’s aber erst, als die Athleten mit den Prototypen der PINDUNG® unterwegs waren und mir anschließend mit einem Strahlen im Gesicht Bericht erstattet haben. Da gebe ich gerne zu, da wusste ich mal gar nicht was los ist! Ein unbeschreibliches Gefühl war das!
Was sind die größten Herausforderungen bei der Entwicklung dieser besonderen Touren- und Freeridebindung?
Es versteht sich von selbst, dass wir ein Produkt höchster Güte und Qualität auf den Markt bringen werden. Das nimmt einfach sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch. Die größte Herausforderung besteht darin, eine serienreife PINDUNG® zur ISPO 2016 vorstellen zu können.
Was sind deine Ansprüche an die PINDUNG®? Wann bist du mit dem Produkt letztlich wirklich zufrieden?
Mein Ziel ist es, dass jeder, der mit unserer PINDUNG® unterwegs ist, zu 100% zufrieden ist! Jeder!
Wirklich zufrieden bin ich persönlich, wenn jeder, der mit unserer PINDUNG® unterwegs ist, mit einem breiten Grinsen vom Skifahren zurückkommt und unsere PINDUNG® dafür der Grund ist!
Was ist der derzeitige Entwicklungsstand bei der PINDUNG®?
Die größte Hürde haben wir mit unseren Prototypen bereits genommen und konnten die Machbarkeit unserer Idee nachweisen. Jetzt gilt es noch einige Features zu optimieren und die Einzelteile der PINDUNG® zur Serienreife zu bringen.
Was treibst du eigentlich im Sommer?
So ein Ding namens PINDUNG® entwickeln ;)
Vielen Dank, Michael, für das sympathische Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei der Entwicklung!
Beste Grüße,
B.A.M.
Bilder ©Gü Almberger