Mit neun kam ich nach Deutschland - Ich konnte bis zehn zählen, aber mehr auch nicht. Ich hatte keine Sprache. Die Kinder konnten nicht viel mit mir anfangen und ich glaube, sie haben auch keine netten Dinge zu mir gesagt. Ich habe glücklicherweise nichts verstanden. Ich hab einen älteren Bruder, so dass ich ganz gut Fußball spielen und mich vor allem raufen konnte. So hatte ich die Jungs in der Grundschule bald auf meiner Seite.
Ich habe schnell gelernt. Bin nach 1 1/2 Jahren aufs Gymnasium, hatte Deutsch Leistungskurs, habe Förderunterricht für Oberstufenschüler mit Migrationshintergrund gegeben, Kommunikationswissenschaften angefangen zu studieren und dann noch deutsches Sprechtheater!
Was ich damit sagen will:
Jeder hat ein Bedürfnis nach Ausdruck. Bei mir war es immer schon stark und es wurde noch mehr provoziert durch die Widerstände, Umstände und Herausforderungen.
Ich bin dankbar dafür!
Ich darf spielen!
Ich brauche die Kunst und die Welt braucht sie auch!