Ich bin in Süddeutschland aufgewachsen, lebe aber bereits seit vielen Jahren mit meiner Familie in der Schweiz.
Not macht erfinderisch!
Nein, ich bin nicht empfindlich, ich laufe auch gerne barfuß, egal wann und wo, kein Problem für mich!
Aber meine Füße in stehendem Duschwasser, weil der Abfluss schlecht abläuft, das geht leider gar nicht!
Meine eigene Dusche hatte mich jedoch nicht verschont. Anfangs noch entspannt mit der selbstsicheren Überzeugung, dass das breite Angebot auf dem Markt mein Problem bald lösen wird.
Alle marktüblichen Produkte und Geräte kamen nach und nach zum Einsatz. Die Ergebnisse fielen jedoch suboptimal aus und ich ärgerte mich weiterhin über meinen schlecht ablaufenden Abfluss.
“Geht nicht gibt's nicht!“
Meine Einstellung ist zuweilen für meine Mitmenschen etwas strapaziös, besonders wenn ein Problem für mich erst gelöst ist, wenn es perfekt gelöst ist.
Der Abfluss ließ mir keine Ruhe und so kam alles Erdenkliche aus meinem Haushaltsfundus erfolglos zum Einsatz.
Die Wochen vergingen und meine Kreativität bezüglich geeigneter Alternativen liessen merklich nach.
Eines Tages stand der Besuch bei meinem Schreiner an.
Ich öffnete die Tür seiner Werkstatt und genoss wie immer den ersten tiefen Atemzug dieses typischen Holzgeruches.
Sauerstoff soll ja bekanntermaßen beflügeln…. und da war er, der Moment der Erkenntnis.
"Ich sollte mal versuchen, mein Problem mit Holz anzugehen".
Meine Gedanken kreisten um einen langen, dünnen Stab, der wie ein Korkenzieher geformt sein sollte.
Inspiriert von dieser Idee wurde geschreinert, geschnitzt, überarbeitet und optimiert. Das Ergebnis, ein spitzer Stab mit spezieller Oberflächenbeschaffenheit, spiralförmig gefräst, hat dann tatsächlich meinen Duschabfluss im Handumdrehen freigemacht.
Ich hatte den Dreh raus und mein Problem gelöst. Die Hausfrau in mir lebte von nun an glücklich und zufrieden mit freien Abflüssen im Haus.
Monate später holte mich jedoch meine Vergangenheit wieder ein........ich war auf einer Teamreise zu Gast in einem sehr schönen Hotel.
Meine liebe und langjährige Freundin Helga teilte auf dieser Reise das Zimmer mit mir. Sie kam aus dem Badezimmer und sagte:
"Jutta, ruf' bitte das Housekeeping, die Dusche läuft nicht ab."
“ Wie bitte? “
So, da saß ich nun mit meiner "Phobie" und fragte mich: "Ist das Hotel wirklich so toll wie es aussieht, wie viele Menschen haben hier wohl schon vor mir geduscht und was versteckt sich wohl alles in diesem Abfluss?
Zuhause angekommen wurde das Thema aufgegriffen und im Umfeld diskutiert. Schnell wurde mir klar, dass ich mit diesem Problem ein gängiges Ärgernis angesprochen hatte.
Mein ökologischer Abflussstab wurde vorgestellt und erzielte bei Familie und Freunden ein erfreuliches Ergebnis.
Es war offensichtlich, dass dieser innovative Helfer auch in fremden Haushalten zur Problemlösung willkommen sein könnte.
Nach gründlichen Recherchen habe ich den ökologischen Abflussstab zum Patent angemeldet und die Produktion gestartet.
Ich habe mich bewusst für eine europäische, familienbetriebene Produktionsstätte entschieden, welche mit heimischen Hölzer arbeitet. Um das Verpacken der Ware kümmert sich ein tolles Team einer anerkannten Werkstatt für behinderte Menschen in Deutschland, was mich besonders freut!
TwistOut erzielte bereits nach kurzer Zeit positive Ergebnisse mit tollen Kundenfeedbacks. Es ist schön zu sehen, dass meine unkomplizierte und nachhaltige Idee eine perfekte Problemlösung bietet.
Meine Entscheidung zum Gründen fiel aus Neugierde. Was steckt hinter meinen Gedanken? Kann ich auch andere von meiner Idee überzeugen? Wo sind meine eigenen Grenzen? Habe ich den Mut es wirklich durchzuziehen? Was passiert wenn es nicht klappt und ich hinfalle?
Da gibt es nur eine richtige Antwort ..... Krone richten und weiterlaufen!
Ich habe meine Komfortzone mit sehr gutem Job & Gehalt verlassen und mich ins Abenteuer gestürzt. Heute bin ich sehr stolz darauf, den Mut gehabt zu haben mir meine eigenen Grenzen neu zu setzen.
Soweit meine Geschichte.........