Juergen Reiter und sein Kontrabass: Nicht abreißende Gespräche. In seinen Konzerten ertönt mehr als Kontraoktaven. Juergen Reiter trommelt, knarzt, beschwört, fispert, pocht - gibt den musikgewordenen Naturen in seinen Songs ein einzigartiges Format. Eindringliche Geschichten, Fabeln, Legenden, schräge Stories von wunderlichen Vögeln in einer Koloratur von Falsett bis Bass und allem, was er sein Instrument erzählen lässt.
Der gebürtige Münchner greift mit 13 zum Bass und spielt in seiner noch jungen Karriere 1993 im Opening Act von Ray Charles.
Am Konservatorium in Amsterdam folgen von 1995 bis 1999 vier intensive Lehrjahre. Die daraus entstehenden zahlreichen Auftritte mit den Jazzgrößen Kevin Mahogany, Lester Bowie und Monty Waters sind Wegbereiter zum eigenen Ausdruck. Juergen geht noch während seines Studiums nach Paris, um dort bei der in ihrer Musik kompromisslosen und Musikgeschichte schreibenden Joelle Léandre zu studieren. 1999, nach Abschluss des Konservatoriums, erweitert er das Spektrum seiner Erfahrung durch den Umzug nach New York und das dortige Studium an der SUNY Purchase. Neben dem Studium sind es aber die Auftritte, die ihn treiben: durch ganz Holland, Deutschland, Canada und natürlich New York, unter anderem in der Knitting Factory und dem legendären CBGB's.
Juergen Reiter macht eigene künstlerische Räume auf, setzt Stille und Pausen, Stimme und Bogen - den Texten entsprechend. Er spielt Solo, sowie mit seiner Band.
Seine musikalische Erzählkunst kommt unabhängig von Harmonien oder Dissonanzen geschmeidig und echt daher. Vielleicht weil er als Geschichtenerzähler seine Musik, aber nicht sich selbst zur Schau stellt.
Auf seinem eigenen Label ORkAaN Music+Art Productions veröffentlichte er seit 2002 elf Alben. Die Hauptkonzentration liegt jedoch in der Produktion von Live Shows in den Bereichen Musik, Literatur und Theater.