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Marcel Schreiter

Ich wurde 1982 in Borna bei Leipzig geboren und arbeitete seit 2011 als unabhängiger Filmproduzent und Fotograf in Leipzig. 2015 absolvierte ich den Masterstudiengang Angewandte Kultur- und Medienwissenschaft an der Hochschule Merseburg. Während des Studiums habe ich ein Auslandssemester an der Universität von Bergamo in Italien und eines an der Karls-Universität in Prag absolviert.

2012 gewann ich den Europäischen Kurzfilmwettbewerb „The Shortest Day“ vom französisch-deutschen TV Sender Arte. 2013 nahm ich an einer, vom Vice Magazin organisierten, Masterclass von Wim Wenders teil. 2014 wurde der Kunstfilm „Anima“ in der Leipziger D21 Galerie gezeigt.

Im Jahre 2016 bin ich durch ein Stipendium des rumänischen Kulturinstitutes nach Bukarest gekommen um an einer fotografischen Serie über die Stadt zu arbeiten. Bereits kurz nach meiner Ankunft erschütterte eine schwere Tragödie die Stadt. Bei einem Konzert der rumänischen Metalband in dem Club „Colectiv“ kam es zum Ausbruch eines Feuers, bei welchem 65 Menschen ums Leben kamen. Antikorruptionsproteste resultierten als direkte Folge des staatlichen Versagens. Insbesondere bei der medizinischen Notversorgung traten die Folgen der allgegenwärtigen Korruption besonders stark hervor. Dies war der Anlass für zwei befreundete Wissenschaftler und mich den 60minütigen Dokumentarfilm „Portavoce“ (Megafon – die rumänische Kultur des Protests) zu drehen und in diesem die neu aufgekommene rumänische Jugendprotestkultur ab 2012 nachzuzeichnen. Der Film feierte auf dem „One World Romania Filmfestival“ in Bukarest Premiere, wurde auf dem „Astra Filmfestival“ in Cluj Napoca und in über 40 rumänischen Schulen gezeigt. Weiterhin lief er unter anderen in Berlin, Budapest, Warschau, Paris und Leipzig.

Nach diesem Film drehten wir noch die Kurzdoku „Lectia din Pocreace“ (Lektion aus Pocreaca) in Zusammenarbeit mit Greepeace, bei welcher es um die illegale Abholzung von Bäumen auf einem Kindergartengelände in einem rumänischen Dorf ging.

2019 ist meine soziologische Untersuchung zur „Darstellung von Korruption und Machtstrukturen im neuen rumänischen Film“ beim Hochschulverlag Merseburg in dem Sammelband „Begegnung mit dem Fremden in Film und Fernsehen, Malerei und Theater“ erschienen.

Einen weiteren Kurzfilm namens „Vom östlichen Rande“, habe ich 2019 über den Autor Michael Schweßinger und dessen Schaffenszeit in Rumänien erstellt.

Während des einjährigen Aufenthaltes in Rumänien gelang es mir ebenso die ursprüngliche Idee einer fotografischen Serie weiter zu verfolgen. Einzelne Fotografien aus dieser Serie wurden bereits bei der Multimediaperformance „A museum (theatre) / Hamlet-Maschine“ während des internationalen Tanzfilm Festival in Bukarest gezeigt. Hierbei handelt es sich um eine interaktiven Ausstellung der französischen Künstlerin Clyde Chabot. Sie interpretiert den Text von Heiner Müller dabei neu und beschäftigt sich hierbei mit der Frage was Kommunismus für die Menschen heutzutage bedeutet.

Seit 2019 bin ich Mitglied und Organisator bei dem Verein „Wort & Klang“, welcher kulturelle Veranstaltungen in der Stadt Zeitz organisiert.

Dieses Jahr habe ich das 84 Seitige Buchprojekt „Der Kolbenova Markt von Prag“ realisiert. Hierbei wurde ein typischer postkommunistischer Flohmarkt in Prag fotografisch über mehrere Monate begleitet.

Derzeit arbeite ich an dem Feature-Dokumentarfilm „Der Drecksack bin Ich“, welcher das Schaffen des Berliner Verleger, Autoren und Fotografen Florian Günther beleuchtet. Dafür begeben wir uns auf eine Spurensuche und besuchen verschiedene von ihm veröffentlichte Autoren und Wegbegleiter um uns über deren Zugang zur Literatur und deren persönlichen Erfahrungen als Schriftsteller zu unterhalten.

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