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Ysabel Fantou

Deutschland / München

Ich bin Filmemacherin und Autorin aus München.

Meine Mutter floh als Kind während des zweiten Weltkrieges vor Partisanen nach Deutschland geflohen. Mein Vater kam mit Mitte zwanzig aus Frankreich hierher. Er hat 30 Jahre gebraucht, um sich wohl zu fühlen. Inzwischen hat er seine Einbürgerung erhalten. Er fühlt sich nun wohl hier und kann sich nicht mehr vorstellen, woanders zu leben.

Ich war als Kind immer sehr zerrissen. In Frankreich bei den anderen Kindern am Strand war ich die Deutsche, die den Krieg verloren hatte, in Deutschland die mit dem komischen Nachnamen, den kein Lehrer richtig aussprach.
Ich kenne das Gefühl sehr gut, nicht dazuzugehören.

Als die Flüchtlinge in vollen Zügen in Deutschland ankamen, wollte ich etwas finden, womit ich ihnen helfen könnte, sich hier willkommen zu fühlen. Und ich wollte meinen Kindern zeigen, dass man keine Angst vor jemandem haben muss, nur weil er fremd ist.

Letzten Dezember las ich die Geschichte von den beiden badischen Rentnern, die sich in einen ehemaligen Gasthof, der nun eine Flüchtlingsunterkunft ist, verirrt haben.

Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich darüber einen Film machen möchte. Weil diese Geschichte so schön ist, dass man sie nicht besser erfinden könnte. Und weil die Botschaft in unserer Zeit so wichtig ist.

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