Katzenkinder, Menschenkinder
Hallo, ich bin die Liesel!
Ja, es stimmt, ich bin noch sehr klein, ein Katzenkind. Eigentlich wollte meine Mama, die Mietz, heute hierher kommen, aber ich habe so lange gebettelt, bis sie mir den Vortritt ließ. Weil es hier ja um Menschenkinder geht, hat sie gesagt, deshalb darf ich kommen. Weil, ich bin ja auch noch ein Kind, und Kinder passen einfach zueinander, hat sie gesagt.
Ich bin auch ganz lieb, wirklich!
Okay, dass ich vorhin die Tischdecke unserer Dosenöffnerin gefetzt habe, war Pech. Ich bin wirklich nur mit meinen Krallen in der Stickerei hängengeblieben. Und obwohl ich so leicht bin, haben sich dann die Fäden lang herausgezogen. Von ganz alleine. Da kann ich nichts dafür, wirklich nicht! Ich schwöre, es war keine Absicht!
Auch nicht, dass ich gestern die Blumenvase umgeworfen habe. Ich wollte doch nur diese kleine, brummende, fliegende Fellkugel fangen. Und die saß nun einmal ständig auf diesen Blumen. Meine Mama war sehr froh, dass ich die Fellkugel nicht erwischt habe. Sie sagt, die stechen ganz gemein, und das tut dann weh. Kann ich überhaupt nicht glauben. Die kleine Fellkugel hat so süß gebrummt, und sie sah so kuschelig weich aus! Ich bin sicher, Mama irrt sich da.
Aber zurück zu den Menschenkindern, wegen denen ich hier bin. Meine Mama hat mir von Kater Linus erzählt, und wie der seinem kleinen Menschenfreund Krümel geholfen hat.
Das will ich auch! Nicht Krümel natürlich, dem hat ja schon Linus geholfen. Aber ich finde bestimmt ein Menschenkind, dem ich die beste Freundin werden kann. Ganz bestimmt!
Und bis dahin unterstütze ich Linus, damit der mit seinem Buch noch ganz vielen anderen Menschenkindern helfen kann!