Im Zug Richtung Alltag
von Massimo:
Der Zug rast durchs Land. Vorm Fenster zieht der ewig zögernde Frühling vorbei, mal hellbraun, mal blassgrün, mal eine Kirche, mal ein Hochhaus.
Ganz schön viele Eindrücke sind das – nach zwei Wochen der musikalischen Einsiedelei in den Höhlen der Räuberband. Etliche Ohrwürmer haben sich in den letzten Tagen in mein Trommelfell gegraben und liefern jetzt den Soundtrack zur Fahrt: Trompetensoli, Harfenklänge, Cajon-Beats, unglaublich viele Refrainhooks und immer wieder Basslinien. Die Saiten am E-Bass haben meinen Fingern mit der Zeit genau so viel Hornhaut verpasst, dass ich jetzt eigentlich noch ewig weiterspielen könnte!
Auch auf der Computertastatur klingen meine harten Fingerkuppen jetzt eigenartig hell. Dabei ist es gar nicht so leicht, meine Gedanken schriftlich einzufangen. In den letzten zwei Wochen waren sie einfach Teil der Räuberband, waren verflochten mit unzählig fluffigen Wortspielen, sämtlichen Dialekten, guten wie schlechten Witzen – und sie waren vor allem eingebettet in den Flow und die Inspiration, die aus der Räuberband erst die Räuberband macht – und zwar bis so geil ist, dass sie geil ist! Das neue Album wird riesig und ich bin sicher, das war nicht das letzte Mal, dass wir zusammen Musik gemacht haben!
Hier zieht gerade ein kleines Schneefeld am Zugfenster vorbei. Sogar der Frühling hat gewartet, bis wir aus unseren Höhlen gekrochen kommen. Von mir aus kann’s jetzt losgehen!
> Video-Kommentar von Massimo zum Projekt "Reisen": http://youtu.be/laRB2qLLvs4