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Um meinen Roman "Die Federn meiner Mutter" fertigzuschreiben, möchte ich für ein halbes Jahr der Route meiner Protagonistin folgen: Von Barcelona reise ich am Mittelmeer entlang bis nach Kroatien, lasse mich von den Schauplätzen inspirieren und widme mich ganz dem Schreiben. Bis November will ich so das Manuskript abschließen: Ehrlich und spannend will ich von Agnes' Suche nach ihrer Mutter erzählen. Es ist eine europäische Geschichte und die Geschichte eines Ausbruchs.
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2.400 €
Stadt
Stuttgart
Kategorie
Literatur
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29.06.2015

Pirineus & Pyrénées

Mirjam Ziegler
Mirjam Ziegler5 min Lesezeit

***English version below | More pictures: www.facebook.com/romanreise180 ***


Liebe Freunde der Federn,

falls ihr euch schon gefragt habt, ob ich in den Wäldern verloren gegangen bin: Mit Bienen und Geiern und auch ein paar sehr netten Menschen habe ich die letzten vier Wochen in den Pyrenäen verbracht (außerdem mit dem Wissen um einen Wiedehopf im Gemäuer, der sich mir aber nicht zeigen wollte). Zunächst war ich in der katalanischen Garrotxa zwischen erkalteten Vulkanen. Die Tage in dem alten Steinhaus bestanden aus Schreiben, Spazieren und Essen: Gegrillte Goldmakrelen, Paella, Kirschen vom Baum… Von dort aus fuhren wir über zerklüftete Berge nach Cadaqués, wo Dalí lebte und, ‒so heißt es‒ der Tramuntana-Wind die Menschen verrückt macht.

Von der Garrotxa aus fuhr ich dann über Portbou weiter auf die französische Seite der Pyrenäen und gelangte durch Täler mit Katharerburgen in ein winziges Dorf irgendwo zwischen Perpignan und Carcassonne. Artischocken, Lammfleisch, Ratatouille, Johannisbeerkuchen... Das meiste kam aus dem eigenen Garten (oder Stall) meiner Gastgeber. Ein besonderes Glück: Ich durfte dort den Imkeralltag kennenlernen, beim Honig schleudern helfen und habe die verschiedensten Sorten zu schätzen gelernt. Oh, und auch dem Roman haben die Einsamkeit und viele bildschirmfreie Tage gut getan ‒ an die 130 Seiten sind geschrieben! Nur das Abtippen ist etwas mühsam, aber muss sein, ich schreibe einfach viel lieber von Hand (und ich glaube auch besser). Ich bemühe mich, jetzt wieder mehr Zeit damit zu verbringen und bald viel Post loszuschicken.

Vielen Dank an dieser Stelle an meine wunderbaren Hosts auf beiden Seiten!! Nun bin ich zurück in der Stadt, in der Wifi-Zone, wieder von mehr Menschen als Tieren umgeben; es ist heiß, doch das Meer ist nah: Montpellier. Unten findet ihr noch ein Gedicht von Joan Maragall, an das ich mich beim Blick über die Bucht von Cadaqués erinnerte (auf Katalanisch zu lesen, die Übersetzung ist nur zum Verständnis). Ich hoffe, ihr genießt den Sommer auch an so schönen Orten!

Herzliche Grüße
Mirjam


NOTA D’ÀLBUM
Torno de la dolçor de les muntanyes 
i de veure el mar blau de dalt dels cims; 
tot era ple de llum i d’alegria; 
pels plans brillaven tremolant els rius. 

Tot era prop i lluny i tot tenia 
com una resplendor d’eternitat: 
aquell repòs que l’ànima somnia 
per quan aquest camí s’haurà acabat.

ALBUMEINTRAG
Ich kehre wieder von der Seligkeit der Berge
und vom Blick aufs blaue Meer aus Gipfelhöhen;
alles war voller Licht und voller Freude;
die Flüsse glänzten zitternd in der Ebene.

Alles war nah und fern und alles hatte
etwas wie einen Wiederglanz der Ewigkeit:
jene Ruhe, die sich die Seele für die Zeit erträumt
wenn dieser Weg zu seinem Ende kommt.

(1905)

---
Dear friends of the feathers,

in case you were wondering if I got lost in the woods: I've spent a month in the Pyrenees with vultures, bees and the woopoo bird (which I knew had his nest in the wall but never showed) ‒ and few, but very nice people. First I stayed between cold volcanoes in the Catalan Garrotxa region. My days in the old stone house consisted of writing, walking and eating: Grilled mackerels, paella, cherries fresh from the tree… From there, we also went to the coast, crossing the rugged mountains to Cadaqués, where Salvador Dalí lived and the Tramuntana wind ‒it is said‒ drives people crazy.

From the Garrotxa, I crossed the border at Portbou and continued to the French side of the Pyrenees. Through valleys with Cathar castles I arrived at a tiny village somewhere between Perpignan and Carcassonne. Artichokes, lamb, ratatouille, redcurrant cake… Most of the food came straight from my hosts' garden (or stable). Since they are apiculturists, I had the pleasure to visit the bees, help extract honey and learn to appreciate many different types of sweetness. Oh, also the loneliness and the freedom from screens did the novel some good! About 130 pages are written. The only thing is that typing takes quite a while as well, but there's now way around it. I like to think that I write better by hand; I much prefer it in any case. Soon I will also send out a lot of postcards, I promise!

Thanks so much to my hosts on both sides!! Now I'm back in the city, in the wifi-area, surrounded by more humans than animals again; I'm in the heat, but close to the sea: Montpellier. Below you find a poem by Joan Maragall which I remembered overlooking the Costa Brava (to be appreciated in Catalan; I only made a rough translation for understanding). I hope you're also enjoying the summer in beautiful places!

Cordialement,
Mirjam


NOTA D’ÀLBUM
Torno de la dolçor de les muntanyes 
i de veure el mar blau de dalt dels cims; 
tot era ple de llum i d’alegria; 
pels plans brillaven tremolant els rius. 

Tot era prop i lluny i tot tenia 
com una resplendor d’eternitat: 
aquell repòs que l’ànima somnia 
per quan aquest camí s’haurà acabat.

ALBUM NOTE
I return from the sweetness of the mountains
and from watching the blue sea from the high peaks;
all things around were filled with joy and splendor;
in the plains, the shaking rivers shone.

All things were close and far away and all had in them
something like a reflection of eternity:
that calm the soul dreams of for the time
when this road has reached its end one day.

(1905)

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