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ein kollektiv verfasstes Buchprojekt über das prekäre Leben im Neoliberalismus und solidarische Perspektiven auf eine inklusive Kultur

Unser Buch entwirft eine politische Kultur der „Schneeflocken“. Schneeflocke zu sein, ist erstmal die Unterstellung, sich der Teilnahme an Debatten zu entziehen und stattdessen realitätsfernen Utopien nachzuhängen. Wir sehen das anders. Indem wir uns den Kampfbegriff der Schneeflocke für eine emanzipatorische Politik aneignen, schaffen wir eine gemeinsame Sprache und einen Raum für selbstbestimmtes, solidarisches Handeln.
Datenschutzhinweis
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Finanzierungszeitraum
18.08.20 - 30.09.20
Realisierungszeitraum
Publikation November 2020
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 1.500 €

Erreichen wir das erste Fundingziel von 1.500 Euro, sind kleine Honorare für unsere Autor*innen gesichert. Yay!

Stadt
Berlin
Kategorie
Bildung
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Worum geht es in dem Projekt?

Politisch handeln wollen, selbstbestimmte, freie Individuen sein, eine Welt anstreben, in der ein gutes Leben für alle möglich ist? Viele Menschen haben diese Wünsche, aber die Hoffnung verloren, dass sich das auch leben lässt. Wir spüren mit einem Buch dem nach, warum das so ist und was sich dagegen tun ließe. Wir teilen unsere Erfahrungen und reflektieren Theorie, um zu einer gemeinsamen Praxis zu kommen.

In dem Buch “Kultur und Politik im prekären Leben: Solidarität unter Schneeflocken” setzt sich ein Kollektiv von Autor*innen mit unserem Leben in einer neoliberal geprägten Gesellschaft auseinander.

Die Texte im Buch beleuchten verschiedene Aspekte der Prekarisierung, die mit dem Neoliberalismus einhergehen, und machen sie denk- und erfahrbar. Außerdem wagen sie sich an die Frage, wie eine Kultur der Inklusion aussehen könnte, in der wir Vielfalt jenseits von Konkurrenz und Vereinzelung leben und gemeinsam politische Forderungen artikulieren und durchsetzen. Gemeinsam heißt dabei nicht identitär, homogen und repressiv: gemeinsam heißt, eigenständig zu bleiben, sich auszutauschen und zu verbünden, über unsere unterschiedlichen Positionen und Privilegien hinweg.

Es bedarf einer Atmosphäre des Gehört-Werdens, um sprechen zu können. Darum haben wir uns als Metapher den insbesondere in den USA als Schmähung genutzten Begriff der „Schneeflocke“ angeeignet. Die Superkräfte der Schneeflocken bestehen im Artikulieren und Verstehen von Gefühlen und Bedürfnissen, in Kommunikation und im Schaffen von Räumen, aber auch im Setzen von Grenzen. Was geschieht, wenn Schneeflocken sich verbünden? Wir glauben, es gibt einen Schneeball-Effekt.

Du kannst unser Buch bei uns vorbestellen, es erscheint im Oktober/November dieses Jahres. Du kannst uns aber auch mit einer kleinen Summe für die Drucklegung unterstützen und Dir dafür eines unserer Dankeschöns holen. Deine Unterstützung hilft, vielen kleinen Schneeflöckchen das Gewicht einer Lawine zu verleihen!

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Unser Ziel ist nichts weniger als eine gerechte Gesellschaft. Vorläufig freuen wir uns aber schon, wenn wir unser Buch drucken können. Zu unserer Zielgruppe gehören alle Menschen, die sich für die Zusammenhänge von Kultur und Politik interessieren, sich mehr Verständnis zwischen diversen linken Positionen wünschen und daran glauben, dass politisches Handeln trotz allem möglich ist.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Es gibt so viele Gründe. Darum hier die Top 5 zur Auswahl:

Es wird heiß.
Klimakatastrophe und Erstarken der Rechten: Politisch gerät unsere sichere Welt gerade ganz schön ins Schlittern. Was geschieht da und warum – und wie können wir es stoppen? Hoch aufgehangene Ziele, klar. Aber so ein paar Ideen haben wir, wenn ihr sie lesen möchtet.

Es ist kompliziert.
Menschen haben Gefühle und Bedürfnisse. Sind wir deswegen irrational oder überempfindlich? Hell no – das werden wir, wenn wir sie unterdrücken, um Komplexität oder Überforderung auszuweichen. Reden wir darüber! Warum Artikulationen eine notwendige Bedingung für politisches Handeln sind, haben wir aus verschiedenen Perspektiven für euch analysiert und beschrieben.

Wir schreiben, nicht ich.
Schreiben? Das macht das Genie im stillen Kämmerlein oder der weiße Mann mit Krawatte in seiner Redaktion. Schreiben soll uns die Welt erklären und findet allein und unwidersprochen statt, alles andere ist Canceln. Wir machen das anders. Unser Projekt ist ein Versuch im kollektiven Schreiben, und wir haben gelernt: Unsere Stimmen werden klarer, wenn wir die Verwirrung und das Lernen in der gemeinsamen Arbeit zulassen.

Liebe, aber fair.
Klar, wir machen das alles aus Liebe: Forschung, Sorgearbeit, Erwerbsarbeit und, in einem Projekt wie diesem, auch gern alles zugleich. Neben der Liebe, dem Sinn und der Solidarität brauchen wir in unseren prekären Existenzen aber auch Sicherheit und Essen. Uns selbst für unsere Arbeit abzusichern und entlohnen zu können, ist ein Ziel dieser Kampagne. Fair enough!

Gemeinsam, aber nicht identitär.
Wer sind wir, wenn wir handeln? Linke und emanzipatorische Politik suchte lange nach dem Kollektivsubjekt – und gibt auf, wenn „die Arbeiterklasse“ unerreichbar scheint. Individualität wird als liberal und unpolitisch verpönt. Wir kehren das um: Wenn wir handeln, werden wir – aber lest selbst.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Erreichen wir das erste Fundingziel von 1500 Euro, sind kleine Honorare für unsere Autor*innen gesichert. Yay!

Mit dem Erreichen des zweiten Fundingziels von 7000 Euro ist außerdem der Druckkostenzuschuss, den wir beim Verlag leisten müssen, gedeckt. Alles, was darüber hinausgeht, fließt in Honorare an die Autor*innen – und in die Organisation von Lesungen und weiteren Anlässen, bei denen wir Räume schaffen und Stimmen hörbar machen.

Versendet werden die vorbestellten Exemplare, sobald wir ihrer habhaft werden – auf jeden Fall, schon bevor sie im Buchhandel zu haben sind.

Wer steht hinter dem Projekt?

Zu Beginn waren es Viola Nordsieck und Timo Klattenhoff, die auf ihrem Gebiet, der Kulturphilosophie, jeden Versuch einer emanzipatorischen politischen Philosophie schmerzlich vermissten. Sie organisierten einen Workshop an der Humboldt-Universität zu Berlin, um sich mit anderen zu vernetzen, die auf der Suche waren. Ein spannender und intensiver Austausch folgte, während dessen sie die Schneeflocken-Metapher entdeckten und die Idee des Buchprojekts entstand. Während sie diese Idee mit weiteren großartigen Menschen in die Tat umsetzten, schloss sich ihnen Johanna Montanari an und zusammen wagten sie es, im teils blendenden Schneetreiben die Hauptverantwortung für das erscheinende Buch zu übernehmen.

Die solidarischen Schneeflocken in diesem Buch sind:

Paula-Irene Villa ist Lehrstuhlinhaberin für Allgemeine Soziologie und Gender Studies am Institut für Soziologie der Universität München (LMU). Sie hat viele von uns zu unserem Denken mit inspiriert und ein Vorwort für unser Buch verfasst.

Linda Behrisch ist Soziologin und Politikwissenschaftlerin. Aktuell arbeitet sie in der sozialen Stadtentwicklung und an Lösungen zur Vereinbarkeit von sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit.

Floris Biskamp ist Politikwissenschaftler und Soziologe. Aktuell arbeitet er als Koordinator des Promotionskollegs Rechtspopulistische Sozialpolitik und exkludierende Solidarität an der Universität Tübingen. Sein Buch Orientalismus und demokratische Öffentlichkeit erschien 2016 bei Transcript.

Corinna Egdorf ist Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin. Sie arbeitet als Freelancerin und Fremdsprachenlehrerin in Berlin und beschäftigt sich mit Mythen, Makeup und Metaphern.

Nello Fragner hat Kultur- und Sozialanthropologie und Bildende Kunst studiert. Seit 2016 arbeitet Nello in der politischen Bildungsarbeit vor allem zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt und feministischer Science Fiction. Zuletzt hatte Nello einen Textbeitrag im Sammelband Wege zum Nein, erschienen bei edition assemblage 2017.


Claudia Funke ist Philosophin und Germanistin. Sie arbeitet als selbstständige Mediatorin und Moderatorin mit dem Schwerpunkt Restorative Justice (außergerichtlicher Tatausgleich) in Heidelberg. Ihre zentralen Themen sind wertschätzende Kommunikation und Gewaltfreiheit. Ihr Buch Gerechtigkeit. Ein philosophischer Überblick für Pädagogen, Berater und Sozialarbeiter erschien im Springer Wissenschaftsverlag 2017.

Houssam Hamade ist Schreiber, Sozialwissenschaftler und Lohnarbeiter. 2019 erschien sein biografisch-dokumentarisches Buch Sich Prügeln. 18 Geschichten aus dem Leben. Er will vor allem wissen, wie wir eine freie und solidarische Gesellschaft organisieren können.

Sarah Fartuun Heinze ist Vieles: Schwäbin, Wahlbrandenburgerin, Aktivistin und freiberufliche Künstlerin. Doch ob in Ost oder West, als Musikerin oder Theatermacherin: Die Lust an der Begegnung, am gemeinsamen vielfarbigen Gestalten und am Banden bilden sind, bleiben und werden immer wieder aufs Neue lebendige und laute Weggefährt*innen, zum Glück. Aber Glück ist ja auch ihr zweiter Vorname.

Tim Kegler ist Musiker, Autor und Sozialarbeiter. Dass sich diese Berufe und Berufungen wunderbar ergänzen, hat er spät herausgefunden. Im Berliner Verlag Periplaneta sind seine Kurzgeschichtenbände Stuntman unter Wasser (2014) und Angst vor blauem Himmel (2018) unter dem Namen Gary Flanell erschienen. Er kennt sich aus mit Prozessen, die in eine prekäre Existenz führen können, und sucht nach mehr Strategien der Selbstermächtigung; für sich und für andere.

Timo Klattenhoff ist Produktentwickler und Philosoph. Sein Buch Geld, eine symbolische Form erschien 2018 bei Königshausen & Neumann. Er ist davon überzeugt, dass sich Aussagen über Prekarität und Privileg am ehesten im kollektiven Prozess finden und verständlich machen lassen.

David Lanius forscht am DebateLab des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), ist Trainer am Institut für Argumentationskompetenz und Gründer des Forums für Streitkultur. Mit seiner Kollegin Romy Jaster schrieb er 2019 das Buch Die Wahrheit schafft sich ab. Wie Fake News Politik machen, erschienen bei Reclam. Er rekonstruiert und analysiert populistische Argumentationen und interessiert sich besonders für die Verbesserung der öffentlichen Debatte.

Maria Martin, auch bekannt als ma.mind, ist Kommunikationsdesignerin mit dem Schwerpunkt Illustration. Als Freiberuflerin und Künstlerin ist sie leidenschaftlich auf dem Gebiet der optischen Unterhaltung tätig. Künstlerisch bunt, realistisch abstrakt – mit Hang zur Natur und zur Mystik.

Carrie McILwain interessiert sich für die Möglichkeit künstlerisch-performativer Forschung, andere Räume der Existenz neben normativen Strukturen der Realität zu ermöglichen, unter anderem am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT). Parallel zum Performativen beinhaltet Carries künstlerische Arbeit Zeichnen, Tätowieren und Schreiben. Zuletzt veröffentlichte Carrie einen Textbeitrag im Sammelband Nicht nur Mütter waren schwanger (Münster: edition assemblage 2018).

Johanna Montanari ist freie Autorin und Doktorandin. Beim Verlag edition assemblage hat sie 2017 den Essayband Wege zum Nein herausgegeben und 2018 den Essayband Nicht nur Mütter waren schwanger lektoriert und war an beiden Projekten auch als Autorin beteiligt. Für ihre Doktorarbeit in Europäischer Ethnologie forscht sie zu transnationaler Öffentlichkeit in Amman, Jordanien. Ihre Lieblingsthemen sind Visionen spinnen, Verbündete finden und Widersprüche in Bewegungen verwandeln.

Tine Mothes ist Online-Redakteurin, Lektorin und Sozialpädagogin. Für ein digitales Projekt im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Hilfe für Geflüchtete hat sie ein Konzept für barrierefreie Sprache entwickelt und umgesetzt. Komplexe, abstrakte Zusammenhänge vermittelt sie am liebsten einfach zugänglich und lebendig.

Viola Nordsieck ist freie Autorin und Philosophin. Bei Karl Alber erschien 2015 ihr Buch Formen der Wirklichkeit und der Erfahrung. Ihr Ziel ist es, das unterschätzte Konzept des Individuums seinem neoliberalen Verwertungszusammenhang zu entwinden und es für ein emanzipatorisches Selbstverständnis zu öffnen.

Anika Weinsdörfer ist Psychologin, schreibt gerne und möchte mit Hilfe psychologischer Erkenntnisse individuelle wie kollektive Handlungsspielräume eröffnen. Im kollektiven Schreiben sieht sie auch eine paradoxe Grunderfahrung des Sozialen: Der Austausch mit anderen hilft uns, über uns hinauszuwachsen. Gleichzeitig fordert er von uns, unser Selbst durch andere begrenzen zu lassen.

Wir danken ...

  • Elisa Aseva für Facebook-Poesie und Analysen,
  • Edna Bonhomme für Gedanken und Inspirationen,
  • Ralph Borchert für Rat, Geduld und Sorgearbeit,
  • Thekla Egdorf für die wohlmeinenden Worte und die Geschwisterliebe,
  • Julius Erdmann für Schnaps und Zeitdiagnosen,
  • Pellegrino Favuzzi für Ausdauer, Wissen und luzides Feedback,
  • Gary Flanell für Liebe, Support und die besten Playlists,
  • Sascha Freyberg für Widerspruchsgeist und jede Menge praktischer Kritik,
  • Oliver Honer für kulturphilosophische Aufschlüsselung und Simmel-Kenntnisse,
  • Felix Höffken für standfesten Gerechtigkeitssinn und untrüglichen politischen Kompass,
  • Katti Jisuk Seo für normbrechendes Visionieren, Flughafendates und Romantisierung,
  • Joanna Lipniewicz für die Loyalität,
  • Sevilay Karaduman für die ersten zarten Pflänzchen bei Tee und Chips,
  • Lisa Klattenhoff für ihr Mitfühlen und die ständige Bereitschaft,
  • Rebecca Nordin Mencke und Annika Kleinschmidt für weiterhin nachhallende WG-Diskussionen,
  • Nikolas Schall für Reflexionen zu Europa und Kolonialismus,
  • Ben Schmid für bedingungslose Zustimmung trotz zunehmender Differenzierung,
  • Bilke Schnibbe für Igel und Specht,
  • Paul Simon für den Glauben, etwas habe mit dem eigenen Leben zu tun,
  • Michaël Suurendonk für Metaphysik und Wahrhaftigkeit,
  • Alisa Tretau für ermutigende Worte, ihren Humor und das süßeste Patenkind der Welt,
  • Ikenna Uba für seine Sicht der Dinge und stoische Ruhe,
  • Paula-Irene Villa für alle ihre Texte und die Blicke über den Tellerrand,
  • Helmut und Lioba Weinsdörfer für Neugier und Vorsicht im Umgang mit der Welt,
  • Ulla Wittenzellner für Sprachnachrichten in weite Fernen und geteiltes, freund*innenzentriertes Leben,
  • Alissa Wyrdguth für anregende Diskussionen, Zärtlichkeit und Schokolade,
  • Lu Zhong für Verständnis und Gastfreundschaft.

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