…drei tage ende januar 1978, drei tage tunix, das gefühl, es gibt uns noch - nach dem 'deutschen herbst '77', dem rückzug, der vereinzelung, unserm schweigen - jetzt, ein lebenszeichen und unsere lust zusammen zu machen, alternativen zu entwickeln.
es entstand die 'alternative liste', daraus wurden später die grünen, das 'taz-projekt' wurde weiter entwickelt, der christopher streetday initiiert und neben vielen anderen projekten, netzwerken, auch die idee für ein schwarzes cafe, mitten im bürgerlichen charlottenburg. am 2. september 1978 waren wir soweit, von wegen tu nix - geöffnet…bunt, alle farben und schwarz, religionen und regionen, alle sexuellen orientierungen (auch ein paar heteros), durchmischt in kultureller & sozialer hinsicht, alle gleichheiten, alle unterschiede und für alle: respekt ist das wichtigste…multikulti eben, seit zweiundvierzig jahren - noch fragen ???
dazu der versuch von kollektivität mit all ihren widersprüchen und, um den glauben an uns nicht zu verlieren, musikmusik von überall - wie wir - um zu tanzen, zu fühlen und umsatz natürlich auch, brauchen wir, haben wir nicht mehr - im schwarzen cafe schien der mond für mich, singt marianne rosenberg-drückdich für immer&danke…
wir haben euch bewirtet, mit euch gefeiert, die erste verabredung und dann war die mauer offen. wir haben eure und unsere kinder aufwachsen sehen, uns beim älter werden begleitet und und und wir wollen nicht einfach so verschwinden...
der senat und die bundesregierung lassen sich zeit mit zuschüssen und mit krediten ist uns nicht geholfen - wir sind jetzt an der grenze und fragen euch um hilfe.hilfe...
ihr - die sich im schwarzen wohlgefühlt, geärgert & gefreut haben, die sich gern ans frühstück im hofgarten oder die nächte oben, die nicht zu ende gehen wollten oder jedenfalls nicht so - wer erinnert noch den strandkorb - also, ihr überall auf unserer welt und um uns herum in dieser wunderbaren & verwundeten stadt - wie wir…
wir sagen jetzt nicht, schaut auf dieses cafe, sondern singen, deine spende ist eine rose, deine rose ist eine spende, ist eine rose, ist eine rose und eine rosa -
wir, unser schwarzes cafe und ihr. danke…liebe&lachen für uns alle, jetzt und danach, wenn wir uns wieder-sehnen…
Wir möchten unser Team, euch als Gäste, das Schwarze Café - unsere Existenz und unser Zuhause nicht verlieren. Ein Wiedersehen, zusammen arbeiten und leben.
Zielgruppe seid Ihr, eure Eltern, eure Kinder, unsere Freunde, deine Freunde, Stammgäste und Neugierige. Nachtschwärmende & Tagträumende, Berlinalefröhliche, Messegestresste, Musikliebende, all ihr Menschen, die uns kennen oder noch kennen lernen wollen.
Der Senat und die Bundesregierung haben bisher keine Zuschüsse für uns vorgesehen. Sie lassen sich Zeit und was soll das sein für ein Zuschuss, der uns überleben lässt...? Mit Krediten ist uns nicht geholfen - wir haben nichts mehr und fragen euch um Hilfe. Die Entscheidung, Gastronomien ab 15.05. zu öffnen freut uns, doch mit der zweimonatigen Stilllegung, den reduzierten Öffnungszeiten und den Mindestabständen ist kein Ende unserer wirtschaftlichen Schieflage in Sicht. Hierfür brauchen wir viel Geduld und vor Allem finanzielle Unterstützung.
Das Geld fließt ausschließlich und direkt in die Rettung des Schwarzen Cafés.
Wir, du & ich.
Inge, Micha, Wieland, Bubu, Tom, Paula, Zoë & das gesamte Team des Schwarzen Cafes.
In diesem Sinne, seid alle aus der Ferne umarmt in der Hoffnung mit euch zusammen weiter machen zu können.
Schwarzes Café Retterinnen