Sewing Self Esteem e.V.

Sierra Leone gehört zu einem der ärmsten Länder der Welt und steht auf Platz 182 von 189 auf dem Human Development Index der UN (Stand 2019). Besonders Frauen haben eine sehr schlechte Stellung in der Gesellschaft. Tatsächlich haben sie meist kein eigenes Vermögen und sind extrem von ihren männlichen Angehörigen abhängig. Wir wollen ihnen ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben durch Bildung und das Erlernen eines Berufes ermöglichen.
Seit einem Forschungsaufenthalt einer unserer Gründerinnen in Sierra Leone, stehen wir in guten Kontakt mit den Menschen in Kafogo. So können wir unser Angebot ideal auf die akuten Bedürfnisse ausrichten und zusammen mit den Menschen vor Ort Selbsthilfeangebote machen, die wirklich ankommen.

Frauen und Mädchen in Sierra Leone
Auf unser Angebot haben sich gleich bei unserem ersten Auswahlverfahren 42 Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 28 Jahren beworben. Wir haben zwei ganze Tage lang sehr ausführliche Auswahlgespräche geführt, um herauszufinden, welche Bewerberinnen besonders bedürftig aber vor allem hochmotiviert sind.
Hierbei wurden nicht nur soziale Komponenten (Familienstand und Kinderzahl) abgefragt, sondern auch Bildungsgrad und Eigenantrieb. Einige der Frauen haben keine Familienangehörigen, uneheliche Kinder und sind nie zur Schule gegangen. Andere konnten bereits einige Zeit an einem Nähkurs teilnehmen, den sie dann aber aus finanziellen Gründen abbrechen mussten.
Nach einer schwierigen Vorauswahl in diesem sehr heterogenen Bewerberinnenfeld haben wir die 26 Mädchen, die in die engere Auswahl gekommen sind an zwei Tagen zum Probenähen eingeladen. Hier zeigte sich schnell wer zuverlässig ist, geschickt die fußbetriebenen Nähmaschinene bedient und motiviert bei der Sache ist.
In Absprache mit unserer Lehrerin konnten wir letztlich 12 Mädchen die Chance geben in unser Projekt aufgenommen zu werden. Diese Mädchen werden nun eine dreijährige Ausbildung genießen, an deren Ende sie alle Fähigkeiten erlernt haben werden, die sie als Schneiderin brauchen.
Um ihnen einen Start in eine selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen, statten wir die erfolgreichen Absolventinnen mit einer Erstausrüstung (Nähmaschine, Garn, Stoff) aus, die es Ihnen ermöglicht ein eigenes kleines Gewerbe zu eröffnen.

Weil es unmittelbar und in Zukunft wirkt
In einem Land wie Sierra Leone machen schon kleine Chancen einen großen Unterschied.
Unser Verein ist einfach strukturiert, dadurch verwaltungarm und sehr nah bei den Menschen. So kann das gesammelte Geld unmittelbar in unsere Arbeit vor Ort fließen. Bereits mit einem kleinen Betrag, der hier bei uns gerade für einen Kinoabend reichen würde, kann man in Sierra Leone schon viel bewirken.
Der bescheidene Wohlstand, den sich eine Frau durch ein kleines Nähgewerbe erarbeiten kann, wirkt sich nicht nur auf sie, sondern auch auf ihr Umfeld und besonders ihre Kinder aus. Sie können länger zur Schule gehen und bekommen eine fundierte Bildung, die ihnen später im Leben viel mehr Möglichkeiten eröffnet.

Wir können es kaum erwarten, zusammen mit deiner Unterstützung unser Angebot auszubauen.
Nachdem Corona uns lange zur Pause gezwungen hat, konnten wir Anfang 2022 endlich erneut nach Kafogo reisen und unsere Pläne in die Tat umsetzen.
Wir haben einen Raum gemietet, eine Lehrerin engagiert sowie Nähmaschinen und Material gekauft.
Nun gilt es die laufenden Kosten, wie Raummiete und Lehrerinnengehalt zu decken, sowie weitere Nähmaschinen zu erwerben - das Interesse an unserem Projekt teilzunehmen ist nämlich riesig!
Sollten wir das zweite Fundingziel erreichen können wir auch in unseren Zweig der nachhaltigen Landwirtschaft investieren und weitere Bienenbehausungen bauen sowie Schutzausrüstung für mehr Personen herstellen.