SHIFT goes Crowdfunding, die Zweite
„Schon wieder Crowdfunding?“, fragst du dich jetzt vielleicht. „Sollte es denn mittlerweile nicht schon ohne gehen?“ Die Antwort darauf lautet wie so oft bei schwierigen Fragen: jein.
Die Antwort auf die Frage, warum ich es nochmal wage lautet „Unabhängigkeit“. Im vergangenen Jahr gab es zwar Verhandlungen, bei denen in einem Fall sogar eine sechsstellige Startauflage angepeilt war. Aber dafür hätte ich alle Rechte abgeben müssen und der Verlag die Marke „SHIFT“ mit allem Drum und Dran geschluckt. Das wollte ich nicht. Denn die Folge wäre ein weichgespültes und mainstreamkonformes Printprodukt bestehend aus seichten und harmlosen Themen gewesen, das zwar unterhaltsam zu lesen ist, aber wenig verändert.
Bei SHIFT jedoch soll der Name Programm sein: Veränderung wird hier großgeschrieben. Und damit diese tatsächlich möglich ist, bin ich auch diesmal auf dich angewiesen. Gemeinsam mit deiner Unterstützung würde ich gerne das nächste Level meistern und SHIFT in einer Auflage von 10.000 Exemplaren in den Handel bringen. 10.000 Euro Startkapital habe ich bereits durch den Gewinn des Bayerischen Printmedienpreises. Fehlen mir noch mindestens weitere 10.000 Euro (die 12.500 Euro muss ich leider versteuern), um alle anfallenden Kosten bezahlen zu können. Nicht mit eingerechnet: mein Gehalt, auf das ich im ersten Jahr vollständig verzichten möchte. Anders kann ich SHIFT derzeit nicht finanzieren, aller Anfang ist bekanntlich schwer. Ich sehe es als Investition in mehr Meinungsvielfalt und Pressefreiheit. Unabhängiger Journalismus hat seinen Preis. Und egal wie teuer – ich bin davon überzeugt: Heute ist eben dieser unabhängige Journalismus wichtiger denn je.
Wie soll es im Falle einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne weitergehen? SHIFT soll nicht dauerhaft per Crowdfunding finanziert werden. Daher ein kurzer Ausblick auf die Optionen, die ich in der Zwischenzeit weiterhin verfolgen werde: Ich suche nach wie vor nach Partnern, Sponsoren, Anzeigenkunden oder Investoren und bin aktuell auch in Verhandlungen. Da der Ausgang jedoch ungewiss ist und die Gespräche sich über mehrere Monate hinziehen, will ich bis dahin nicht tatenlos rumsitzen und warten.
Vermutlich geht es leider nicht ganz ohne Abhängigkeit – dann aber bitte fair, auf Augenhöhe und nicht um jeden Preis. Die Zukunft eines kritischen gesellschaftspolitischen Bookazines soll nicht anhand von kurzfristigen Wachstumsprognosen, hoher Skalierbarkeit und zweistelligen Renditeraten getroffen werden.
Mittlerweile habe ich rund zwei Jahre meines Lebens in SHIFT investiert. Mein Wunsch ist es nach wie vor, das Bookazine zu erstellen, das du und ich gerne lesen würden – und gleichzeitig davon leben zu können. Nicht mehr und nicht weniger.
In diesem Sinne: Für mehr Vielfalt und Veränderung. SHIFT happens.