Fabrikbrände und Unterdrückung: Darum ist Solidarität so wichtig!
Wenn eine Textil- oder Schuhfabrik abbrennt oder einstürzt, rücken immer wieder für kurze Zeit die miserablen Arbeitsbedingungen von Millionen Arbeiter*innen weltweit ins Licht der Öffentlichkeit. Sei es der Brand in der Triangle Shirtwaist Factory am 25. März 1911 in New York/USA oder der Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes am 24. April 2013 in Sabhar/Bangladesch. Heute erinnern wir uns besonders an die mehr als 250 Menschen, die bei dem Brand der Textilfabrik Ali Enterprises am 11. September 2012. Auch in Indien gibt es immer wieder Feuer in Schuhfabriken.
Doch diese gravierenden Vorfälle sind lediglich Ausdruck eines viel tiefer liegenden Problems. Nur wo Arbeiternehmer*innen sich nicht ausreichend gegen Missstände am Arbeitsplatz zur Wehr setzen dürfen, kann es überhaupt zu solchen Katastrophen kommen. Nur in einer Welt, in der die Interessen von Arbeitnehmer*innen nicht zählen, können Menschen gezwungen werden, ein Gebäude zu betreten, das bereits gefährliche Risse hat oder noch Ware aus einer bereits brennenden Fabrik zu retten.
An dieses Problem erinnert uns der Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober. 2008 wurde er zum ersten mal vom Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) ins Leben gerufen. Der IGB-Rechtsindex 2019 zeigt das Problem in eindeutigen Zahlen: 85% der untersuchten Länder haben das Streikrecht verletzt, 80% der Länder verweigern einigen oder allen Beschäftigten Tarifverhandlungen. Die Zahl der Länder, in denen Beschäftigte verhaftet und inhaftiert wurden, hat sich von 59 im Jahr 2018 auf 64 im Jahr 2019 erhöht. In 10 Ländern wurden Gewerkschafter/innen ermordet: Bangladesch, Brasilien, Kolumbien, Guatemala, Honduras, Italien, Pakistan, Philippinen, Türkei und Simbabwe.
Deshalb lasst uns mit der Kampagne Shirts for Change ein deutliches Zeichen setzen. Wir engagieren uns für die Rechte der Arbeiter*innen in der Textil- und Schuhindustrie! Wir sind solidarisch mit allen, die zu Armutslöhnen arbeiten müssen, die unbezahlte und unangekündigte Überstunden machen müssen, die um ihre Sozialversicherung betrogen werden, deren Gesundheit gefährdet wird – und vor allem: die unterdrückt werden, wenn sie sich dagegen wehren. Dafür setzt ihr mit Shirts, Stoffbeuteln, Stickern und Postkarten Zeichen – und finanziert ganz konkret Trainings für Arbeiter*innen aus der indischen Schuhindustrie, die nicht nur ihre Rechte kennen lernen, sondern vor allem auch erfahren, wie sie diese durchsetzen können.
Bitte helft mit, dass wir die 10.000€ bis als Zeichen für „Gute Arbeit weltweit“ bis zum 7. Oktober erreichen. Bitte macht nochmal ordentlich Werbung für die Shirts for Change-Kampagne!