Wir stellen vor: Silvia und ihr Design "Veggie-Löwe"
“Wer glaubt, dass Modekonzerne freiwillig faire Arbeitsbedingungen schaffen, glaubt auch, dass Löwen Vegetarierer werden können.” Diesen großartigen Spruch hat sich Sivila ausgedacht - und ihr da draußen fandet ihn gut. Jetzt gibt es ihn schwarz auf weiß(em T-Shirt)!
Wir stellen euch die Menschen und die Geschichten, die hinter den #Shirts4Change-Designs stecken, vor. Mit Caro und ihrem Design “Mit Köpfchen” haben wir angefangen, diese Woche sind Silvia und ihr Veggie-Löwe dran:
Wie bist du zum Thema Mode & Menschenrechte gekommen?
Ich habe mich schon immer für Politik interessiert und dadurch auch für den fairen Handel. Ich achte auf das FairTrade Siegel, auch wenn ich nicht in allem konsequent ethisch korrekt konsumiere, da dies mir nicht möglich ist und manchmal auch die Bequemlichkeit siegt… Bei irgendeiner Demo oder Veranstaltung habe ich mich auf den Verteiler von INKOTA setzen lassen und bin dann auch irgendwann bei einem Treffen aufgetaucht. Mir ist es wichtig, lieber wenig zu tun, als gar nichts.
Wie war der Designprozess?
Ich habe mich einfach mit einem leeren Blatt Papier und einem Kugelschreiber in die Ecke gesetzt und habe in einem stillen Brainstorming einfach alles aufgeschrieben, was mir an Sprüchen in den Sinn gekommen ist. Anschließend habe ich meine besten Ideen numeriert und andere befragt. Manches kam besser an, als anderes. Der Spruch mit dem Löwen kam irgendwie am besten an. Ich finde, der passt nicht nur zur Modeindustrie, sondern allgemein. Die Politik darf nicht alles dem freien Markt überlassen, sondern muss diesen mit Gesetzen regulieren, damit menschenwürdiges gesundes Leben auch für die Schwächeren in einer Gesellschaft möglich ist und nicht nur für Angehörige der Mittelschicht, die in der Lage sind, zum Beispiel Biolebensmittel zu kaufen und Nachhilfestunden für ihre Kinder zu bezahlen. Leider scheinen manche Minister und Ministerinnen tatsächlich an vegetarische Löwen zu glauben.
Was heißt Aktivismus für dich?
Aktivismus bedeutet für mich, aus der überwältigenden Auswahl an guten Initiativen, eine Wahl zu treffen, wo ich mich einbringen kann, ohne mich zu übernehmen, und dies dann auch kontinuierlich zu tun.
Was begeistert dich an der Stadt, in der du lebst?
Ich bin seit 6 Jahren Wahlberlinerin und ich liebe die unglaubliche Vielfalt der Stadt. Du kannst Entspannung im Grünen finden, Dich von Kunst inspirieren lassen, zahlreiche Denkmäler besuchen, viele Bibliotheken aufsuchen und viele unterschiedliche Menschen treffen und überall mit Rad und S-Bahn hinfahren. Es ist immer etwas los und es gibt viele Gelegenheiten andere engagierte Menschen zu treffen und mit ihnen etwas zu bewegen oder sich einfach nur auszutauschen, was sehr bereichernd ist. Als gläubige Katholikin gehöre ich zwar einer kleinen Minderheit an, werde aber auch toleriert.
Was möchtest du noch im Leben ausprobieren?
Ich will irgendwann irgendwo auf einer Demo eine Rede schreiben und dann auch halten.
Das merke ich mir für die nächste Demo! Danke fürs Gespräch!
Holt euch jetzt den Veggie-Löwen!