Ich punkte, du punktest, SitPunkte
David K. aus Pankow schreibt uns:
Euer Projekt und ihr drei Gründerinnen seid wirklich klasse und ich glaube, dass gegenseitiges Babysitten alle Eltern weiterbringen wird. Eines habe ich dabei aber immer noch nicht ganz verstanden: Was hat es mit den SitPunkten auf sich, und warum sollen diese mir das schlechte Gewissen nehmen, wenn ich um Hilfe bitte?
Warum also haben wir SitPunkte eingeführt?
Wir wollten, dass die Idee „Ich sitte für dich und du sittest für mich“ fair und unkompliziert bleibt - sogar dann, wenn der Austausch mit mehreren Eltern und mit unterschiedlichen Betreuungsbedürfnissen stattfindet. Deswegen haben wir uns für ein Belohnungssystem in Form von Punkten entschieden, das die einzelnen Betreuungseinsätze erfasst. Damit lösen wir das Problem, das in der Wirtschaftswissenschaft etwas umständlich als „Koinzidenz von Bedürfnissen“ bezeichnet wird:
Ein grundlegender Austausch von Dienstleistungen wird schwierig, sobald die Leistungen z.B. in der Dauer nicht genau gleich sind oder eine dritte Person mit einbezogen werden soll. Typischerweise wird dieses Problem durch die Nutzung von Geld gelöst. Da die Nutzung von Geld unter Freunden und in sozialen Gruppen verpönt ist, nutzen wir eine Alternativwährung in Form eines Punktesystems. Eltern, die also auf die Kinder ihrer Freunde aufpassen, verdienen sich SitPunkte und können diese wiederum nutzen, wenn sie selber eine Betreuung benötigen
Wie sieht das Ganze praktisch aus?
Jedes Mitglied hat ein persönliches Punktekonto und startet mit 24 Punkten. Die App berechnet bei jeder stattfindenden Betreuung automatisch die Anzahl der
verdienten bzw. ausgegebenen Punkte. Dabei gilt 1 Punkt = 10 Minuten Babysitting. Zusätzlich gibt es Bonuspunkte, abhängig von den Details der Betreuung, wie z.B. Anzahl der Kinder, Tageszeit und Ort.
Ein kleines Beispiel für eine Betreuungssuche mit der SitEinander-App
Lisa sucht für Mittwochabend eine Betreuung für ihren Sohn, denn sie möchte ihren Mann zum Essen ausführen. Sie öffnet die SitEinander-App und erstellt entsprechend ihres Bedarfs eine Betreuungsanfrage für drei Stunden. Die Familie Schulz wohnt direkt unter Lisa und wurde von Lisa in das Netzwerk eingeladen. Frau und Herr Schulz sehen die Anfrage und nehmen sie an, denn die Betreuung ist für sie gar kein Problem: Frau Schulz kann den Abend bei Lisa in der Wohnung verbringen – und
da das Nachbarskind schläft, kann sie nebenbei sogar etwas am PC arbeiten. Lisa sieht, dass Frau Schulz sich als verfügbar gemeldet hat und bestätigt die Verabredung zum Babysitten. Von Lisas Punktekonto werden für diese Anfrage 18 SitPunkte abgezogen und dem Punktekonto von Familie Schulz gutgeschrieben. Herr Schulz freut sich umso mehr, denn mit den verdienten Punkten kann er nächste Woche eine Betreuung für seine Kinder suchen und somit in Ruhe zum Sport gehen, während seine Frau auf Geschäftsreise ist.