Für die Produktion unseres neuen Albums »Origins«.
»Origins« ist das Produkt eines plötzlichen Stillstands, einer Phase der Neuordnung, einer Rückbesinnung zu unseren Ursprüngen. Die ersten Wurzeln des englischsprachigen Programms wuchsen bereits in den letzten Jahren, doch seinen Nährboden fand es im Sommer 2020 in Form von ruhigen Arbeitsprozessen und Mut durch frische Inspirationsquellen.
Die zahlreichen Inhalte des Programms vereinen sich zu einer Geschichte. So widmen wir uns natürlichen Zyklen, die uns umgeben - den Jahreszeiten, den Elementen, Tag und Nacht, Vergänglichkeit und Wiedergeburt und auch dem eigenwilligen Zyklus des weiblichen Körpers. Den Rahmen von »Origins« formen Schlüsselworte der Schöpfungsgeschichte mit einem postapokalyptischen Vakuum. Diesen Raum sehen wir als den Ursprung der Entstehung neuen Lebens und als die Brücke zum Beginn des Programms. So zeigt »Origins« für uns viele kleine zyklische Erscheinungen innerhalb eines großen Zyklus’ des Lebens.
Neu arrangierte Lieder aus dem 16. und 17. Jahrhundert, z.B. von Henry Purcell, erklingen neben zeitgenössischen Kompositionen, die zum Teil dem Stil der amerikanischen Minimal Music folgen, wie z.B. die von David Lang.
Für die musikalische Umsetzung haben wir eng mit internationalen Komponist*innen zusammengearbeitet, deren Arbeiten wir schätzen und nach außen tragen wollen - allen voran die der Künstlerinnen Meredi (D), Paola Prestini und Shara Nova (USA).
»Origins« ist für uns ein Projekt, das verbinden, inspirieren und Anstöße geben kann. Welches die Frauenchorliteratur bereichert und das kreative Schaffen zahlreicher Künstler würdigt. Es ist Ausdruck unseres Strebens nach Weiterentwicklung. Eine Klangwelt, die letztlich Momente der Ruhe und des Genusses schenken kann.
Wir wenden uns keiner bestimmten Zielgruppe zu. Wir möchten, dass »Origins« uns alle dort abholt, wo wir gerade stehen - mit den Gedanken, Emotionen und Plänen, die wir eben haben.
Unsere konkreten Ziele:
Die zentralen Werke des Programms wurden von Frauen verfasst. Neben dem Gedanken daran, dass Komponistinnen in ihrer Szene nach wie vor unterrepräsentiert sind,wollten wir besonders gern mit Frauen in einen intensiven künstlerischen Austausch treten. Jede einzelne verstand es, uns mit ihrer Kreativität und Professionalität abzuholen. Diese Kooperationen sehen wir als einen der wichtigsten Teile des ganzen Prozesses.
Ebenso wichtig ist uns die Thematisierung eines immer noch starken gesellschaftlichen Tabus: Im Zentrum von »Origins« steht der weibliche Zyklus. Shara Nova erschuf das musiktheatrale Werk »Hypophysis« nach einem Libretto unserer Altistin Felicitas Erben, das die einzelnen Phasen des Monatszyklus’ spielerisch leicht und nahbar aufzeigt.
Mit diesem und weiteren Stücken wollen wir unser Publikum mit neuen Seiten von Sjaella überraschen. Die weibliche Stimme ist so vielseitig und die Frauenchorliteratur noch viel zu rudimentär bestückt! Wir hoffen, mit unserem Programm entsprechende Impulse setzen zu können.
Um ein solches Projekt große Kreise ziehen zu lassen, braucht jede*r Künstler*in die Unterstützung anderer Menschen, die davon erzählen, es verschenken oder finanziell fördern. Unsere eigenen Mittel sind durch die Corona-Krise nahezu erschöpft und doch haben wir die Notwendigkeit gespürt, diesen großen Schritt mit »Origins« zu gehen. Lasst uns gemeinsam diesen Schritt noch größer machen!
Euer Geld fließt zu 100% in die gesamte Produktion der CD »Origins«.
Der größte Posten vor unserer Aufnahme waren die Neukompositionen und Arrangements. Nur zwei Titel des Programms wurden nicht von Sjaella in Auftrag gegeben.
An unserer Produktion sind zwei Tonmeister beteiligt: Michael Silberhorn vom Label Genuin, der für die Stereoaufnahmen verantwortlich ist, und Börje Pöhler, Audio Engineer bei TONLABOR OHG und Experte für audiovisuelle Produktionen. Drei Titel von »Origins« werden nach Veröffentlichung der CD in Dolby Atmos, einem Surround-Sound-Format, auf den entsprechenden Streaming-Plattformen erscheinen.
Ebenfalls große Aufmerksamkeit und finanzielle Mittel verdienen Booklet, Artwort und Cover einer CD. Für das Fotoshooting haben wir die Fotokünstlerin Lara Müller beauftragt und ein Fotostudio in Leipzig gemietet. Das Booklet wird zusätzlich mit diversen Texten bestückt, die wir teilweise neu übersetzen und in eine poetische Form bringen lassen haben.
Geringfügigere Kosten fielen beispielsweise für unseren Anwalt bei Vertragsangelegenheiten, für Corona-Tests, Verpflegung, Versicherung und Coachings an.
Hinter »Origins« steht Sjaella, ein mit 6 Frauen besetztes Vokalensemble aus Leipzig.
In diesem Jahr feiern wir unser 16-jähriges Bestehen und die Tatsache, dass wir noch immer häufig in unserer Stammbesetzung auf die Bühne gehen. Seit über zehn Jahren konzertieren wir im In- und Ausland; wir lieben es, zu reisen, uns mit verschiedenen Kulturen und Sprachen zu beschäftigen, uns mit anderen Künstler*innen zu vernetzen. Verbindung und Weiterentwicklung sind unsere höchsten Ziele.
Zuletzt fanden wir sowohl in der Barockmusik als auch in experimenteller zeitgenössischer Musik jede Menge Inspiration und die Freiheiten, stimmliche Individualität zu zeigen, teilweise weniger populäre Themen zu verarbeiten und unser künstlerisches Schaffen zu einer interdisziplinären Zusammenarbeit auszudehnen. In diesem Prozess fühlen wir uns besonders wohl.
Vielseitigkeit, Weiblichkeit, Harmonie, Liebe, Experimentierfreudigkeit, Biss und Humor - diese Attribute finden sich in »Origins« wieder. Die möchten wir mit euch teilen!
SJAELLA