Die Programmierung einer neuen Website kostet viel Geld, noch mehr kostet der Aufbau eines digitalen Archivs. Aus eigenen Kräften können wir diese Investition in unsere digitale Zukunft nicht stemmen.
Seit 47 Jahren machen wir kritischen, bewegungsnahen Journalismus aus und zu Lateinamerika. Wir erzählen die Geschichten aus Lateinamerika, die in den großen Medien untergehen: Hintergründe zur Wasserkrise in Montevideo, Themenhefte zu subkultureller Musik und close-ups mit Aktivist*innen. Dabei stellen wir unbequeme Fragen nach der Rolle deutscher Politik und Unternehmen in Lateinamerika. Zehn Mal im Jahr erscheint unser Printmagazin und landet direkt bei unseren Abonnent*innen oder in ausgewählten Buchläden. Ein Best of der Artikel wird jeden Monat online gestellt. Unsere 2014 entwickelte Website entspricht allerdings nicht mehr den aktuellen Anforderungen und ist umständlich zu bedienen. Deswegen läuft unser liebevoll entwickelter Content oft unter dem Radar aller digital lesenden Menschen. Das müssen wir ändern!
Vor ein paar Wochen schrieb uns eine Studentin: Sie forschte grade zum Tren Maya, einem Megaprojekt in Mexiko mit Beteiligung der Deutschen Bahn. Aktivist*innen kritisieren es wegen Verdrängung und Umweltzerstörung. In den deutschen Medien werde darüber kaum berichtet, deswegen würde sie gerne für die ila einen Beitrag schreiben. Wir haben uns über das Angebot gefreut – haben aber im letzten halben Jahr schon drei Mal genau darüber berichtet. Weil uns das schon oft passiert ist, denken wir: Unser Content ist relevant, aber er wird einfach nicht gut online gefunden.
Von unseren Abonnent*innen wissen wir, dass sie unsere undogmatische linke Sicht auf Lateinamerika schätzen. Doch viele, gerade jüngere Menschen, entdecken uns eher zufällig, weil wir im Internet zu schlecht auffindbar sind.
Wir wollen unsere Reichweite erhöhen und unser digitales Angebot ausbauen. Dazu gehören neue Features wie die Möglichkeit, von der Redaktion übersetzte Artikel auch im spanischen Original zu lesen, womit wir auch in Deutschland lebende Lateinamerikaner*innen, die lieber auf Spanisch lesen, erreichen könnten.
Sonntags im Bett liest du die ila gerne auf Papier. Aber du bist viel unterwegs und suchst auf einer Zugfahrt nach einem ganz bestimmten Artikel aus unserem Archiv für deine Hausarbeit oder willst auf deinem Smartphone noch die angefangene Reportage fertig lesen. Du liebst die Musik der queeren Reggaetonera Chocolate Remix und willst deiner Freundin nicht nur den Spotify-Link weiterschicken, sondern auch das Interview mit ihr in der ila. Du folgst uns auf Insta, aber ein Printabo ist nicht so dein Ding. Vielleicht begeisterst du dich für ein Digital-Abo? Das könnte bald möglich sein!
In Zeiten, in denen die Rechte immer stärker Politik und öffentlichen Diskurs bestimmt und Social Media die Meinungsbildung vieler Menschen beeinflusst, denken wir, dass nicht noch mehr linke Medien verschwinden dürfen, im Gegenteil: Wir wollen unsere fundierte, solidarische und kritische Berichterstattung zu Lateinamerika, die von einer jahrzehntelangen Vernetzung profitiert, in die Waagschale werfen. Von unseren Abonnent*innen wissen wir, dass sie unsere undogmatische linke Sicht auf Lateinamerika schätzen. Während rechte Medien kräftige Financiers im Rücken haben zählen wir ganz allein auf euch. Als ila arbeiten wir seit 47 Jahren unabhängig und erhalten neben privaten Spenden nur sehr geringe projektbezogene Fördergelder. So soll es auch bleiben, dafür brauchen wir eure Solidarität!
Wir lassen eine neue Website programmieren, die es uns ermöglicht, unsere Inhalte digital besser zu verbreiten, zum Beispiel in Form von Online-Abos. Wir binden neue Features ein, etwa Beiträge im spanischen, portugiesischen, englischen oder französischem Original - damit erweitern wir unsere Community!
Wenn die neue Website steht, werden wir sukzessive unseren Content aus den letzten Jahrzehnten einpflegen und digital zugänglich machen. So entsteht ein digitales Bewegungsarchiv mit allen ila-Beiträgen aus den letzten 47 Jahren, das Forschenden, Aktivist*innen und allen Interessierten Zugang zur Geschichte der Lateinamerikasolidarität ermöglicht.
Ganz einfach: die etwa 15-köpfige ila-Redaktion und unsere Community, also unsere Leser*innenschaft, Unterstützer*innen und Fans.
Die ila ist ein Kollektiv, das heißt: Alle machen so gut wie möglich alles, Entscheidungen werden kollektiv gefällt. Wir gehören zu den wenigen linken Medienprojekten, die sich seit den 1970er Jahren haben halten können. Das heißt aber nicht, dass bei uns nur Boomer mitmachen. Das Schöne (und wir denken auch eine unserer Stärken) ist die Tatsache, dass wir ein generationenübergreifendes Projekt sind: Werner, unser Ältester, gehört zur Gründergeneration. Britt, Festangestellte Nr. 1, ist das wackere Bindeglied zur Millenial-Generation der Festangestellten Nr. 2, Mirjana. Und unser aktuellen Praktikant*innen Jari, Lorena und Melissa sind gerade 20, 22 und 23.
Zur ila gehört außerdem ein riesiges Netzwerk aus ehrenamtlichen Autor*innen und Übersetzer*innen aus ganz Lateinamerika und Europa.
ila_colectiva
Wir kennen (und berichten über) die SDGs und die Gründe dafür, warum sie nicht verwirklicht sind, schon lange - sogar bevor die Entwicklungsziele überhaupt als SDGs bezeichnet wurden.