Zeitungsartikel in den BNN
Die Badische Neueste Nachrichten | Ettlingen | ETTLINGEN | haben am 08.07.2015 berichtet:
Vielfältig einsetzbare Schutzverkleidung
Felix Beck will mit seiner Idee die Zweiradwelt erobern / Start-up-Unternehmen gegründet
FELIX BECK möchte mit seinem Softtop unter anderem Berufspendler ansprechen. Noch wird das neue Produkt in seinem Keller in Schöllbronn zusammengebaut. Foto: Klaus Müller
Mit „fixem Klick“ am Lenker angebracht
Von unserem Mitarbeiter Klaus Müller
Ettlingen. Es ist zwar keine Garage, eben solch ein viel zitierter Ort, an dem so manche Firma gegründet wurde, sondern es handelt sich um einen ausgebauten Keller, von dem aus Felix Beck die Zweiradwelt erobern will. An der Idee, eine flexible und vielfältig einsetzbare Schutzverkleidung für Fahrräder zu entwickeln, arbeitet der in Schöllbronn lebende Mann seit einigen Jahren. „Begonnen hat alles 2012, als ich mit dem Rad zum KIT, mein damaliger Arbeitgeber, gefahren bin. Dabei kam ich in einen starken Regen und wurde klitschnass“, erinnert sich der 45-jährige Ingenieur. Für ihn ein Schlüsselerlebnis, das in die Fragestellung mündete: Es müsse doch irgendeinen vernünftigen, wenn möglich noch einfachen Regenschutz für Fahrräder geben.
Eine Idee zu haben ist die eine Sache, sie umzusetzen, eine ganz andere. Beck erwies sich als hartnäckig. Seine ersten Versuche mit Draht und Folie solch einen Regenschutz fürs Rad zu entwerfen, machten Hoffnung. Es folgte der nächste, deutlich konkretere Versuch. Zum Einsatz, erzählt er weiter, kamen damals Omas Nähmaschine, Verbindungen, die bei Sportlenkdrachen genutzt werden, und Nylonstoff. Mehr und mehr nahm das Vorhaben praktische und damit umsetzbare Konturen an. Und Beck, dessen Keller zunehmend zum Hochtechnologie-Untergeschoss umfunktioniert wurde, setzte alles auf eine Karte. Er nahm eine Auszeit vom Beruf und kratzte alle finanziellen Bordmittel zusammen, um seine Firma „Softtop“ auf den Weg zu bringen. Mit im Boot sind mittlerweile zwei Partner. Nach sieben Innovationszyklen ist das Produkt für Beck nun marktreif. Die entscheidenden Fragen seien beantwortet, die Schutzverkleidung zigfach getestet. Sie müsse gegen Seitenwind unempfindlich sein, so der Tüftler aus Leidenschaft, man müsse gute Sicht nach hinten haben und ganz wichtig sei ein einfaches Handling. Die Schutzverkleidung wiegt um die zwei Kilo. Sie könne an jedem Rad angebracht werden, sagt Beck. „Natürlich auch an Pedelecs.“ Mit der Verkleidung fürs Rad möchte Softtop unter anderem Berufspendler ansprechen, den Radtourismus, Senioren, eben alle, die das Fahrrad bei jedem Wetter nutzen wollen - die sich damit auf jedes Wetter einstellen können.
Beim „Elevator Pitch Programm“, eine Art Wettbewerbsplattform für Start-up-Unternehmen, kleine Firmen, die jüngst gegründet wurden oder kurz vor der Gründung stehen, belegte Softtop in Lahr einen ersten Platz. Die mannigfach einsetzbare Fahrrad-Schutzverkleidung überzeugte die Jury. Die Verkleidung selbst sei schnell über eine Klick-Fix-Einrichtung am Lenker angebracht, erläutert Beck.
Aktuell beteiligt sich softtop an einer Crowdfunding-Kampagne. Dabei geht es darum, über erste Produktverkäufe Investoren zu überzeugen und Firmengründungsgelder zu generieren. Mehr dazu findet sich auf der Homepage des Schöllbronner (noch) Kellerbetriebs: www.softtop.bike.