Aus den Gruppentreffen: Die Wasserglasübung
Was passiert eigentlich in unseren Gruppentreffen zum Thema Stressbewältigung? Zum Beispiel hat die "Wasserglasübung" schon viele Klient_innen zum (positiven) Nachdenken angeregt:
Salah füllt ein Glas zur Hälfte mit Wasser und stellen es in die Mitte des Sitzkreises der Gruppe. Etwas überrascht schauen die Gruppenteilnehmer drauf. Was soll das?! Die offene Frage des Beraters: „Was seht ihr?“
So offen wie die Frage, so überraschend sind auch oft die Antworten. „Ich sehe das Leben“, sagt der Eine, oder auch „Dass ich leer bin“, sagt ein anderer. „Mein Glas ist fast leer, ich habe keine Aufenthaltsgenehmigung, darf nicht arbeiten und darf nicht zur Schule gehen.“
„Ist wirklich nichts in deinem Glas drin?“, fragt Salah auf Arabisch nach. Eine Stille entsteht. Er erklärt und fragt: „Du hast eine lange Reise hinter dir – du hast es bis hierher geschafft. Was ist das Wasser, was vielleicht in deinem Glas drin ist?“ Die Antwort eines Klienten: „Auch wenn ich keine Aufenthaltsgenehmigung habe, lebe ich nicht in Krieg und Gewalt mehr. Ich bin sicher hier. Hier muss ich keine Angst mehr haben. Das macht mir Hoffnung.“
Denn auch wenn vieles schwierig und zum verzweifeln ist, so wollen wir auch Geflüchteten helfen, die Ressourcen in ihrem Leben wahrzunehmen. Manchmal können es auch Kleinigkeiten sein, die den Tag verschönern. Ein halbes Glas Wasser zum Beispiel.
Unterstütze uns JETZT hier auf startnext.com/SoulTalk, damit noch viele Klienten ein halbvolles statt halbleeres Lebens-Wasserglas sehen können. Informiere deine Freunde und Bekannten über unser Projekt, denn unser Crowdfundingtopf ist noch nicht zur Hälfte voll.