Ein Spiel aus unserem Workshop
Ein Beispiel für eines unserer Spiele in den Workshops: Jedes Kind bekommt ein langes, leeres Papier. Gleichzeitig soll jetzt jedes Kind einen Satz ganz oben auf den Bogen schreiben, egal zu welchem Thema, einfach was ihm gerade einfällt. Sobald sie fertig geschrieben haben, bitten wir sie ihr Papier jeweils an den Klassenkamerraden weiterzugeben, der hinter ihnen sitzt. Jeder gibt also sein eigenes Papier weiter, bekommt aber auch ein neues Papier mit dem Satz von jemand anders. Jetzt bitten wir die Kinder, den Satz zu lesen und dann diesen Satz als Bild zu malen. Sobald sie damit fertig sind, bitten wir sie das Papier so zu falten, dass man nur noch die Zeichnung sieht und es erst dann weiter zu geben. Jetzt haben alle Kinder eine Zeichnung vor sich, und sollen diese interpretieren, indem sie eine kleine Geschichte schreiben. Wieder wird das Papier gefaltet und weiter gegeben, so dass man nur noch die Geschichte lesen kann. Das Spiel geht idealerweise so lange, bis das Papier wieder bei dem Kind ankommt, welches den ersten Satz darauf geschrieben hat. Am Ende des Spiels wird das Papier aufgefaltet und die ganze Entwicklung gezeigt.
Was das Spiel interessant macht, ist, dass es die Gedanken und Ideenwelt der syrischen Flüchtlingskinder wiederspiegelt, mit denen wir gearbeitet haben. Wenn man sich auf diesen „Spiegel“ der kindlichen Phantasie einlässt, kann man den Kindern näher kommen und verstehen welche Gedanken und welche Träume sie haben, aber auch welchen äußeren Einflüssen sie ausgesetzt sind. Die Ergebnisse dieses Spiels sind auch eine große Hilfe für uns, um ein Drehbuch zu schreiben, das nah an der Phantasiewelt der Kinder ist.