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Schauspieler*innen mit Behinderung verändern die deutsche Theaterlandschaft

Yulia ist mit Beinprothese die erste Schauspielschülerin mit Behinderung in Deutschland am städtischen Theater in Wuppertal. Lucy (Cerebralparese) ist momentan eine der wenigen festangestellten Schauspieler*innen mit Behinderung in einem festen Ensemble der Münchner Kammerspiele. Beide werden bei ihrer beruflichen Entwicklung und ihrem Neuanfang begleitet.
Datenschutzhinweis
Finanzierungszeitraum
10.08.21 - 11.09.21
Realisierungszeitraum
März 2020 - Dezember 2021
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): 12.000 €

Das gesammelte Geld wird für die Fertigstellung (Postproduktion) und die Veröffentlichung des Filmes verwendet.

Stadt
Wuppertal
Kategorie
Film / Video
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Worum geht es in dem Projekt?

Schauspielschüler*innen mit Behinderung verändern die Theaterlandschaft

Die meisten deutschen Theater nehmen meist ausschließlich Schauspieler*innen mit einer staatlichen Ausbildung und sind selten barrierefrei gebaut. Bei der Besetzung orientieren sie sich an das gesunde, schlanke und „weiße“ Menschenbild.
Zudem nehmen staatliche Schauspielschulen nur Schüler*innen auf, die bei geistiger und körperlicher Gesundheit sind. Hierdurch ist Menschen mit Behinderung der Berufsweg als Schauspieler*in strukturell bereits erschwert, bzw. versperrt.

Nun ermöglicht das Schauspielhaus Wuppertal das erste Mal in Deutschland eine dreijährige professionelle Ausbildung für Menschen mit Behinderung.
Die angesehenen Münchner Kammerspiele schieben den Umbruch ebenso an, indem sie bei ihrer Anstellung Ausnahmen schaffen und Quereinsteiger als Schauspieler*innen mit Behinderung aufnehmen.
Der Theaterkritiker Georg Kasch aus Berlin macht die Entwicklung der Theaterlandschaft der letzten 20 Jahre deutlich.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

SPIELEN ODER NICHT SPIELEN soll aufklären, sensibilisieren und motivieren.

Der Film richtet sich an Menschen die sich für die Themen Theater und Behinderung interessieren, in dem Bereich arbeiten oder sich engagieren.
Zielgruppe sind auch Menschen mit Behinderung selbst und junge Menschen mit Beeinträchtigung die einen Arbeitsplatz oder eine Ausbildungsstelle suchen.
Es leben ca. 10 Mio. Menschen mit Behinderung in Deutschland. Das Thema Inklusion zieht sich nach und nach durch verschiedene Bereiche in unserem Leben und doch sind die meisten Themen des behinderten und nichtbehinderten Zusammenlebens nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Es gibt viele Theater- und Kulturinteressierte in Deutschland. In der Spielzeit 2017/18 wurden rund 20,1 Millionen Besucher in deutschen öffentlich betriebenen Theatern gezählt.
Zudem engagiert sich das Theater zunehmend sich für Schauspieler*innen mit Behinderung zu öffnen. In vielen Beiträgen, öffentlichen Diskussionen und Symposien wurde das Thema in den letzten Jahren diskutiert. Siehe Anhang der Auswahl von Berichten.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Der Film schafft ein nötiges Forum, um Diskussionen über
diverse Ensembles und ein Umdenken anzuregen.

Wer spricht auf der Bühne und für wen? Wer darf auf der Bühne repräsentieren und wer nicht? Diese Fragen muss sich das Theater zunehmend stellen. Die Debatte hat in den vergangenen Jahren durch das postmigrantische Theater Aufwind bekommen – auch durch Stimmen der Critical Whiteness ("des kritischen Weißseins"), die die Homogenität auf deutschsprachigen Sprechtheaterbühnen beanstanden.

Aber warum braucht das Theater und wir die Gesellschaft als deren Zuschauer eigentlich Schauspieler mit Behinderung?
Schauspieler, die sich jenseits hegemonialer Normen ausdrücken, fügen einem Stoff eine andere Reflexionsebene hinzu oder vermögen womöglich die Aussagen zu verschieben. Sie bringen den Wert der Differenz ein oder kitschig formuliert: die Schönheit und Spannung der Imperfektion. Der Stadttheaterbetrieb ist auf weiß, "normalgesund" und akzentfrei programmiert. Viele Häuser steuern – zumindest an den Rändern ihres Betriebs und Spielplans – dagegen. Dennoch bleiben Schauspieler mit Behinderung strukturell vom institutionalisierten Theaterbetrieb ausgeschlossen.

Im Film begleiten wir die ersten Schritte und Entwicklung des großen Umbruchs in der Theaterlandschaft bzgl. Schauspieler*innen mit Behinderung.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Unser Film ist bereits von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert, jedoch haben wir noch eine Finanzierungslücke, die wir momentan mit einer hohen Rückstellung von Honoraren auffangen.

Mit der Unterstützung vieler über StartNext können wir die PostProduktion finanzieren und den Dokumentarfilm in hoher Qualität fertigstellen. Es soll Filmmusik entstehen mit einem inklusiven Ensembles und wir möchten eine erfahrene Cutterin für uns gewinnen.

Wer steht hinter dem Projekt?

Kim Münster
Die Kreativproduzentin, Regisseurin und Geschäftsführerin der Produktionsfirma Treibsand Film wohnt in NRW Deutschland. Sie ist spezialisiert auf unabhängige Dokumentar- und Spielfilme. Es ist ihr Hauptinteresse, Filme zu produzieren, die sich mit sozialen und überwiegend politischen Themen beschäftigen. 2016 erhielt die Mutter einer Tochter vom Kompetenzzentrum für Frauen und Arbeit die Auszeichnung "Frau mit Profil". Sie studierte Kamera an der Fachhochschule Dortmund und ist Alumni des Mediengründerzentrums NRW 2015. Ihre Co-produzierte Kurzfilmreihe „Points of view“ tourte durch Programmkinos in NRW und gewann diverse Preise. Ihr produzierter Kurzflm „Bye, Bye Comrade“ (Regie Tianlin Xu) von 2018 wurde mit dem Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet. Der erste über Treibsand Film produzierte Langdokumentarfilm „Coming and Going“ mit ihr in der Rolle als Kreativproduzentin wurde für den First Steps Award 2015 nominiert und gewann 7 Preise auf weltweit internationalen Festivals. Kim entwickelt und produziert mittellange Dokumentarfilme für das Medienprojekt Wuppertal im Bildungs- und Aufklärungssektor. Seit 2015 ist sie Mitglied im Filmbüro NW.

Sebastian Bergfeld
ist freier Dokumentar­filmer mit dem Schwerpunkt Kamera und Regie.
Er macht seit 10 Jahren Filmworkshops für Menschen mit Behinderung und leitet seit Februar 2020 die Inklusive Filmredaktion "AugenBlicke" in Wuppertal, bei der Menschen mit Behinderung zum Filmemachen angeleitet werden.
Von 2005 bis 2012 studierte er an der FH Düsseldorf Sozialpädagogik und erlangte das Diplom mit seiner filmischen Abschlussarbeit über Geschwister von Menschen mit Behinderung. Seit 2009 arbeitet Sebastian Bergfeld als freier Mitarbeiter beim Medienprojekt Wuppertal e.V. in der Entwicklung und Realisierung von Dokumentarfilmen und leitet Filmworkshops für Kinder und Jugendliche. Zudem arbeitet er an freien Dokumentarfilmprojekten und Kurzfilmen mit.

Wir beide führen gleichberechtigt die Regie und übernehmen die Kamera.

Treibsand Team

Impressum
Treibsand Film
Kim Münster
Benzstr 5
42117 Wuppertal Deutschland
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