Aus Eins mach Zwei
Liebe Leute,
in diesen Tagen geht für mich ein wirklich außergewöhnliches, seltsames, erschreckendes wie ermutigendes Jahr zu Ende. Ein Jahr zwischen Galopp und Stagnation, zwischen Mut und Verzweiflung.
Neben dem grandiosen Ergebnis dieses Crowdfundings und neuen künstlerischen Begegnungen, neben geglückten Konzerten und Theaterabenden musste ich mehrmals erfahren, dass ich meine Zeitpläne für die Album-Veröffentlichung einfach nicht halten konnte. Das hat in erster Linie mit dem gesundheitsbedingten Ausfall eines wichtigen Toningenieurs zu tun, aber auch mit der Tatsache, dass im Jahr 2021 sehr viele Leute so wie ich neue Sachen aufgenommen haben, die gemischt und gepresst werden wollen. So trug nicht zuletzt die pandemiebedingte Flut der Stipendien und Zuschüsse dazu bei, dass ich mich auf der Suche nach Lösungen immer wieder "hinten anstellen" musste, um Termine vereinbaren zu können und mit WIE ES MICH ZIEHT ans Ziel zu kommen.
Es fand sich jemand Neues für die Arbeit, und Ende Oktober hatte ich gedacht, ok, jetzt haben wir's. Doch dann fiel diese Sicherheit mit ein wenig Abstand und gemeinsamem Referenzhören mit diversen kritischen Ohren wieder in sich zusammen. Wie sehr eine Mischung noch mal eine eigene Interpretation dessen ist, was aufgenommen wurde, ist mir im Laufe dieses Prozesses mehr denn je klar geworden. Aktuell konnte ich mit Jan Krause einen sehr erfahrenen Tonmann für die Revision einiger Titel gewinnen und bin nun zuversichtlich, die Mischung im Laufe der ersten Januarhälfte endlich abschließen zu können.
Gerne hätte ich zumindest den Titel "Der Schnee", der doch irgendwie zur Jahreszeit gepasst hätte, noch vor Weihnachten veröffentlicht. Es ist das Lied mit der größten Besetzung, mit Streichern und Posaunen, wir haben von der Aufnahme sehr schönes Video-Material und schon gut vorgearbeitet im Schnitt. Doch auch hier fehlen mir noch das Audio-Master und obendrein ein paar richtig schön dick verschneite Außenaufnahmen, die mir seit Februar aus Schneemangel einfach nicht gelingen wollen. Der heutige Blick aus dem Fenster macht in dieser Hinsicht auch nicht gerade Hoffnung.
Derart schwer und holprig voranzukommen, entspricht mir nicht. Es fiel und fällt mir nicht leicht, immer wieder hinzunehmen, dass ich die Dinge nicht ändern kann, sondern so akzeptieren muss, wie sie sich nun mal präsentieren.
Euch und Ihnen, die mich im Rahmen des Crowdfundings so großartig unterstützt haben, gilt einmal mehr mein Dank, insbesondere für die Geduld und die Nachsicht. Ich schulde ein schönes Ergebnis - und ich werde es liefern. Nur die Jahreszahl muss ich um eine Raste weiterdrehen. Aus dem Album 2021 wird das Album 2022. Aus Eins mach Zwei.
Ich wünsche allen ein gesundes, stabiles und freudiges Neues Jahr 2022 und grüße sehr herzlich!
Ihr/Euer
Stefan Noelle
P.S. Die Fotos stammen natürlich von Lena Semmelroggen, es sind Impressionen während der Aufnahme von "Der Schnee" . . .