Strandküche 3.0

... und warum wir es jetzt besser machen werden.

Ich wurde in den vergangenen Tagen oft gefragt, warum ich mir so sicher bin, dass die Strandküche 3.0 jetzt erfolgreich wird, wenn ich es in den letzten 5 Jahren nicht geschafft habe, "aus dem Quark" zu kommen. Gute Frage! Diese Frage habe ich mir natürlich auch gestellt. Mehrfach. Ich habe analysiert, recherchiert, Umfragen ausgewertet. Im Grunde habe ich schon recht lange gesehen, das da etwas nicht rund läuft und auch den Kern des Problems gespürt. Jetzt gehen wir die Sache mit aller Konsequenz an und befreien uns vom Ballast der Vergangenheit. Wir werden das Funktionierende, Erfolgreiche mitnehmen und uns von den Bremsen lösen.

Wie ist es denn nun zur Insolvenz gekommen?

Ich habe 2017 mit der Begeisterung über mein Hobby-Garagen-Projekt, welches immer erfolgreicher wurde, nach jemanden gesucht, der den nächsten Schritt mit mir wagt. Ich habe mir Berater gesucht, einen "Pitch" erstellt und bin auf die allerletzte Sekunde fündig geworden. Voll großer Freude, immer optimistisch habe ich in der Folge zu allem JA gesagt, weil ich nicht exakt wusste, wie eine solche Beteiligung in der Regel gehandhabt wird. Nun machten wir bereits zu Beginn entscheidende Fehler, die unsere Planung von Anfang in Verzug brachten.
So hatte ich zu große Erwartungen geweckt, bin eine ungünstige Finanzierung eingegangen, hatte zu wenig Kapital zur Verfügung und bin zu guter Letzt den Versprechungen von Internetagenturen erlegen. Mit diesem Verzug standen wir fast permanent finanziell auf dünnem Eis. Als ich das in 2021 mit großer Konsequenz und viel Risiko habe verändern wollen, schienen wir auf einem guten Weg. Bis sich im August letzten Jahres die Welt für uns von einer Woche auf die andere veränderte und das dünne Eis, auf dem wir immer noch standen, endgültig Risse bekam. In den Biomärkten wurden unsere Produkte nicht mehr gekauft, Werbe-Budget für Veränderungen war nicht mehr vorhanden, damit gab es keine Neukunden, die Umsätze sanken rapide. So wurde es dann immer deutlicher, welche Möglichkeiten blieben. Eine davon war es, nach dem Weihnachtsgeschäft Insolvenz anzumelden.
Das Problem lag also nicht an der gesamtwirtschaftlichen Situation, sondern an den vielen Fehlern, die aus Unerfahrenheit uns nie so richtig haben Gas geben lassen.
Immer war mir klar, dass das Produkt funktioniert, seine Berechtigung hat und beliebt ist. Der so genannte "Proof of Concept" war mehrfach nachgewiesen. Die Fehler lagen letztlich bei mir, beim Management.
Aus Fehlern lernen, die Erfahrungen ins Positive kehren. Diese Herausforderung nehme ich jetzt an.

Hier also unsere Learnings. Dies sind letztlich die Gründe, warum die Strandküche noch nicht wirtschaftlich erfolgreich ist:

• Beschränkter Fokus auf eine relative kleine Nische als Kernzielgruppe -> wenig Wachstum möglich.
• Ein zu kleines Produktportfolio -> Keine Sichtbarkeit in den Lebensmittelmärkten, weniger Sichtbarkeit auch Online, geringe Reichweite
• Unpassende Gesellschafts- und Finanzierungsstruktur

Und darum werden wir das in Zukunft anpacken:

• Erweiterung des Zielmarktes -> Neue Nischen, neue Zielgruppen entdeckt -> Neue Produktreihen mit bekanntem Strandküchen-Prinzip
• Regionale Ausdehnung des Zielmarktes -> Konsequenter Online-Vertrieb im deutschen LEH und europaweitem Fachhandel.
• Das nahe Ziel vor Augen -> Weiterhin kostenreduziert ist nur noch wenig Wachstum nötig, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Der Maßnahmenkatalog ist sehr umfangreich und relativ detailliert festgelegt. Gestern unerfahren, heute Experte ;-)
Frage geklärt? Für mich ja.
Ahoi, euer Markus