Wer ungewollt schwanger ist, kann in Deutschland immerhin ganz einfach eine Abtreibung haben. Denken zumindest viele. Ganz so einfach ist es nicht. Denn offiziell ist Abtreibung dank des §218 im Strafgesetzbuch verboten, aber eben unter bestimmten Bedingungen straffrei.
Das alles wissen sehr viele Menschen nicht, sie wissen auch nicht, dass jedes Jahr in Deutschland ca 100.000 Schwangerschaften abgebrochen werden und die schwangere Person dafür teils lange Wege auf sich nimmt, wenn in der eigenen Region kein*e Ärzt*innen Abbrüche durchführen.
Wir sind der Überzeugung, es gilt wie immer: Bildung ist key.
Unabhängig davon, ob Menschen (ungewollt) schwanger sind, schwanger werden können oder nicht, möchten wir das Wissen über Abtreibung in Deutschland fördern, Mythen aufklären und Anlässe bieten, über Abtreibungserfahrungen zu sprechen.
Mit dem gesammelten Geld wollen wir die Erstellung und den Druck von Bildungsmaterial finanzieren, das nicht nur informativ ist, sondern Lust macht, darin zu blättern und zu lernen. In Zusammenarbeit mit den feministischen Medizinstudierenden Leipzig möchten wir erreichern, dass zum Start des Wintersemesters 2021 Erstsemesterstudierende der Universität Leipzig mit diesem Material kostenlos ausgestattet werden können.
Schwangerschaftsabbrüche werden in der Gesellschaft immer noch als Ausnahme gesehen, weil niemand darüber redet, und das obwohl die Chance eine Person zu kennen, die einen Schwangerschaftsabbruch hatte, nicht gering ist. Durch unser Projekt und die Austeilung von Bildungsmaterial, möchten wir Gesprächsanlässe zu einem Thema schaffen, das im Alltag selten vorkommt und die Auseinandersetzung damit fördern, ohne das sie aktiv gesucht werden muss.
Bei erfolgreicher Finanzierung geht Bildungsmaterial in eine erste Druckauflage, das einfach gut aussieht, informativ ist und Raum bietet zu lernen wie das denn alles so aussieht, hier in Deutschland, zu lesen, wie andere Menschen ihre Abbrüche erlebt haben oder in welcher Serie Abtreibung realistisch dargestellt wird.
Hinter TABUTERUS steht eine Gruppe Studierender der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation der Universität der Künste in Berlin. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit den feministischen Medizinstudierenden Leipzig entstanden und mit Unterstützung zahlreicher toller Menschen, die durch den Austausch von Erfahrungen und Expertise zur Verwirklichung beigetragen haben.