Neues vom Puppenbau
Auf dem Fußboden findet sich so manche zum U gebogene Nadel. Heißkleber hat sich dazu punktuell übers Parkett ergossen und ist zu tropfenförmigen Pyramiden erstarrt. Stoffe, Hölzer und Sägen haben sich wieder erfolgreich aus der großen Plastiktüte geschlichen, die ihr Amt als Ordnungshüterin soeben unter einem letzten empörten Rascheln niedergelegt hat.
Zwischen Sofaritzen, in der Badematte, auf der Kleidung, selbst in der Haarbürste, überall finden sich Watte-, Schaumstoff– und Filzwollreste, die jeder Art von Beseitigungsversuchen trotzen. Die Küche gleicht einer Hexenküche, auf dem Holztisch ausgebreitet kleine Gläschen mit Kleister und Tuschwasser, daneben Tütchen mit Farbpigmenten, Pinsel und Tuben...wer essen will, muss alles etwas zur Seite schieben und aufpassen, dass er nicht nach dem Glas mit der braunen Farbbrühe greift, das so verdächtig nach schwarzem Tee aussieht. Schwarzer Tee mit einem Schuss Milch, um korrekt zu sein.
Inmitten dieses riesigen Meeres aus Bastelmaterialien – genauestens beobachtet von den Augen Mauritius` - erwacht nach und nach ein kleiner Mann aus seinem Dornröschenschlaf: Der Kleine Trotz.
Und während Mauritius beim Bau alles mit sich anstellen ließ, machte der Kleine Trotz seinem Namen von Anfang an alle Ehre! Sein Kopf musste gleich zweimal gebaut werden, weil der erste Versuch misslang. Beim Nähen der Finger, beim Sägen der Arme musste so manches Pflaster herhalten...Von kleinen bis mittelschweren Schreianfällen (weil gerade beispielsweise ein junger Vierbeiner genüsslich die Styroporaugen zerkaut) mal ganz abgesehen. Langsam aber verstehen wir uns besser, und seine feuerrote Mähne und die großen grünen Augen machen ausgesprochen gute Laune! Wir sind gespannt, wie es wohl beim letzten Gefährten, dem Blinden Vertrauen wird...! :)
„Ahoi!“ von einer Insel im weiten Bastelmeer grüßt euch
Mareike
TAM