Mit 7500 Euro kann das Buch wie geplant gedruckt werden, ohne Abstriche bei Papier oder Druck machen zu müssen. Gleichzeitig können die Verkaufskosten dann so gering wie möglich gehalten werden.
Der männliche entkleidete Körper ist seit jeher Dreh- und Angelpunkt der Darstellung von Schönheit und Begehren gewesen. Abgelöst durch die Objektifizierung des weiblichen Körpers, ist der männlich gelesene Körper heute auch Sinnbild für homosexuelles Begehren. Welcher Körper ist darstellenswert, welche Pose erregt Verlangen und für wen? Die Normierung von männlich assoziierter Pose und maskulinem Körperbild als offensiv beziehungsweise schlank, kantig und asketisc, im Teufelskreis ununterbrochener, sich endlos wiederholender Bildproduktion etabliert ein Ideal, das als Identifikationsform nur für wenige funktioniert. Ein Körperbild, das nicht zur Identifikation taugt, ist dann aber kaum mehr als ein Softporno. Was ist also Schönheit und Verlangen im Kontext des männlichen Körpers, wenn die Darstellung sich vom gesellschaftlichen Narrativ von Diversität und Body-Positivity so weit entfernt hat?
Zeitgenössische Darstellungen von Männerkörpern greifen häufig auf ein heimeliges Umfeld und einen weniger stark trainierten Körper zurück, der dann in der verletzlich inszenierten Zurückhaltung im Setting eines Schlaf- oder Wohnzimmers eine scheinbare Natürlichkeit evoziert, die dann häufig als Zeichen nicht-toxischer Männlichkeit gelesen wird. Wenn das Körperbild aber immer noch schlank und asketisch gezeigt wird, wie sehr hat sich dann das Bild von Männlichkeit tatsächlich verändert?
Das Ziel des Projekts ist es, ein Bewusstsein für die Konstruiertheit von Körperdarstellungen in Fotografie und zeitgenössischen Medien zu schaffen. Die Etablierung eines medialen, visuellen Ideals von Männerkörpern und Männlichkeit als scheinbare Natürlichkeit folgt misogynen Narrativen. Diese sollten unbedingt aufgezeigt und als Heuchelei entlarvt werden.
Die Zielgruppe sind alle Personen, die sich für Queerness, Geschlechterbilder, Rollenkonventionen und Fotografie interessieren. Darüber hinaus ist das Buch auch für Personen, die an Buchgestaltung und Design interessiert sind von Interesse.
Mit einer Förderung unterstützt man nicht nur mich und die Publikation des Buches, sondern auch eine geschlechtergerechte Welt. Eine Welt, in der jede Person mit jedem Körper sich so präsentieren kann, wie sie es möchte. Eine Welt in der ein Ideal ein Ideal bleiben kann ohne es zum visuellen Standart zu krönen.
Mit dem Geld wird ausschließlich die Produktion des Buches und der damit anfallenden Kosten bezahlt; also Papier, Folien und Druck, Verpackung und Versand.
Wenn dann noch etwas übrig ist, kommt das den beiden Buchgestalter*innen zugute. Maria Knaub und Philip Jursch haben die Gestaltung des großartigen Designs bisher aus Zuneigung zu mir und meinen Fotoarbeiten aus eigener Tasche gestemmt. Dafür würde ich den beiden gerne noch etwas zahlen.
Der Kopf des Projektes bin ich, Martin de Crignis. Ich habe Literaturwissenschaft in Augsburg sowie Fotografie in Berlin und Dortmund studiert und im vergangenen Jahr meinen Master abgeschlossen. Ich beschäftige mich seit längerem mit schwuler Kultur in der Fotografie und der Darstellung des männlichen Körpers. Ich habe alle Fotos gemacht und die Gedichte geschrieben.
Dann sind da noch Maria Knaub und Philip Jursch. Die beiden haben das Buch gestaltet. Alle Ideen von Schrift über Layout und das generelle Buchdesign stammen von den beiden. Sie haben in Münster und Dortmund Kommunikationsdesign bzw. Buchgestaltung studiert. Beide arbeiten freiberuflich als Gestalter*innen für Bücher, Corporate Identity und vieles mehr.
Der Verlag Kettler wird das Buch verlegen. Der Verlag sitzt in Dortmund und hat sich auf Kunst- und Designbücher spezialisiert. Das Buch passt dort perfekt in das Verlagsprogramm.
Das Projekt stellt die Darstellung von Männlichkeit_en in Fotografie und Medien in Frage und unterstützt damit die Gleichstellung von Geschlechtern. Das Projekt kann dadurch einen Beitrag dazu leisten, Ungleichheiten zu bekämpfen und allen Personen eine Perspektive zu eröffnen, sich selbst individuell auszudrücken.