Der Video-Trailer zeigt unsere letzte Produktion "SCHAU MCH BITTE SO DUMM VERLIEBT AN" aus dem Frühjar 2014.
Während wir in "Schau mich bitte so dumm verliebt an" das Verschwinden des Anderen als Möglichkeit die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten, auf die Bühne gebracht haben, geht es in "Unrettbares Ich" um das Verschwinden jenes DenkRaumes, in dem der Mensch bloß Mensch sein kann.
THEORIE
Wir leben in einem revolutionärem Zeitalter. Heute etablieren sich in rasendem Tempo neue Strukturen menschlicher Erfahrung. Erfahrungen werden zunehmend medial vermittelt und verlieren ihren Ursprung, ihre Referenz in der wirklichen Welt. Das technokratisches und instrumentelle Denken ist auf dem Vormarsch und das viel subtiler, als es sich Charlie Chaplin in "Modern Times" vorstellen konnte. Gezeigt werden soll, dass sich das Denkbare heute dem Rechenbaren angleicht.
PRAXIS
"Unrettbares Ich" ist geplant als eine diskursive und sinnliche Collage über das Idyll der technokratischen Welt, wie sie uns heute erscheint. Den Figuren ist ein grotesk-humorvolles Scheitern eingeschrieben. Ihr widerständisches Potential entfalten sie durch ihre permanente Suchbewegung, durch einen bei aller Verblendung, unbändigen Willen eine Haltung zu finden, mit der man leben kann.
"Unrettbares Ich" ist eine radikale Parodie auf unsere Gegenwart und will durch das Mittel der Verfremdung die Mechanik unseres Zusammenlebens dem Publikum vor Augen führen.
Es wird ein Tableu an Szenen geben, von denen jede ihre eigene Dynamik und Intensität besitzen wird. Der stetige Wechsel der Szenen erzeugt einen Rhythmus zwischen Überladung und Konzentration, zwischen Verengung und Erweiterung. Beispielhaft für unsere Ästhetik (eine Mischung aus Sprechtheater und Performance) ist unsere letzte Produktioin "SCHAU MICH BITTE SO DUMM VERLIEBT AN". schaumichbittesodummverliebtan.tumblr.com
UMSETZUNG
Insofern die Finanzierung zu Stande kommt, werden wir ab Oktober 2014 im Theaterhaus Mitte mit den Proben beginnen. Die Schauspieler und der Regisseur kennen sich bereits aus anderen Theaterprojekten . Das Stück werden wir mindestens 5 mal in Berlin aufführen, zudem bewerben wir die Produktion für Gastspiele und Festivals in ganz Deutschland.
Wir arbeiten an einem Theater des Widerständischen. Theater werden aus einer bestimmten Zeit und einer bestimmten Energie heraus geschaffen. Wir leben in einer Zeit des beengten Raumes. Das Sprechen des Widerständischen Theaters will diesen Raum öffnen, um den Beteiligten eine Möglichkeit zu verschaffen, sich in ihm neu zu positionieren. Beengte Räume entstehen durch Dramaturgien des Nicht-Hinterfragbaren, wie den Mythos, das Natürliche, die Technokratie, das Paradigma und die Alternativlosigkeit. Diesen Strategien setzen wir das Wissen um das historische Gewordensein der Verhältnisse und unseren Sinn für das Mögliche und Spekulative entgegen. Den Raum aufzureißen, heißt die Rhetorik des Gleichen zu unterbrechen und das Atopische, das Andere zu behaupten. Diese Bewegung ist die Energie des Widerständischen Theaters. Unsere Arbeit ist tendenziös: Alles, was die Verhältnisse einer Gesellschaft stabilisiert, nennen wir Polizei. Alles, was die Verhältnisse einer Gesellschaft wandelt, nennen wir Politik. Eine Politik, die den Anteilslosen einen Anteil verschafft, ist die Haltung, aus der heraus wir Theater machen.
Weil es verdammt schwer ist Theaterkunst jenseits öffentlich geförderter Strukturen zu machen.
Wir brauchen Unterstützung um unsere Ideen eines Widerständischen Theaters umzusetzen und weiter zu denken.
Wir entwickeln dafür ein sinnliches Diskurstheater, mit dem Potential den Alltag zu unterbrechen, um sich in neuer Weise den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen.
Mit der Finanzierung wollen wir die Produktions- und Aufführungskosten der Theaterinszenierung decken.
Die Produktionskosten setzen sich zusammen aus:
- Kosten für den Probenraum
- Bühnenbild
- Werbekosten
- Lohn für Tanzchoreographin
Von: Michael Enslein
Mit: Katharina Göbel, Jorinde Markert, Philipp Woithe, Philipp Droste, David Garzón Bardua
Bühne: Karl Hass
Licht & Ton: Tim Scherret
Die Bilder in der Galerie zeigen eine Aufführung von "Schau mich bitte so dumm verliebt an" im Juni 2014. An dieser Theaterproduktion waren nahezu die gleichen Leute beteiligt, die jetzt auch an "Unrettbares Ich" beteiligt sein werden. Der Trailer dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=cut1priXBnI
Alle aktuellen Informationen unter:
http://unrettbares-ich.tumblr.com