tOLL gelaufen! Das tOLLe Elbe Abenteuer

Emma Glöckler, seit Februar 2020 ehrenamtlich dabei, beschreibt ihre erste "Halbpension" im Mojo Club.

Meine erste Halbpension - im Hamburger Mojo Club - war für mich ein einziger Freudentanz.

Eine große Gruppe aus neuen und bereits dabei gewesenen Ehrenamtlichen versammelte sich, um die Aufgabeneinteilung zu besprechen. Ich war für die Garderobe eingeplant und machte mich gleich mit einer Kollegin daran diese aufzubauen. Die anderen bereiteten den Kaffee und Kuchen vor, stellten Sitzgelegenheiten hin und empfingen die ersten Senioren und Senioritas, die vor dem noch geschlossenen Club warteten. Wann die Türen geöffnet wurden, merkte ich, als der Raum sich mit lautem Lachen, nettem Grüßen und viel Freude füllte.

Die Garderobe ist bekanntlich die erste Anlaufstelle um seine Jacke loszuwerden. Wir standen zu zweit hinter dem Tresen und begrüßten die erste Welle. Es wurde weder gedrängelt noch gestresst, alle waren sehr geduldig, unterhielten sich wie alte Freunde und fingen schon an zu tanzen, während sie in der Schlange standen.

Ich schaute in zahlreiche strahlende Gesichter.

Eine meiner Lieblingsgeschichten ist, als einer der Senioren mir zu seinen Jacken auch Geld in die Hand drückte. Gerade wollte ich ihm erklären wollte, dass wir kein Geld dafür nehmen, doch er unterbrach mich höflich und meinte nur: „In Theatern und Musicals zahle ich auch immer, das gehört dazu.“
Ich muss noch heute bei der Erinnerung an den Satz schmunzeln, für ihn ist diese Veranstaltung wie ein Theater- oder Musicalbesuch - ein besonderes Event, auf das man sich schon Tage vorher freut.

Trotz des stürmischen Wetters an dem Tag sah man kein freies Plätzchen mehr. Als sich also alle hingesetzt hatten, fing der bunte Nachmittag an! Nach der Begrüßung traten zwei Mitglieder:innen der Band Tonbandgerät auf.
Sophia und Ole begeisterten die Senioren und Senioritas sofort. Es wurde im Sitzen gewippt, geklatscht und gelacht.

Anschließend wurde, nach einer Pause, das berühmte Musik-Bingo mit Eierlikör gespielt. Jede:r bekam einen Bingo-Zettel mit Songtiteln und DJ RITA aka. Mitra Kassai legte auf. Viele standen auf, um schnellstmöglich die Hüften zu schwingen und alle hielten die Stifte bereit. Wenn jemand ein Bingo hatte, konnte er/sie nach vorne kommen und sich sein kleines Eierlikörchen abholen.
Ich beobachtete ein älteres Pärchen, wie es sich beim Anstoßen küsste und beim Trinken einhakte. Spaß haben ist alterslos!

An diesem Tag sah ich Menschen 60++ vor mir, die sich für diesen Tag fertig gemacht hatten, wie ich es tue, wenn ich ausgehe. Die sich mit anderen unterhielten, neue Leute kennenlernten, Kontakte knüpften. Vor allem aber in einem geschützten Raum einfach sie selbst sein und den Alltag vergessen konnten.

Es ist so ein tolles Gefühl ein Teil dieses Ganzen zu sein.
Ich erinnere mich auch an einen Senioren, der mich und eine andere Ehrenamtliche fragte, ob wir das wirklich alle ehrenamtlich machen würden. Wir antworteten beide mit einem 'JA!'. Seine Dankbarkeit war nicht nur in seinen Worten.