Der erste Song: "Unconditionally"
Bevor ich anfange: Am 2. Mai findet ein Crowdfunding Konzert im Freundlich + Kompetent in Hamburg statt! Der Eintritt ist gegen Spende und das Geld kommt komplett dem Crowdfunding zugute. Es wird dazu später noch einen separaten Blogeintrag geben.
Ich möchte euch jetzt gerne den ersten Song vom Album vorstellen, er nennt sich "Unconditionally" (zu Deutsch: Bedingungslos) und wird tatsächlich auch Track Nr. 1 sein. Er ist einfach ein sehr gutes und repräsentatives Beispiel für den neuen Stil, den ich mit diesem Album eingeschlagen habe (Blues/Soul) und steht gleichzeitig für ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt: Die Gegensätze Liebe und Angst.
Es ist leider schwierig, über diese beiden Extremen der menschlichen Gefühlswelt zu sprechen, ohne, dass es für viele kitschig, abgedroschen oder "hippiemäßig" klingt, aber in Songform ist es um einiges leichter. In den Strophen geht es darum, dass die Angst uns in gewisser Weise lähmt und uns handlungsunfähig macht (man sagt ja auch "starr vor Angst"). Sie ist außerdem die Wurzel von Fremdenfeindlichkeit und Hass: Wenn Menschen mit ihrer Angst alleine gelassen werden, dann verlieren sie den Glauben daran, dass wir im Grunde alle gleich sind und entwickeln dadurch ein Schwarz-Weiß-Denken.
Die Angst ist es also, die den Menschen davon abhält, in Freiheit zu leben, weil sie alles an Bedingungen knüpft: Etwas ist nur dann liebenswert, wenn es bestimmte Bedingungen erfüllt, zB. äußerlich schön ist oder dieselbe Abstammung hat wie man selbst. Das Gegenteil davon (das ich für sehr erstrebenswert halte) ist das, was wir unter "bedingungsloser Liebe" verstehen und ihr versteht jetzt vielleicht auch, was ich mit abgedroschen und kitschig meinte. ;) Die Essenz ist: Liebe heilt uns von unseren Ängsten. Ich bin der Meinung, dass der Song diesen Gedanken sehr gut rüber bringt und bin sehr froh, ihn dabei zu haben. :)
Musikalisch war es mir wichtig, einen Song zu haben, der einfach klingt und sich einfach anfühlt, aber in seiner Struktur komplexer und interessanter ist, als zB. viele meiner älteren Folksongs. Die Strophen bestehen nur aus zwei verschiedenen Akkorden, während der Rest des Songs jeden Akkord aus der Tonart enthält, manche davon sogar sowohl als Moll, als auch als Dur. Es soll hier nicht zu nerdig werden, deswegen erspar ich euch musiktheoretische Einzelheiten.
In dem Video hier könnt ihr euch einen Eindruck vom Song in der Solo-Version machen. Diese habe ich letztes Jahr am Tag nach der Bundestagswahl veröffentlicht, weil es angesichts des ernüchternden Wahlergebnisses thematisch gut gepasst hat. Ich bin zwar kein besonders politischer Mensch, aber ich erkenne mit der Zeit immer mehr die Wichtigkeit, seinen Standpunkt klar zu vertreten und das spiegelt sich zum Teil auch in der neuen Musik wider.
Ich freu mich schon drauf, euch hoffentlich bald eine schöne Studioversion von dem Song mit Band zu präsentieren. Bis dahin, machts gut und habt euch lieb!
Euer Tom