Ein großes DANKE // Endspurt für transform №10
Auf die Frage, wie man in Zeiten der Krise wieder ins Handeln kommen kann, antwortet die Schriftstellerin, Journalistin, Dramaturgin und Intellektuelle Jagoda Marinić in unserer neuen Ausgabe so:
"Es beginnt ganz einfach damit, dass wir uns einzeln fragen, was wir sagen wollen. Docke ich an dystopische Diskurse an und treibe sie weiter? Oder versuche ich, das Angebot einer Verbindung zwischen Menschen zu machen. Auch wenn nicht von Anfang an klar ist, wohin sie führt. Das kann online sein, aber ich meine vor allem analoge Verbindungen vor Ort, in den vielen kleinen Räumen, die wir besetzen können: wie wir die Busse öfter fahren lassen, das Kulturzentrum retten und das Wohnviertel bewohnbar machen können. Und wenn wir um uns herum eine Kultur der Nähe, der Begegnung, der gemeinsamen Verantwortung erschaffen und aus eigener Kraft Dinge verbessern, ist das viel besser, als alleine am Bildschirm zu sitzen und in Angst vor den Rechten zu versinken."
Ein Angebot machen, eine Lücke füllen, etwas verbessern – mit diesen Gedanken haben wir vor nun zehn Jahren auch das transform Magazin gegründet. Als erstes explizit konstruktives Magazin/Medium in Deutschland und für alle offen zum Mitmachen. Ehrenamtlich, werbefrei, auf Papier, finanziert durch die Crowd.
Jetzt, wo unser zehntes Crowdfunding (und das Generve mit den Newslettern) fast zu Ende ist, möchten wir uns mal bedanken. Zum einen bei den weit über hundert Menschen, die in diesen zehn Jahren ehrenamtlich für transform geschrieben, illustriert und gelayoutet haben. Zum anderen bei den Tausenden, die über all die Jahre mit ihren Vorbestellung den Druck ermöglicht haben – mit einiger Wahrscheinlichkeit gehörst du ja dazu. Ihr alle, und du, seid sehr feine Leute!
Unter dem transform Logo steht auf dem Cover seit jeher: Magazin für das Gute Leben. Damals war dies – das gute, gelingende Leben – ein recht unbekanntes, nachdenkliches Konzept. Heute werden damit Haferkekse und Duftkerzen verscherbelt. In unserem diesjährigen Kapitel "Das Gute Leben" halten wir es mit dem Mittelweg. Etwas Natur-Poesie ist dabei, etwas Fishflix, eine Kurzgeschichte über einen ungewöhnlichen Tod, ein anderer Text darüber, warum der Tod zum guten Leben gehört. Wie schon vor zehn Jahren (damals auch ganz neu) einige gute Nachrichten, aber solche, die ernsthaft Transformations-Potenzial haben. Und mehr.
All das, die 33 Texte im Heft, lesen wir nun selbst ein letztes Mal am Bildschirm durch. Die Art Direktion ist mit ihrer Arbeit durch, das Layout steht. Jetzt suchen wir nach fehlenden Kommata und überschüssigen Leerzeichen. Irgendwas wird trotzdem durchrutschen, wir entschuldigen uns schon jetzt. Aber wie Jagoda sagt: "Wenn jemand rausgeht und sagt “Ich will etwas machen”, dann wird das letztlich anerkannt". Und so hoffentlich auch unsere Fehlerchen.
Stand jetzt – Montagabend um 23:09 Uhr – fehlen noch 92 Euro, um drucken zu können. Wir freuen uns, wenn wir dieses Sümmchen und mehr bis zum Ende der Kampagne am Mittwochabend rein bekommen. Alles was über die 10.000 Euro geht stecken wir in eine höhere Auflage!
Und danke, danke, danke!
Herzlichst,
Jonas von transform