Traumatisches Update #4: Es lebt! & The Numbers
Liebe Unterstützerinnen, liebe Unterstützer, liebe noch-zu-traumatisierende Menschen,
das Ziel der Crowdfunding-Aktion für Trauma-TV ist erreicht und ich könnte kaum glücklicher sein. Vielleicht nur dann, wenn uns die aktuelle Nachrichtenlage weniger in Kummer und Sorge versetzen würde. Dennoch hoffe ich, ihr könnt dieses im Angesicht einer politischen wie humanitären Katastrophe in Osteuropa vermutlich eher kleine Glück mit mir genießen. Für dieses bin ich zutiefst dankbar. Und mein Dank gilt euch. Dafür, dass ihr mir durch euer Vertrauen ermöglicht, Trauma-TV zu schreiben.
Da ich in den vergangenen Wochen wiederholt gefragt wurde, was hinter der gestern erreichten Mindestsumme steckt, möchte ich diesen Blogeintrag zur Aufklärung nutzen. Denn Transparenz ist eine richtig gute Sache und gerade im Kontext eines Crowdfundings unverzichtbar.
Der genannte Betrag (€5860) stützt sich auf meine Erfahrung mit der vor zwei Jahren erfolgreich abgeschlossenen Finanzierung meines letzten Sachbuchs Columbo, Columbo. Damals wie heute wünschte ich mir rund €1000 Honorar für meine eigene Arbeit. Warum genau dieser zugegebenermaßen eher symbolische Betrag und nicht mehr oder weniger? Hmm, er erschien mir angemessen. Denn ich möchte mich an euch und/oder Trauma-TV nicht bereichern, beim Blick auf die monatlichen Abgaben an die Künstlersozialkasse aber behaupten können, dass dieses Projekt zumindest einen kleinen Teil zu meiner sozialen Absicherung beiträgt. Jeder Euro darüber hinaus dient damals wie heute zu hundert Prozent der Produktion und dem Versand des Buchs.
Einiges ist anders als im Jahr 2020: Farbdruck beispielsweise ist sündhaft teuer und angesichts der im Vergleich zu Columbo, Columbo deutlich höheren Kosten für benötigte Recherchemittel und Honorare - von der inflationsbedingten Verteuerung so ziemlich aller Güter und Dienstleistungen möchte ich gar nicht sprechen! - nicht finanzierbar. Außer, ich hätte das Minimalziel dieses Crowdfundings auf €8000 oder mehr gesetzt. Mir war es aber von Beginn an wichtiger, ein erreichbares Ziel zu haben - gepaart mit Kompromissen, mit denen ich leben kann. Beispielsweise, dass mein Honorar nach Abzug von Lohnsteuer und anteiligen Abgaben an die KSK während der Entstehungszeit am Tag des Buchversands nur noch für eine Flasche Rotkäppchensekt reicht, mit dem ich euch Ende des Jahres zuprosten werde. Aber ganz ehrlich und ohne falsche Bescheidenheit: Das ist so in Ordnung. Das ist cool. Ein persönlich gefärbtes Filmbuch wie Trauma-TV ohne Sorge darum schreiben zu können, wie ich auf den letzten Metern die Kohle für Druck, Lektorat und Versand zusammenkratze, ist ein Privileg. Und ich darf dies an der Seite und für Menschen wie euch tun. Dies ist ein riesengroßes Glück.
Ach ja, und hier der vorläufige Kassensturz, basierend auf der Annahme von 200 gedruckten Exemplaren von Trauma-TV mit einem Umfang von 80-100.000 Wörtern:
€5860 Mindestfinanzierung
- €936 Umsatzsteuer (19%)
- €293 Startnext Gebühren (5%)
- €1570 Druckkosten Buch + Sticker
- €396 Porto DE
- €98 Porto EU
- €100 Verpackungsmaterial
- €200 Lizenzgebühren Grafiken etc.
- €300 Recherchemittel (Leihgebühren, Literatur, Medien)
- €1000 Honorare (z.B. für Lektorat, Layout Support, etc)= €967 Bruttoeinkommen --- Yeah!
Ich wünsche euch einen sonnigen Sonntag. Und natürlich, da ich es gar nicht oft genug sagen kann: Danke!
Euer Patrick