Wir können Triaphon weiter aufbauen und dem Wunsch vieler unserer SprachmittlerInnen nachgehen, erste größere Schulungen anzubieten. Wir freuen uns darauf!
Stellen Sie sich vor, Sie sind im Ausland und haben ein akutes medizinisches Problem. Sie gehen in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses, können sich dort jedoch weder mit den Pflegenden an der Anmeldung noch mit den ÄrztInnen verständigen.
Dieses Szenario erleben täglich Menschen in den Krankenhäusern unseres Landes und weltweit; meist sind Menschen mit Fluchthintergrund oder kurz zurückliegender Migraton betroffen. Diese Situatonen führen zu großer Frustration auf Seiten der PatientInnen, deren Angehörigen und des Klinikpersonals. Eine ausreichende Qualität der medizinischen Versorgung ist ohne funktionierende Kommunikaton nicht sicherzustellen. Als junge ÄrztInnen aus den Bereichen Kinderheilkunde und Allgemeinmedizin stehen wir täglich diesen Anforderungen gegenüber.
Wir haben uns daher entschlossen, aktiv zu werden und haben einen gemeinnützigen Telefondolmetschservice für die Notaufnahme aufgebaut. Das Besondere ist, dass unser Dienst rund um die Uhr erreichbar ist und eine Verbindung ohne Zeitverzögerung aufgebaut wird. Es gibt keine technischen Hürden, so dass unser Dienst auch für ganz kurze Telefonate genutzt werden kann, wie beispielsweise bei der Triage durch das Pflegepersonal.
Die Zielgruppen des Projektes sind Menschen mit Fluchthintergrund bzw. Migrationshintergrund, das Krankenhauspersonal und alle SprachmittlerInnen. Primäres Anliegen ist es kostengünstige, qualitativ hochwertige und ständig verfügbare Sprachübersetzungen für Menschen mit Fluchthintergrund in der medizinischen Akutversorgung anzubieten. Langfristig streben wir eine unabhängige Finanzierung, Ausbau der Sprachen, weitere Schulungen der SprachmittlerInnen und eine Erweiterung des Nutzerkreises an. Außerdem wollen wir die Austausch- und die Vernetzungsmöglichkeiten unserer hochengagierten Triaphon-Community weiter ausbauen.
Das Engagement der SprachmittlerInnen, teilweise wegen eigener Erfahrungen zur Sprachbarriere, ist bemerkenswert. Bei den regelmäßigen Vernetzungstreffen zeigt sich stets ein reger Austausch zwischen den SprachmittlerInnen unterschiedlicher Kulturen. Zu sehen, welche Erleichterung und Dankbarkeit uns durch die Möglichkeit der Kommunikation in Notsituationen von den PatientInnen entgegengebracht wird, ist eine riesige Motivation für alle Beteiligten. Auf Seiten des Klinikpersonals beobachten wir seit Einführung des Projektes eine deutlich positivere Stimmung gegenüber Menschen mit Fluchthintergrund. Das Projekt wirkt also indirekt gegen Vorurteile, baut neue Netzwerke auf und schafft (Sprach-)Barrieren ab.
Jede finanzielle Unterstützung ermöglicht es uns, den genannten Visionen ein Stück näher zu kommen. ;-) Konkret gehören dazu:
Triaphon wurde von zwei ÄrztInnen mit dem Ziel initiiert, die medizinische Versorgung von Geflüchteten zu verbessern; dies beginnt bei der Kommunikation auf Augenhöhe. Sowohl das Organisationsteam als auch die Community setzen sich aus engagierten Menschen unterschiedlichster kultureller Hintergründe zusammen. Einige haben selbst Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung. Alle begeistern sich für eine gemeinsame Vision: Eine menschliche Akutversorgung ohne Sprachbarrieren.
Triaphon
Vertreten durch: Lisanne Knop, Korbinian Fischer
Handelsregister Amtsgericht Charlottenburg: HRB 189257 B