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Das Unterstützungsnetzwerk des NSU in Sachsen.

In der Broschüre „Unter den Teppich gekehrt. Das Unterstützungsnetzwerk des NSU in Sachsen“ werden die maßgeblichen Unterstützer*innen des NSU in Sachsen identifiziert und ihre Unterstützungshandlungen offengelegt. Der geplanten Publikation gingen umfangreiche Recherchen voraus. Eure Mithilfe ist jetzt gefragt! Wir sehen es als eine zivilgesellschaftliche Aufgabe an, diejenigen öffentlich zu benennen, die es den Neonazis des NSU ermöglichten zehn Morde und drei Sprengstoffanschläge zu verüben.
Finanzierungszeitraum
06.05.17 - 06.06.17
Realisierungszeitraum
Juli/August 2017
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
3.950 €
Stadt
Dresden
Kategorie
Bildung
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Worum geht es in dem Projekt?

Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) hat nach heutigem Kenntnisstand mindestens zehn Menschen ermordet und mindestens drei Sprengstoffanschläge verübt. Der Gerichtsprozess gegen die fünf Hauptangeklagten vor dem Oberlandesgericht in München geht in das vierte Jahr. Deutlich wird bisher vor allem, was die juristische Aufarbeitung nicht leisten kann. Kaum sichtbar bleibt beispielsweise das Unterstützungsnetzwerk, welches grundlegend zur Ermöglichung der begangenen Straftaten beitrug. Unübersichtlich bleiben auch die Ergebnisse der zahlreichen Untersuchungsausschüsse im Bundestag und in den Landtagen, die zur Aufklärung der Taten des NSU beitragen.
Das Kulturbüro Sachsen e.V. hat in einer aufwendigen Recherchearbeit die Dokumente der Untersuchungsausschüsse, des Gerichtsprozesses in München und zahlreicher Publikationen zum Thema intensiv ausgewertet. Das Ziel war es, die maßgeblichen Unterstützer*innen des NSU in Sachsen zu identifizieren und ihre Unterstützungsleistungen für die Rechtsterrorist*innen offenzulegen. In der Broschüre „Unter den Teppich gekehrt. Das Unterstützungsnetzwerk des NSU in Sachsen“ sollen die Ergebnisse dieser Arbeit publiziert und verbreitet werden. Es werden dabei Menschen und Strukturen sichtbar, die heute noch in Sachsen existent sind und bisher nicht zur Verantwortung gezogen wurden. Wir sehen es als die Aufgabe einer kritischen Zivilgesellschaft an kein Gras über die Sache wachsen zu lassen und die Verantwortlichen und ihre Verantwortung klar zu benennen.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Die lückenlose Aufarbeitung der Taten und Unterstützer*innen des NSU ist nichts, was allein juristisch, parlamentarisch oder journalistisch geleistet werden kann. Es braucht darüber hinaus auch eine wissenschaftliche und eine zivilgesellschaftliche Aufarbeitung.
Zielgruppe der geplanten Publikation sind diejenigen, die sich für die wissenschaftliche und/oder zivilgesellschaftliche Aufarbeitung des Unterstützer*innenumfeldes des NSU in Sachsen interessieren. Dazu zählen Haupt-und Ehrenamtliche in zivilgesellschaftlichen Vereinen und Initiativen, Multiplikator*innen, Wissenschaftler*innen, Studierende, politische Aktivist*innen, kritische Jurist*innen und weitere Menschen, die einer kritischen Öffentlichkeit zuzurechnen sind. Gerade angesichts des gesellschaftlichen Rechtsrucks, dem Erstarken von Nationalismus und der erheblichen Zunahme der Anzahl von Angriffen auf Geflüchtete ist die Frage nach denjenigen, die den NSU in Sachsen ermöglichten, wichtiger denn je.

Warum sollte jemand dieses Projekt unterstützen?

Während in München seit mittlerweile über drei Jahren gegen die fünf Hauptangeklagten des NSU der Prozess stattfindet und zwei weitere Haupttäter tot sind, leben nach wie vor Unterstützer*innen des NSU auf freiem Fuß und wurden bisher nicht belangt. Die Taten des NSU waren nur möglich, weil sie auf die Unterstützung zahlreicher Helfer*innen bauen konnten. Mit unserem Projekt sollen die Namen derjenigen, die in Sachsen maßgebliche Unterstützungsleistungen für die Terrorist*innen geleistet haben in das Licht der Öffentlichkeit gebracht werden. Mit deiner Unterstützung wird es möglich, dass die Trio-These anhand konkreter Namen und der Beschreibung ihrer Handlungen zur Unterstützung von Uwe Mundlos, Uwe Bönhardt und Beate Zschäpe widerlegt wird. Der NSU operierte als ein neonazistisches Netzwerk, deren Drahtzieher zum Teil bis heute nicht angeklagt worden sind. Den Familien und Freund*innen der vom NSU ermordeten sind wir es schuldig, die Aufklärung der Taten nicht ruhen zu lassen, bis lückenlos geklärt ist, wer diese ermöglicht und unterstützt hat.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Bei erfolgreicher Finanzierung unseres Projektes werden wir unsere Rechercheergebnisse von erfahrenen Jurist*innen prüfen lassen, um sicherzustellen, dass die Inhalte unserer Publikation juristisch nicht angreifbar sind. Das Geld wird darüber hinaus dazu verwendet, um unsere Texte zu lektorieren und in ein übersichtliches und ansprechendes Layout zu überführen. In einer Auflage von 2.000 Stück soll die Broschüre gedruckt und gegen Porto kostenfrei verteilt werden.
Das Kulturbüro Sachsen e.V. ist für die Recherche und die wissenschaftliche Analyse der Dokumente aus den Untersuchungsausschüssen im Bundestag und den Landtagen sowie der verfügbaren Materialien aus dem NSU-Prozess in Vorleistung gegangen. Wir haben mit unseren Eigenmitteln in die notwendige Ausstattung und Betreuung eines halbjährlichen Arbeitsplatzes investiert. Darüber hinaus ist umfangreiches Fachwissen zahlreicher Initiativen wie z.B. NSU Watch, dem Aida-Archiv, dem apabiz und dem Antifa Recherche Team Dresden in die Auswertungen eingeflossen.
Die Finanzierung dieses Projektes ermöglicht es, die Ergebnisse dieser umfangreichen Arbeit sichtbar und für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Sollten wir mehr Geld einnehmen, als wir für die Umsetzung unseres Projektes benötigen, dann werden wir den Überschuss an die Initiative NSU-Watch spenden. Mit ihrer engagierten Arbeit trägt NSU-Watch bereits über viele Jahre dazu bei, dass die Hintergründe zum NSU aufgedeckt werden und eine kontinuierliche Berichterstattung stattfindet.

Wer steht hinter dem Projekt?

Das Kulturbüro Sachsen e.V. berät seit 2001 lokale Vereine, Jugendinitiativen, Kirchgemeinden, Netzwerke, Firmen sowie Kommunalpolitik und -verwaltung in Sachsen mit dem Ziel, rechtsextremistischen Strukturen eine aktive demokratische Zivilgesellschaft entgegenzusetzen. Unsere Projekte erarbeiten Methoden und Inhalte, die bürgerschaftliches Engagement und konkretes Handlungswissen gegen Rechtsextremismus stärken und so demokratische Alltagskultur in sächsischen Kommunen und Landkreisen verankern.

Das Kulturbüro Sachsen e.V. setzt mit Hilfe eines interdisziplinären Projektteams mit Berufserfahrung aus den verschiedensten Bereichen (Sozialpädagogik, Soziologie, Kultur-, Politik- und Geschichtswissenschaft etc.) in verschiedenen Arbeitsbereichen Projekte um, die in Sachsen durch Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, soziokulturelle Arbeit und politische Bildung demokratische Strukturen entwickeln und unterstützen.

Arbeit für demokratische Kultur ist Arbeit gegen Rechtsextremismus. Mehr Infos unter: http://www.kulturbuero-sachsen.de/index.php

KBSachsen

Impressum
Kulturbüro Sachsen e.V.
Grit Hanneforth
Bautzner Straße 45
01099 Dresden Deutschland

Telefon: 0351 - 272 14 90
Fax: 0351 - 563 40 898
www.kulturbuero-sachsen.de

Vereinsregisternummer: VR 4373 Amtsgericht Dresden
Vorstand: Matthias Klemm, Johanna Stoll, Achim Wesjohann

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"Unter den Teppich gekehrt"
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