Im Jahr 2015
Da waren sie nun also, die 10 übersetzten Weihnachtslieder, auf die ich ganz schön stolz war und mit denen wollte ich hausieren gehen. In der Musikschule Feldkirch, meinem Arbeitsplatz, sprach ich den Akkordeonlehrer an, der gleich offen und neugierig war und bereit, sich mit mir zusammen zu setzen und das Material mal anzuschauen. Ein erstes Treffen fand statt, danach laaaange nichts mehr. Es wurde wärmer und Weihnachten als Thema verschwand so ziemlich aus Köpfen und Gedanken. Ich hielt es ein wenig am Köcheln, in dem ich mal einen Buchentwurf zusammenstellte und damit ein paar Verlage ködern wollte. Ich fand, es ist leichter, sein Vorhaben mit etwas konkret Betrachtbarem zu vermarkten.
Ich hatte da auch ein paar interessante Gespräche, unter anderem mit der Verlagsleitung vom Doblinger Musikverlag, aber alles in allem verliefen die Gespräche doch im Sand.
Ich hoffte, durch die Musikschule und meine Kollegen weiter zu kommen, eventuell das Buch in Zusammenarbeit mit der Musikschule zu verlegen und ein Adventkonzert mit diesen Liedern zu machen.
Bei der Schlußkonferenz vor den Sommerferien einigte man sich dann auf das Thema "Nordische Weihnacht" für das Adventskonzert und damit starteten wir in den Sommer.
Im Herbst zog dann mein von da an kongenialer Partner Alfred Dünser mit mir am finnischen Liederstrang und trieb das ganze voran, sodass für das Konzert dann eine schöne Fülle an Arrangements zusammenkam, mehrstimmige Sätze und schöne Arrangements für die unterschiedlichsten instrumentalen Besetzungen.
Es war schon ein bewegender Augenblick für mich, als zum ersten Mal diese "meine Lieder" bzw. die finnischen Lieder mit meiner Übersetzung erklangen und einem Publikum vorgetragen wurden. Die Kirche in Altenstadt war voll belegt und das Programm fand guten Anklang, das Feedback war erfreulich und ähnlich bewegt fühlte ich mich selber. Da hatte ich doch etwas Besonderes geschafft.
Zwar gab es weder ein Buch und eine CD sollte erst noch nachträglich eingespielt werden, aber immerhin waren die Lieder nun erprobt worden und sie hielten, was sie versprachen.... sie kamen gut an, trotz ihrer Mollklänge und der Wehmut, die ihnen innewohnte.
Ich war also fürs Erste zufrieden und widmete mich in den Weihnachtsferien weiteren Liedern. Denn irgendwie wurde mir bewusst, dass sich mit 10 Liedern eigentlich kein ganzes Buch füllen ließ und überhaupt gab es noch soooo viele schöne finnische Stücke... also ran an die Arbeit .... und so kamen zwischen Weihnachtsschinken und Raclettekäse eine Fülle an Lieder dazu.
Meine Fertigkeit, Noten am PC zu schreiben und die Texte so zu verfassen, damit der Rhythmus in beiden Sprachen gleich bleibt, nahm mit jedem Lied erfreulich zu, ebenso die Fertigkeit im Reimen und Dichten. Nur manchmal gab es Stücke, an denen ich lange brütete und mehrere Anläufe brauchte, um sie fertig zu stellen.
Da sah vielversprechend aus!