Unterstützung für die Familie Cruz aus Mexiko!
In Mexiko haben wir die Familie Cruz kennengelernt.
Chilo, der Vater der Familie, hat als Tagelöhner bei einem Aussteigerpärchen gearbeitet, dass wir im mexikanischen Regenwald besucht haben. Er arbeitet mal hier und mal dort. Morgens zieht er los, schlendert durch das Dorf und hofft, dass irgendjemand seine Hilfe braucht. Sein Tagesverdienst liegt bei 100 Pesos, dass sind knapp 5 € für einen ganzen Tag.
Rosalina, seine Frau, steht morgens um 5 Uhr auf, um Tortillas für Chilo zu backen. In der Familie Cruz besteht jede Mahlzeit aus den kleinen Maisfladen. Manchmal mit Bohnen oder Eiern. Meistens aber nur mit einer dünnen Sauce aus Tomaten und Chilli.
Rosalinas Tortillas sind kreisrund, obwohl ihr linker Arm ein Stummel ist, der kurz unter dem Ellebogen endet.
Drei Kinder haben Rosalina und Chilo. Die älteste Tochter sei vor einigen Jahren in eine Großstadt ausgewandert, erzähl die Mutter. In den letzten 5 Jahren habe sie einmal angerufen und gesagt, dass sie jetzt in einem Cafe arbeite. Sonst habe sie sich nie wieder gemeldet. Oft verlassen in Mexiko die Kinder ihre Familien auf der Suche nach einem vielversprechenderen Leben in der Stadt. Es kommt nicht selten vor dass die Kinder den Kontakt zu ihren Familie abbrechen und sich kaum oder gar nicht mehr melden.
Die Kinder versuchen ihrer Identiät neu zu erfinden und das arme Landleben mit einem chancenreichen Stadtleben zu ersetzen. Sie schämen sich für ihre Herkunft.
Die zwei jüngeren Söhne wohnen noch zuhause. Der Ältere besucht die Schule im Nachbarort, der Jüngere ist schwerbehindert und verbringt die meiste Zeit in einer dunklen Kammer im Bett. Zu viert wohnt die Familie in einer kleinen Lehmhütte mit Wellblechdach. Sie haben Hühner und einen Wachhund. Obwohl es in der Hütte kaum etwas gäbe, was man stehlen könnte.
Vom Staat bekommen sie keinerlei finanzielle Unterstützung. Weder für die Mutter, noch für den Sohn. Einmal die Woche kann Sebastian kostenlos zu einem Physiotherapeuten gehen. Dann trägt Chilo ihn den steilen Berg hinauf, gibt wahrscheinlich den Lohn eines Arbeitstages für die Fahrt mit dem klapprigen Jeep in die Stadt aus.
Wir begleiten die drei zu einem ihrer Termine beim Physiotherapeuten.
Rosalina hält Sebastian die ganze Fahrt fest, er würde sonst von der schmalen Holzbank rutschen. Eine knappe Stunde schlängeln wir uns durch den Regenwald. Die Fahrt ist anstrengend, die Straße holprig und steil. Danach geht es zu Fuß durch die Stadt. Chilo trägt Sebastian. Er bindet den zehnjährigen Jung mit einem dünnen Schal auf seinen Rücken.
Die Behandlung dauert etwa 20 Minuten. Danach könnte Sebastian noch eine Gruppe für Kinder mit Behinderung besuchen. Aber oft gehen sie nicht dorthin. Sebastian kann weder basteln, noch spielen oder malen, wie die anderen Kinder. Rosalina muss die ganze Zeit an seiner Seite bleiben.
Der Heimweg ist ebenso anstrengend wie der Hinweg. Eine Stunde warten wir an der Haltestelle, bis uns ein Pick-up mitnehmen kann.
Uns ist das Schicksal der Familie Cruz sehr nahe gegangen. Darum freuen wir uns jetzt, dass wir nun die Möglichkeit haben, einen Teil des gesammelten Geldes nach Mexiko zu Rosalina und Chilo schicken zu können!
Wie ihr ja wisst, gehen von jedem gekauften Film 2 Euro an Menschen, denen wir auf der Reise begegnet sind und die das Geld gut gebrauchen können. So wie Sebastian und seine Eltern.
Sie werden die Fahrten in die Stadt damit bezahlen, vielleicht einen Rollstuhl kaufen oder auch den Arbeitsausfall, für die Tage wenn Chilo Sebastian in die Stadt trägt, ausgleichen können.
Selbst wenn das Geld nur dazu dient, öfters Bohnen, Eier oder sogar mal etwas Fleisch zu den Tortillas zu essen, wäre für Familie Cruz schon Gutes getan!