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50.000 km per Anhalter, über die Ozeane mit dem Schiff und Nachwuchs in Mexiko. Ein Film und Magazin über eine 3-jährige Weltreise ganz ohne Flugzeug!

"WEIT. Die Geschichte von einem Weg um die Welt" erzählt von unserer außergewöhnlichen Reise um die Erde. Zu zweit sind wir in den Osten losgezogen um dreieinhalb Jahre später zu dritt aus dem Westen wieder nach Hause zu kehren. Ohne zu fliegen und mit einem kleinen Budget in der Tasche erkundeten wir die Welt, stehts von Neugierde und Spontanität begleitet. Jetzt soll aus dem Abenteuer ein authentischer Film entstehen und das Magazin "WEIT. Ein Reisemagazin" gestaltet werden.
Finanzierungszeitraum
23.08.16 - 01.11.16
Realisierungszeitraum
Frühjahr / Sommer 2017
Website & Social Media
Mindestbetrag (Startlevel): €
13.500 €
Stadt
Freiburg im Breisgau
Kategorie
Film / Video
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09.10.2016

Unterstützung für Lusiano und seine Familie aus Guatemala!

Gwendolin Weisser
Gwendolin Weisser5 min Lesezeit

Als wir den wunderschönen Vulkansee „Atitlan“ in Guatemala besucht haben, sind wir dem damals 13 jährigen Lusiano begegnet. Er hat, wie wir auch, bei einer belgischen Künstlerin gearbeitet. War der kleine Helfer für Alles: Im Garten, im Haus, als Laufbursche.
Lusiano ist uns sofort ans Herz gewachsen. Seine neugierigen Fragen, sein herzliches Lachen und seine Art, mit unserem kleinen Bruno umzugehen machten ihn schon bald zu einem treuen Freund. Fast jeden Abend kam er nach der Arbeit zu uns um Karten zu spielen, um Bruno in den Arm zu nehmen und um mit uns zu kochen. Er wollte alle Rezepte wissen. Ganz genau. Im Gegenzug brachte er uns die Rezepte seiner Mutter bei.

Lusiano wohnt mit vier Geschwistern, seinen Eltern, der Frau seines Bruders und deren Kind, in einer kleinen Backsteinhütte. Drei Zimmer teilen sich die 9 Personen. Die Hütte ist mit Wellblech gedeckt, die Wände unverputzt. Die Kleider hängen über der Lehne eines alten Stuhles. Gekocht wird über offenem Feuer in der kleinen verrusten Küche. Lusiano und sein älterer Bruder schlafen zusammen auf einer 90 cm Matratze. Die Familie ist arm. Der Vater arbeitet auf dem Bau, wenn es in Jaibalito etwas zu bauen gibt. Ansonsten bestellt er ein kleines Feld, die „Milpa“, das etwa 3 Kilometer entfernt an einem steinigen Steihang liegt. Hier wächst der für die Familie über lebenswichtig Mais, Bohnen und ein Kürbisgewächs.

Die Kinder und Jugendlichen von Jaibalito haben kaum Perspektiven: Arbeit gibt es außer der „Milpa“ selten.
Die Kinder von Jaibalito sagen, dass sie am schönsten See der Welt leben, doch fast keiner von ihnen hat je etwas anderes gesehen, als die Dörfer entlang des Ufers. Von den USA haben sie schon gehört, da soll das Leben besser sein. Das hat ihnen der Fernseher verraten und die, die dorthin gegangen und nie wieder zurück gekommen sind. So, wie Lusianos Bruder, der vor etwa 10 Jahren verschwand und erst Monate später anrief um sein Verschwinden zu erklären. Monatlich kann er jetzt seiner Frau, die mit dem gemeinsamen Kind in einem Nachbardorf am See zurück geblieben ist, ein bisschen Geld schicken.
Für die, die am See bleiben, scheint das Schicksal schon entschieden. Außer sie schaffen es, mit dem Tourismus Geld zu verdienen.

Wenn Lusiano nicht bei der belgischen Künstlerin arbeitet, dann ist er am See unten fischen oder er streunt mit Freunden durch das kleine Dorf, das nur per Boot zu erreichen ist. Zur Schule geht er nicht mehr. Er könnte, doch er kann nicht einschätzen, was im das Wissen bringen soll. Gerne würde Lusiano in die USA zu seinem Bruder auswandern, meint er. Oder er würde gerne Koch werden, sagt er uns einmal, als wir zusammen Pfannekuchen backen.

Ich erinnere mich daran, als wir von der einer kleinen Kochschule in dem Nachbardorf Santa Cruz hören. Hier können guatemaltekische Jugendliche ab 14 Jahren eine einjährige Ausbildung zum Koch machen, um später in den unzähligen, meist von Ausländern geführten Restaurant, die sich am Ufer des "Lago Atitlan" aneinander Reihen, eine Stelle zu finden.
Der finanzielle Beitrag, um die Schule besuchen zu können, ist gering. Ja geradezu nichtig, aus der Sicht eines Europäers zumindest. Doch für Lusiano ist es viel. Etwa 12 Euro Monatlich kostet die Schule, dazu kommen die Fahrtkosten mit dem Boot von etwa 1,50 Euro am Tag. Aber vor allem ist es der Arbeitsausfall, der Lusiano die Möglichkeit Koch zu werden, nimmt. Bei der Künstlerin verdient er etwa 15 Euro in der Woche. Er behält davon etwa 2 Euro, den Rest gibt er seinem Vater.
Und dieses Geld brauch die Familie.

Wir verbringen fast zwei Monate in Jaibalito. Nahezu jeden Tag treffen wir Lusiano.
Als wir mehrere Monate später den See wieder besuchen, ist Lusiano älter geworden. Er ist jetzt 14 und trägt eine moderne Frisur. Doch er lacht uns noch genauso herzig entgegen, wie früher. Als Lusiano einmal mit seinen Freunden umherzieht, besuchen wir seine Familie und sprechen mit dem Vater über unsere Idee, Lusiano in die Kochschule zu schicken. Die Eltern sind begeistert.
Als wir am Abend Lusiaon wieder treffen, fragen wir auch ihn, ob er Lust hätte, die Schule zu besuchen. Ja, sagt er. Sehr sogar. Verlegen und ehrlich lächelt er uns dabei an.
Gerade gehe er abends wieder in die Schule, sagt er uns auch. Er hätte jetzt verstanden, dass es gut für ihn sei. Aber im Winter wäre die Schule hier in Jaibalito für ihn eh fertig. Dann ist er zu Alt. Doch Koch zu werden, fände er auch sehr gut.

Lusiano hat jetzt eine E-Mail Adresse. Erst heute Morgen hatte ich eine Mail von ihm im Postfach. Er bedankte sich darin für den Vorschlag, die Kochschule besuchen zu dürfen, und würde das Angebot sehr gerne annehmen. Ab wann er denn nun die Schule besuchen dürfe?!?

Wie ihr ja wisst, gehen von jedem verkauften Film 2 Euro an Menschen, denen wir auf der Reise begegnet sind und von denen wir wissen, dass sie das Geld gut gebrauchen können.

Lusian wird ab Januar die Kochschule besuchen. Abgesehen davon bekommt seine Familie im Monat ein bisschen Geld von uns, um den Arbeitsausfall von Lusiano ausgleichen zu können.

Danke!

05.04.2017

Bald...

Gwendolin Weisser
Gwendolin Weisser1 min Lesezeit
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79283 Norsingen Deutschland
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