Wirte im Lockdown wird ein hochwertiges Buch, das mithilfe vieler kreativer Menschen entstanden ist.. Wie toll wäre es, sie angemessen zu bezahlen?
Während des ersten Lockdowns im März/April 2020 vermittelt uns ein befreundeter Concierge Kontakte zu Münchner Gastronomen, die durch das Corona-Virus vor einer völlig neuen Situation stehen: Plötzlich dürfen sie keine Gäste mehr bewirten, bleiben ihre Küchen und Tresen leer. Kaum eine andere Branche (außer der Kultur!) hat die Pandemie so jäh getroffen. Wir treffen auf Menschen unter Schock, aber auch mit einer unbändigen Energie, das Beste aus dieser Situation zu machen, neues aufzubauen, sich den Gegebenheiten maximal anzupassen, um weiter für andere da zu sein. Wir fotografieren unsere Protagonisten in verwaisten Gaststuben, lassen uns von ihnen ihre Bewältigungsstrategien, ihre Pläne, ihre Visionen erzählen. Wir haben ein Ausstellungsprojekt im Kopf – doch schnell realisieren wir, dass mehr dahintersteckt. Wirt:innen aus anderen Städten kontaktieren uns, wollen Teil des Projektes werden, ihre Geschichte erzählen, wollen gesehen werden. WIRTE IM LOCKDOWN wird ein zeitgeschichtliches Doku-Projekt. Neben geplanten Ausstellungen konzipieren wir diesen Bildband, um all die Storys haptisch erfahrbar zu machen.
WIRTE IM LOCKDOWN begann in München und dehnte sich im Laufe der Pandemie auf ganz Deutschland aus.
Wir haben Wirte in folgenden Städten besucht:
Baden Baden, Berlin, Bremen, Dresden, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Reutlingen, Stuttgart.
In einem der vielen Interviews, die wir für WIRTE IM LOCKDOWN geführt haben, sagt ein Wirt: „Wir sind so viele, aber wir haben keine Lobby.“ Dieses Buch ist der Versuch, den unzähligen, verschiedenen Beteiligten eine Stimme zu geben – und ein Gesicht. Und die Folgen einer weltweiten Pandemie nah entlang der Betroffenen zu erzählen.
Der Bildband richtet sich zugleich an all die Menschen, denen jene Orte fehlen, an denen man zusammenkommt, einander begegnet, feiert, trauert, isst, trinkt. All dies ist schon seit über einem Jahr nicht mehr möglich. Was macht das mit einer Gesellschaft?
Wir wollen mit diesem Projekt nicht nur die Antwort darauf erforschen, sondern auch zeigen, was dies mit den Wirt:innen macht. Was fehlt ohne all die, die uns einladen, willkommen heißen, die uns zu essen und zu trinken geben? Was fehlt dabei ihnen selbst?
Dieses Buch wird allen, die Freude an Essen und an Ästhetik haben, eine Erinnerung sein an eine unvergleichliche Zeit. Die Zielgruppe ist groß, denn wie heißt es so schön: vor dem Wirt sind alle gleich – egal ob Mann, Frau, divers, am Anfang des Lebens oder an seinem Ende.
Mit eurer Unterstützung helft Ihr mit, die hohen Vorleistungen für die Realisierung dieses aufwendigen Projekts zu tragen. Ihr könnt Euch je nach Geschmack und Höhe der Unterstützung ein für euch passendes Dankeschön aussuchen. Und zugleich tragt Ihr auch etwas dazu bei, dass ich dieses Projekt weiter am Laufen halten kann.
Wir haben die Wirte fotografiert und interviewt. WIRTE IM LOCKDOWN ist ein Kunstprojekt, das die Gastronomie deutschlandweit zusammenbringt. Wir möchten uns an diese Zeit erinnern, in der man zu schätzen gelernt hat, was zuvor lange Zeit selbstverständlich erschien: Zeit in den sozialen Wohnzimmern unserer Städte zu verbringen.
Folgende Lokale haben wir für WIRTE IM LOCKDOWN besucht:
MÜNCHEN und Umkreis: Tambosi, Champor, Il Nuovo Mediterraneo, Der Pschorr, Pescheria, Gaststätte Burg Pappenheim, Paulaner am Nockherberg, Bar Sehnsucht, Limoni, Grapes Weinbar, La Bohème, Alter Wirt - Grünwald, Hirschau, Hofbräuhaus, Xaver's, Brasserie Colette, Tantris, Die Küche im Kraftwerk, Fugazi, Nana, Ti Vu, Bar Gabanyi, Der Spaten Sepp, Solo Pizza, Taverna Melina Merkouri, The Flushing Meadows Bar, Togather, Jin, Die Krake, Oskar, Das Kulinariat, L'Adresse 37, Jagdschloss, Schlosscafé im Palmenhaus, Ella, Café Steinchen, Wunderkost, Usagi, FeiScho, 55 Eleven, Dios Minga, Salon Rouge, Oanh 65, Bottles 'n' Burgers, Martha Pizzarei, Martha Bräu, Parkcafé FFB, Pucher Meer, Mural Tagesbar, Jaadin Grillhouse, Camers im Schloss Hohenkammer
BERLIN: Die Dicke Wirtin, Goldesel, Schmilblick, Il Calice, Bocca di Bacco, Friedel Richter, Ammazza che Pizza, Lugosi, Rock'n Roll Herberge, Suzy Mambo, Bohnengold, Kantine Kohlmann, Irma La Douce, Förstersfeinebiere, Sonnendeck, Milja und Schäfa
HAMBURG: Wolfsjunge, Spajz, Zeik, XO Seafood, Haco, Kitchens im Pierdrei Hotel, 100/200, FoodLab, Klippkroog, Witwenball, Rabbithole, Das Granat, Petit Amour, Laundrette, Jellyfish, Hobenköök, Dining Room, Tortue, NIL, Kinfelts
REUTLINGEN: Joli, Alte Bank, Café am Markt, Alexandre, Gerber Stüble, Kali, Alfredo Alte Mühle, Pfauen, Kupferäffle, Shooter Stars, Kaiserhalle, Frankies Bar, Achalmhof
STUTTGART: Citizen Long, Schlampazius, Natan, Der Zauberlehrling, Olivo, Alte Wache, Taverna Cavos, Fellini, La Commedia, Bottega da Giulia
BADEN-BADEN: Fritz und Felix im Brenners Park Hotel
HEIDELBERG: Nomad, Goldener Anker, Joe Molese, Ok Kool, Neo, Oben, Fandango, Europäischer Hof, Linde, Esszimmer, P11
FRANKFURT: Blumen, Bidlabu, Naiv, Badias Schirn, Stanley, Drei Kaffeebar, BKK Thai Streetfood, Die Brücke, Gustav, Schönemann im Sofitel, Margarete, Apfelwein Solzer, Seven Swans
KÖLN: Bouschong, Bar Rix, Schelds em Oellig, Sudermann, Maibeck, Le Moissonier, Henne Weinbar, Die Eisdielerin, Seiberts, Little Link, Spirits, Die Fette Kuh, Neobiota, Caruso Pastabar, Phaedra, Essers Gasthaus, Malzmühle
DRESDEN: Hofbräu zur Frauenkirche, Rosengarten, Herz American Bar, Cantina, Schmidt's, Sonderbar, Bülow Palais, Weinzentrale, Osteria Porto Cervo, Sophienkeller, Gräfes Wein und Fein
LEIPZIG: Pretty Please, R10, Hotel Seeblick, Goldener Hirsch, Barcelona, Panorama Tower, Max Enk, Restaurant Weinstock, Macis Bio Restaurant, Münsters, Café Grundmann, Hotel Fürstenhof
NÜRNBERG: Café Eders, Gasthaus Rottner, Zirbelstube, Zeit und Raum, Einzimmer Küche Bar
HANNOVER: Jante, Pier 51, Gasthaus Müller, Weinbasis, Restaurant Handwerk, Central Hotel Kaiserhof
BREMEN: Küche 13, Canova, Engel Weinbar, Feuerwache, Hotel Munte, Litfass
Bei erfolgreicher Kampagne kann das Buch in den Druck gehen. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, ein hochwertiges Produkt in Eigenregie zu realisieren, um bei allen Produktionsprozessen unsere Vorstellungen umsetzen zu können. Das Buch erscheint voraussichtlich im August 2021.
Bislang arbeiten 16 Leute engagiert an diesem Projekt– Autor:innen, Lektorin, Projektmanagement, Gestaltung etc.
Wie fantastisch wäre es, sie alle würden für ihren Einsatz angemessen bezahlt?
Khalid Stückler, Concierge, war fassungslos als der Lockdown kam. Er überbrachte uns die Idee, die Gastronomen in ihren plötzlich leeren Räumen zu fotografieren und ihre Geschichte aufzuschreiben. Die Journalistin Susanne Fiedler und ich, Helena Heilig, Fotografin, haben in München begonnen, Khalids Idee umzusetzen. Als der zweite Lockdown kam, meldeten sich Wirte von überall. Das Projekt wuchs, sodass wir die Unterstützung von mehreren Autoren brauchten, die nach der Textidee von Susanne Fiedler den Wirten eine Stimme gaben.
Das sind:
Sebastian Bordthäuser, Kaddi Cutz, Susanne Fiedler, Katrin Fischer, Matthias Holthaus, Britta Hueneburg, Almut Otto, Silke Stuck
Lektorat: Kathrin Fliege
Außerdem stehen noch jede Menge weitere Menschen hinter diesem Projekt, die ich an dieser Stelle gerne erwähne:
Gestaltung: Ziska Thalhammer, Martin Laukmanis, Bettina-Maria Müller, Manuel List
Video: David Seitz, Simone Mauer, Lorenz Wiedemann (Animation)
Marketing: Jonas Fartaczek
Instagram support: Paul Heilig
Beratung: Felix Czerny, Matthias Heilig, Gunnar Menzel, Annette Sandner, Kilian Thalhammer
Helena Heilig, *1977, studierte Fotografie in England. Seit 2002 arbeitet sie als freie Fotografin in München mit dem Schwerpunkt Portraitfotografie. Seit 2010 beschäftigt sie sich mit Fotografie als Kunstmedium und hat seitdem mehrere Solo-Ausstellungen realisiert. Helena Heilig lebt mit ihrem Mann und drei Söhnen in München.
Susanne Fiedler, *1968, hat in München Journalistik studiert. Sie arbeitet als Filmemacherin und setzt vor allem gesellschaftspolitische und soziale Themen ins Bild und wurde dafür bereits ausgezeichnet. Im Mittelpunkt steht für sie immer der Mensch und seine Lebensgeschichte. Als Autorin arbeitet sie mit Helena Heilig seit 2017 an verschiedenen Ausstellungsprojekten.