Unsere Gäste: Lily Sykes als Clown in der 3.Folge
Lily wird 1984 in London geboren. Sie studiert Germanistik und Philosophie in Oxford, 2006-2008 ist sie Studentin bei Philippe Gaulier in Paris. Ihre erste Inszenierung, Bertolt Brechts »Der Kaukasische Kreidekreis«, realisiert sie 2005 am Oxford Playhouse. 2007 gründet sie mit Künstlern aus Japan, Deutschland, Österreich, England, den USA und Italien das Internationale Theatre Ensemble Aitherios. Die erste gemeinsame Produktion »The Fish is Open« reüssiert in ihrer Regie in Berlin, London, Cambridge und im Iran.
Nach Assistenzen und regelmäßigen eigenen Regiearbeiten am Schauspiel Frankfurt arbeitet sie seit 2012 als freie Regisseurin. Für ihre Frankfurter Inszenierung von »Die Bürgschaft« wurde sie in der Kritikerumfrage 2011 von Theater Heute zur Nachwuchsregisseurin des Jahres nominiert. Mit ihrer Oberhausener Inszenierung von »Der geheime Garten« wurde sie zum Westwind Festival 2013 eingeladen und mit dem 3. Preis bei der Verleihung des Oberhausener Theaterpreises ausgezeichnet.
2014/15 arbeitete Sykes erstmals am Schauspielhaus Zürich (»Dogtooth« von Yorgos Lanthimos). Für das Theater Oberhausen adaptierte und inszenierte sie im Großen Haus den Roman »Sturmhöhe« von Emily Brontë. 2015/16 war Lily Sykes erstmals an den Schaupielhäusern in Graz und Münster sowie am Staatstheater Darmstadt vertreten. Neben weiteren Arbeiten an diesen Häusern inszenierte Lily Sykes in der Spielzeit 2017/18 auch erstmalig am Berliner Ensemble, wo sie die Deutschsprachige Erstaufführung von Dennis Kellys »Girls & Boys« auf die Bühne brachte.
Am Staatstheater Karlsruhe begeisterte ihre Inszenierung von »Viel Lärm um Nichts«: »Sykes [lässt] das Karlsruher Ensemble richtig glänzen. Wirkte es in den vergangenen Jahren am Staatstheater oft, als hätten die Schauspieler nur noch ein im Programmheft erklärtes Konzept öffentlich durchzubuchstabieren, wird hier im wahrsten Wortsinn ›gespielt‹, so dass sich Dynamik entwickelt und Szenen ein Eigenleben entwickeln. Die Inszenierung ist, dem kontrastreichen Stil Shakespeares angemessen, ein Kessel Buntes, in dem hemmungslos Albernes ebenso Platz hat wie hoffnungslos Abgründiges.« (Badische Neueste Nachrichten)
2019 zeigte das HOME Theatre Manchester ihre umjubelte Inszenierung von Jean Genets »The Maids«.
Nach ihrer Debüt-Arbeit am Schauspiel Köln im Februar 2019 kehrt sie 2020 für die Uraufführung »Bomb« (Maya Arad Yasur) an das Haus am Rhein zurück.
Für das Schauspiel Hannover entsteht eine eigene Dramatisierung von Virginia Wolffs »Orlando« mit Corinna Harfouch in der Hauptrolle.
Foto: @Thomas Junk