Wie war’s – das Retterbrunch im Pop Up mit Foodsharing München e.V.
Eins der tollsten Erlebnisse während unseres Pop Up Cafés im Wanderlust Café war der Retterbrunch den wir zusammen mit foodsharing München veranstaltet haben. Allein in Bayern landen jedes Jahr 2,9 Mio Tonnen genießbare Lebensmittel in der Tonne . Foodsaver retten einen Teil dieser Lebensmittel. Es sind teilweise so viel, dass sie nur schwer schaffen alles ehrenamtlich zu verteilen. Auch machen dem Verein viele Richtlinien zu schaffen, die das Verteilen von Lebensmitteln reglementieren. Vor kurzem wurde ihnen zum Beispiel die Gemeinnützigkeit aberkannt. Trotz all dieser Hürden bleiben die Foodsaver dran und schaffen Bewusstsein für den Überfluss und die Überproduktion in unserer Gesellschaft.
Oh Circle will diese Idee unterstützen. Mit Wertschätzung und Achtsamkeit Lebensmittel zu verwenden und so ihre Verschwendung zu vermeiden ist unser Ziel. So kamen wir auf die Idee gemeinsam ein Retterbrunch aus geretteten Lebensmitteln zu veranstalten. Als das Datum näher rückte, kamen die perfekt organisierten Foodsaver mit Autos und Fahrradanhängern zum Café und brachten uns sprichwörtlich kistenweise Lebensmittel. Wir waren überwältigt von den Bananenkisten, unzähligen Gemüsekisten mit Sellerie, Lauch, Pilzen und co. Kiloweise Mehl, sowie mehrere Kisten voller Backwaren. Die tierischen Lebensmittel wurden in den nächsten Stunden von ein paar anderen Foodsaver wieder abgeholt, da wir diese im veganen Café nicht verwerten wollten.
Wir trafen uns dann am Samstagabend, um in einer Nacht-Schnippel-Party den Brunch für den nächsten Tag vorzubereiten. Mit einer großen Portion Kreativität und einer Menge Spaß wurde aus den Zutaten, eine riesige Gemüsesuppe. Svenja schwang dazu den Kochlöffel, während die anderen fleißig Gemüse schnippelten. Dann zauberten wir aus den im Ofen gerösteten Pilzen die leckerste Pilzcreme, die jemals die Welt erblickte. Wir buken 4 Banana-Breads aus all den Bananen, bereiteten Over Night Oats vor und schnippelten Gemüse für einen leckeren Salat. Nach 4 Stunden schnippeln und kochen, waren wir überrascht wie viel Gemüse und Obst immer noch da war. Um halb eins machten wir zufrieden Schluss und freuten uns auf den tollen Retterbrunch.
In der Zwischenzeit sind immer mehr Reservierungen eingetrudelt. An den Tischen platzierten wir Zettel, die über die Lebensmittelverschwendung in München aufklärten und unsere Arbeit in den letzten Tagen kurz beschrieben. Während die ersten Gäste eintrudelten, buken wir die Semmeln im Ofen auf und bestückten das Buffet. Immer mehr Leute kamen an diesem Tag zum brunchen und wir improvisierten, um draußen zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung zu haben. Es war Dezember und wir freuten uns über das rege Interesse. Die Leute saßen mit Decken und Jacken draußen, um von unserem Brunch zu naschen.
Dann passierte plötzlich der Supergau und die Spülmaschine gab ihren Geist auf. Bei den Mengen hatte sie einfach keine Lust mehr. Glücklicherweise haben einige Foodsaver, die selbst zum Brunchen da waren, einfach mit angepackt. Und wir hatten vier helfende Hände, die kurzer Hand alles mit der Hand spülten, während wir Nachschub für das Buffet produzierten. Am Abend stießen wir mit Tränen in den Augen auf diesen gelungenen Tag an. Und eine Foodsaverin reparierte auch noch die Spülmaschine, so dass sie am nächsten Tag wieder rund lief. Dieser Tag wird uns ewig im Gedächtnis bleiben und wird auf jeden Fall sobald, dass Oh Circle ein zu Hause hat, wiederholt. Es war super anstrengend, aber es hat uns auch so viel Freude gebracht. Die Café Besucher*innen wussten, wie viel Aufwand dies alles für uns bedeutet und wären am liebsten regelmäßig wieder zum Retterbrunch gekommen.